30.01.2023 – eine Insel ganz für uns alleine….

Am gestrigen Abend sahen wir noch ein weiteres Segelboot hier vor Cayos de Aqua, als wir am heutigen Morgen nach draußen schauen, ist das Boot nur noch von weitem zu sehen und wir sind vollkommen allein an diesem wundervollen Strand. Das haben wir auch noch nicht erlebt. Ein Strand, wie aus dem Bilderbuch ganz für uns allein….

Gleich nach dem Frühstück, gegen 10 Uhr setzen wir das kleine Stück zum Strand mit dem Dingi über und erkunden „unser Paradies“. Die Insel besteht aus zwei Teilen, die durch eine kleine, vom Wasser überspülte, Sandbank verbunden sind. Die Vegetation ist sehr dürftig, ganz anders als in Dominica oder Trindidad, aber trotzdem sehr schön. Es gibt einfach nur strahlend weißen, feinen Sand, abgesehen von 4 Palmen in der Mitte der Insel. Es gibt keine Häuser, keine Menschen, keinen Müll, einfach gar nichts. Nur Sand und kristallklares Wasser.

Als wir die Insel fast umrundet haben, hören wir Motorgeräusche….also gibt es doch noch Menschen 🤣

Insgesamt kommen 5 kleine Motorboote mit Tagesgästen, wahrscheinlich auch von Gran Roques. Es werden große Zelte als Sonnenschutz aufgebaut, Kühlboxen mit Getränken entladen. Es scheinen ausschließlich Venezolaner zu sein, die den Tag hier genießen. Gegen 16 Uhr ist dann der ganze Spuck wieder vorbei, alles wird eingepackt und die Insel gehört uns wieder allein.

Eigentlich wollten wir morgen schon weiter nach Bonaire, aber es gefällt uns so gut hier, dass wir beschließen, erst übermorgen den Anker zu lichten. Es geht einfach nicht besser, wenn man sich Karibik vorstellt, dann ist das hier nicht zu überbieten…..

Auch heute Abend gibt es bei uns Fisch, der Barracuda von gestern…..wahrscheinlich werden wir auch morgen nochmal davon essen können, erstmal in die Gefrierbox und dann mal sehen….

Diese Tagesgäste verschwinden mit samt ihren Zelten am späten Nachmittag wieder 👍

29.01.2023 – Aufregung light, dann Cayos de Aqua

Heute wollen wir zur südwestlichsten Insel vom Inselarchipel Los Roques. Cayos de Aqua soll wohl die schönste von allen Inseln sein. Wir sind gespannt. Doch wieder mal spinnt unser Autopilot. Er zeigt keine Kompassdaten an. Diesmal sind wir etwas ratlos und beschließen trotzdem loszusegeln. Es ist nur eine kurze Distanz und wir werden eben einfach selber steuern. Also Anker hoch und kaum sind wir unterwegs besinnt sich auch der Autopilot und tut nun doch seinen Dienst. Somit haben wir die Hände frei und Andreas will angeln. Hier, im Süden der Karibik ist das Meer frei von Sargasum und angeln macht hier wieder Spaß, kein Grünzeug löst die Spule der Angel aus. Wir müssen auch gar nicht lange warten und schon hat ein gefräßiger Barrakuda zugebissen. Von Weiten erscheint er uns recht klein, aber als er an Bord ist, freuen wir uns über einen ca. 80 cm großen Fang…das Abendessen ist gesichert. Kurz danach beißt auch gleich noch ein Zweiter, etwas Kleinerer. Im Gegensatz zum Norden der Karibik kann man Barracuda hier unbesorgt essen. Im Norden besteht dagegen die Gefahr, dass die Tiere mit Ciguatera verseucht sind. Dies löst beim Verzehr starke Nervenschmerzen aus und ist nicht ganz ungefährlich.

Gegen 14.30 Uhr erreichen wir unser Ziel, die Westseite der Insel. Sie besteht aus zwei Teilen, verbunden durch eine schmale Sandbank. Wir ankern direkt vor dieser traumhaften Kulisse.

Aber es gibt eine schöne Redewendung unter Seglern: Blauwassersegeln ist, sein Boot an den schönsten Plätzen der Welt zu reparieren….bei unserer Minna ist es heute der Keilriemen, er quietscht schon seit Trinidad und wir müssen nun dringend handeln. Zum Glück haben wir einen Ersatzkeilriemen dabei. Gemeinsam liegen wir mal wieder mit den Köpfen im Motorraum, aber die Reparatur geht zügig und wir können den Abend in der Plicht verbringen, bevor wir unseren kapitalen Fang verzehren.

unser Abendessen ist gesichert

 

Keilriemenwechsel am Motor der Minna

Cayos de Aqua in Sichtweite

28.01.2023 – Crasqui

Den Tag verbringen wir am Strand. Wir baden, sonnen uns, baden usw. Vom Boot haben wir uns etwas Proviant mit an Land genommen. Wir genießen einfach diese traumhafte Umgebung. Es sind wieder einige Motorboote von Gran Roques angelandet. So haben wir auch gute Hintergrundmusik, da ohne Latino-Musik bei den Venezolanern hier scheinbar gar nichts geht. Am Nachmittag fahren wir mit unserem Dingi ein Stück parallel zum Strand, um uns das Treiben vom Wasser aus anzuschauen. Ganz am Ende der Insel entdecken wir einen regelrechten Conch-Friedhof. Diese riesigen Schneckenhäuser hier sind allerdings alle unbewohnt. Von Dominica wissen wir, dass man sie auch als Delikatesse essen kann. Scheinbar gibt es sie in der gesamten Karibik. So viele auf einem einzigen Fleck haben wir allerdings noch nie gesehen. Später, zurück an Bord, genehmigen wir uns den obligatorischen Sundowner. Ein Rest Rum, etwas Rohrzucker und zwei Trinkhalme finden sich dazu noch auf der Minna.

Pelikane auf der Jagd nach kleinen Fischen

Unser Sundowner am Abend

27.01.2023 – erst viel Aufregung dann Crasqui

Unser Plan war so gegen 10 Uhr den Anker zu lichten, da eine wichtige Regel in diesen doch sehr unerschlossenen Ecken der Welt ist, alles was du auf dem Wasser tust, tu es zwischen 10 und 14 Uhr, wenn die Sonne am höchsten steht. Nur dann kann man anhand der Farbe des Meeres gut die Wassertiefe erkennen. Dunkelblau ist super, hellblau ist ok (aber nicht sehr tief), braun ist gefährlich, da sehr flach und Korallen vorhanden sind. Auf die Seekarten sollte man sich nur bedingt verlassen, besser ist, einer hält Ausschau.

Nur leider können wir nicht pünktlich los, weil uns Autopilot nicht funktioniert. Er bekommt kein Signal, die Verbindung zum Bordnetzwerk scheint unterbrochen. Nach dem wir sämtliche Kabel vom Autopilot-Kompass zum Schaltkasten weiter zum Steuergerät erfolglos überprüft haben, entdecken wir eine korrodierte Sicherung hinter dem Schaltpaneel. Diese Sicherung ist für das Funktionieren des NMEA-2000 Netzwerkes verantwortlich. Und tatsächlich, einmal raus, wieder rein, alles geht wieder….zwei Stunden später. Also kommen wir erst 12 Uhr los, aber bis Crasqui ist es nur ein Katzensprung und somit kein Problem. Ca. 14.30 Uhr finden wir am weißen Sandstrand den perfekten Ankerplatz. Nur ein weiteres Boot liegt hier vor Anker. Wir sind gespannt auf den tollen Strand, wenn er so ist, wie er von weiten aussieht…und er ist so toll. Weißer Puderzuckersand, türkisfarbenes Wasser, riesige Muscheln liegen im Sand…

Ein paar kleinere Motorboote bringen Sonnenhungrige Menschen von Gran Roques hierher. Aber am Abend wird es ruhig, mit nur einem weiteren Segelboot in der Bucht verbringen wir einen ruhigen Abend an Deck.

Fast allein in der Ankerbucht