07.02.2023 – einklarieren in Willemstad und dabei die Stadt erkunden

Nach dem obligatorischen Frühstück machen wir unser Dingi startklar, um an Land zu fahren. Wir müssen uns mal wieder beim Zoll und Immigration anmelden. Von Freunden wissen wir, dass beide Anlaufstellen ziemlich weit von einander entfernt sind, aber so können wir vieleicht bei der Gelegenheit auch ein wenig von der Hauptstadt Curacaos kennenlernen. Zuerst aber suchen wir den Dingisteg und finden ihn schließlich im kleinen Fischereihafen. Von dort aus gehts zu Fuß zur Bushaltestelle, ein freundlicher Segler erklärt uns, worauf wir achten sollten, wie der Ortsteil heißt, in dem wir uns momentan befinden, damit wir den richtigen Bus für den Rückweg erwischen. Pro Person zahlen wir 1,50 US-Dollar für die Fahrt nach Willemstad. Auch dort bekommen wir schnell Hilfe bei der Suche nach dem Zoll-Office. Der Beamte dort ist super nett und lustig. Wir erfragen, ob wir uns zusätzlich zum Einklarieren auch gleich wieder Ausklarieren können, um nicht noch einmal wieder kommen zu müssen. Er erklärt uns, dass das nur ginge, wenn wir morgen schon wieder weitersegeln würden. Mit einem Augenzwinkern bejahen wir das. Er weiß genau, dass das wohl nicht so sein wird, aber füllt uns die Papiere aus und wir können weiter zum Immigration-Office. Dazu müssen wir tatsächlich durch die halbe Stadt bis zum Industriegebiet des Hafens. Um auf das Gelände zu kommen, müssen wir unsere Pässe vorzeigen und laufen kreuz und quer über das mit riesigen Industriehallen bebaute Gelände. Ein unscheinbar wirkendes Gebäude ist unser Ziel. Die Beamtin dort wiederum ist nicht besonders freundlich, schiebt uns einige Zettel zum Ausfüllen zu. Anschließend verschwindet sie mit unseren Pässen und den vielen Zetteln. Dann bekommen wir unsere Stempel in die Pässe und können abziehen.

Die Pflicht ist erledigt, jetzt können wir ganz entspannt den Tag genießen. Willemstad besteht aus zwei Stadtteilen, Punda und Otrabanda, die durch eine Brücke, die Königin-Emma-Brücke, verbunden sind. Es geht sehr lebhaft und bunt zu. Hier scheint man drei Sprachen zu sprechen. Niederländisch (Curacao gehört zu den Niederlanden), Englisch und einen Inseldialekt, Papiamentu. Dieser hört sich wie eine Mischung aus spanisch, portugisisch, kreol und niederländisch an….sehr besonders und völlig fremd….

Wir schauen uns das bunte Treiben an, machen Rast in einem Eiscafe, Andreas kleidet sich standesgemäß neu ein. Eine kakifarbene Shorts und ein mutig buntes Hemd sollen es werden und er sieht gut aus damit.

Später organisieren wir uns für die kommenden drei Tage einen Mietwagen, um unabhängiger zu sein und die Insel erkunden zu können. Das Auto wird uns morgen früh bis zum Dingisteg gebracht, das ist super….

Mit dem Bus nach Willemstad

Zuerst zum Zoll….

…dann zum Immigration-Office

Die Königin-Emma-Brücke verbindet zwei Stadtteile von Willemstad

Direkt daneben riesige Herzen voller Liebesschlösser…

Alles sieht sehr holländisch aus

Vor der “ Verwandlung“ 🥰

Und nach der „Verwandlung“

06.02.2023 – von Bonaire nach Curacao

Heute früh ist der Wind moderat und wir können ganz entspannt Richtung Curacao starten. Die Technik scheint auch zu funktionieren, der Autopilot findet heute mal zur Abwechslung sofort ein GPS-Signal, der Motor springt ohne Probleme an und der Plotter tut auch was er soll….fein…

Gegen 9 Uhr löse ich die Festmacher von der Muringboje und wir verlassen Bonaire. Kurz danach rollen wir das Vorsegel auf Steuerbord aus. Das Großsegel setzen wir nicht, es reicht völlig nur mit dem Vorsegel. Wir sind mit ca. 6 Knoten unterwegs. Vor uns liegen ca. 40 sm, vorraussichtlich werden wir ca. 16 Uhr in Spanish Water, der Ankerbucht vor Curacao, ankommen. Leider sind die Wellen mal wieder ziemlich hoch, die Minna rollt von rechts nach links und wieder zurück. Man hat das Gefühl also würde man rollen, statt zu segeln….aber das Wetter ist toll, die Sonne brennt vom Himmel und wir kommen ganz gut voran….

Wie geplant, kurz nach 16 Uhr, passieren wir die echt sehr enge Einfahrt nach Spanish Water im Süden der Insel. Rechts und links ist es nur ca. 3 Meter tief, Andreas manövriert uns perfekt in der Mitte des Fahrwassers durch dieses Nadelöhr. Vorbei am tollen Strand Santa Barbara gehts bis zur Marina Spanish Water. Davor ist viel Platz zum Ankern. Einige andere Segler liegen hier schon, aber es ist immer noch genug Platz für uns. Ca. 17 Uhr fällt der Anker in 5 Meter Tiefe und hält auf Anhieb. Wir sind gut in Curacao angekommen. Nun noch ein paar Anrufe und Nachrichten an die Familie und Freunde, Abendessen und ausgiebig duschen…..

Bald angekommen

die Einfahrt zur Ankerbucht ist sehr schmal

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Ein Partyboot mit tanzenden Passagieren 👍👍

Der Pfeil zeigt unseren Ankerplatz

05.02.2023 – Wir bleiben noch….

Wie gestern schon vermutet, weht es heute derart doll, dass wir entschieden haben, den Tag hier zu verbringen und morgen erst nach Curacao zu segeln. Wir brauchen zwar Wind zum segeln, aber nicht gleich 30 Knoten und mehr. Hier, an der Boje, sind wir gut aufgehoben und wir wollten so wie so noch schnorcheln…

Früh morgens fährt ein Kreuzfahrtschiff der Reederei Costa ein. Unsere Tochter hat ein paar Jahre auf verschiedenen Schiffen bei Costa gearbeitet, wir haben sie einige Male auf verschiedenen Routen begleiten dürfen und haben auch einige ihrer Kollegen kennengelernt. Unter anderen den Kapitän eines der Schiffe. Als wir sehen, dass es ein Costa-Schiff ist, dass da gerade festmacht, nehme ich sofort per Whatsapp Kontakt mit ihm auf….leider ist er nicht an Bord, erfahre ich kurze Zeit später von ihm. Er ist zwar auch in der Karibik, aber gerade auf dem Weg in die Dominikanische Republik…schade, wir hätten uns über ein Wiedersehen sehr gefreut.

Den Tag verbringen wir an Bord, wir füllen mit unserem tollen neuen Wassermacher unsere Reserven auf, entdecken dabei noch die eine und andere Undichtigkeit an Schlächen und Schellen und dichten alles ab. Anschließend gehts ins Wasser, Fische gucken….wir schnorcheln direkt von der Minna bis zum Ufer. So richtig viel gibts aber unter Wasser nicht zu sehen, ein paar bunte, kleine Fische, von Algen bewachsene Muringleinen und die Bojen von unten, nicht wirklich spektakulär….

Da seit ein paar Tagen unsere Toilette streikt, machen wir uns daran zu schauen, wo das Problem ist. Sie wird mit Seewasser gespült und es kommt kein Wasser mehr im Becken an. Also bauen wir den Saug-Pump-Mechanismus komplett auseinander und entdecken ein kleines Stück Holz, eingeklemmt in der Verschlussfeder. Danach alles wieder zusammengeschraubt—und es funktioniert wieder.

Wie ich schon mal schrieb, es ist fast täglich irgendwas kaputt. Bloß gut, wissen wir von unseren Segelfreunden, dass es denen genau so geht….

Ein riesiges Kreuzfahrtschiff hat gerade angelegt

Unsere Wasservorräte auffüllen

Andreas bereitet den Wassermacher vor

Unser letzter Tag in Bonaire

04.02.2023 – ab zum Hafenmeister

Nun sind wir schon seit vorgestern hier in Bonaire, jetzt wird es Zeit beim Hafenmeister die Gebühr für die Muringboje zu zahlen. Die Preise haben sich seit letztem Jahr mehr als verdoppelt. Momentan werden 35 US-Dollar pro Nacht verlangt…das ist ganz schön viel.

Wir fahren mit dem Dingi entlang der Küste bis zur Harbour Village Marina nördlich des Bojenfeldes. Wir liegen mit unserer Minna weit südlich, da wir so näher an der kleinen Stadt sind. Zur Marina ist es somit ein kleines Stück Fahrt….Dort angekommen müssen wir erstmal ein wenig suchen, wo der Hafenmeister denn nun sein Büro hat. Bald werden wir fündig und müssen mal wieder reichlich Formulare ausfüllen. Wir zahlen drei Nächte, also bis morgen. Morgen vormittag wollen wir weiter nach Curacao. Ganz sicher sind wir uns aber noch nicht, da es wohl morgen sehr windig werden soll, vieleicht zu windig für uns?? Wir schauen heute Abend nochmal und entscheiden dann kurzfristig.

Am Nachmittag müssen wir zum Immigration-Office, wir müssen uns abmelden. Leider ist der zuständige Beamte nicht da, wir sollen 16 Uhr nochmal wiederkommen. Also vertreiben wir uns die Zeit im Eiscafe, genießen ein leckeres Eis und beobachten die vielen Menschen die hier auf und ab laufen……

Pünktlich 16 Uhr sind wir zurück im Immigration-Office und erledigen den Papierkram. Bevor wir zurück zur Minna fahren, trinken wir in einer gemütlichen kleinen Bar ein Bonare Blond, ein Bier von Bonaire. Mir scheint, es enthält so viel Alkohol, dass ich gleich schlafen gehen könnte….

Der Hafen Harbour Village Marina

Im Immigration-Office

Ein echtes Bonaire-Bier zum Feierabend 😁