11.01.2023 – Große Wäsche

Wir haben die komplette Bettwäsche schon bei Ankunft in den hiesigen Waschmaschinen gewaschen, aber wirklich sauber ist sie nicht geworgen, deshalb schrubbe ich sie heute. Wie unsere Großmütter es getan haben, mit einer Schüssel, einer Bürste und Kernseife. Auf dem Deck ist dafür genügend Platz, nur ist das Deck derart heiß, dass ich nicht barfuß darauf laufen kann. Der Wasserschlauch bringt Abhilfe und Abkühlung nicht nur für die Füße, von Zeit zu Zeit halte ich mir den Schlauch auch mal über den Kopf. So kann man es an Deck aushalten. Die Waschaktion lohnt sich, die Bettwäsche sieht nun wieder halbwegs gut aus.

Der neu erworbene Wasserhahn wird eingebaut und das Waschbecken anschließend wieder eingeklebt.

Für unseren allerliebsten Wassermacher legen wir heute auch noch die Anschlußschläuche, einmal durch das komplette Boot von achtern bis fast ganz nach vorn, zum Wassertank. Dazu müssen alle Schränke leergeräumt werden, um den Schlauch hinter der Verkleidung zu verstecken. So langsam mag ich diesen Wassermacher nicht mehr, er nervt mich noch bevor er in Betrieb geht….ich hoffe, er tut später gute Dienste. So viel Arbeit wie der Einbau macht….unglaublich….wir hoffen, dass das morgen ein Ende hat.

Ohne Waschmaschine geht’s auch

Der Werftarbeiter an diesem Katamaran muss bei dieser Hitze in Schutzkleidung schleifen

Wir freuen uns über den neuen Wasserhahn

Die muss endlich wieder gehisst werden

10.01.2023 – Heute schon eine Woche in Trinidad

Seit einer Woche sind wir nun schon am werkeln und ich habe keine Lust mehr….es ist so mega anstrengend und überhaupt nicht paradiesich karibisch. Es ist einfach nur anstrengend, heiß und kräftezehrend.

Heute muss die zweite und letzte Schicht Antifouling aufgebracht werden. Also noch einmal um die komplette, dicke Minna wandern und streichen…was für ein sch…. Job.

Trotz allem geht mir die Arbeit heute irgendwie schneller von der Hand. Entweder weil ich ein Ende in Sicht habe oder weil ich in Übung bin. Der Anstrich sieht jetzt gut aus. Es hat gut gedeckt, die Fische werden sich über den Anblick freuen. Auch das Verlegen der Schläuche für den „heiligen“ Wassermacher geht gut voran.

Nach unserem fast alltäglichen Gang zum indischen Geschäft (dort gibt es lecker Eis-unsere Belohnung am Abend) wasche ich noch ein paar unserer Klamotten im Waschbecken.

Mein zweiter Trumpf gegen die Mücken wird heute eine Rächerspirale sein. Wie der Name schon sagt, ist dies eine Spirale, diese wird an einem Ende angebrannt und funktioniert dann nach dem Prinzip einer Räucherkerze. Sie soll wohl die Mücken vertreiben, ich bin sehr gespannt.

Unsere Freunde, Harry und Nadja von der SY Adel und auch Ellen und Stefan von der SY Thetis haben sich heute gemeldet. Sie sind allesamt schon in Panama und freuen sich auf ein Wiedersehen. Auch wir freuen uns riesig die Vier bald wiedersehen zu können.

Es hat hoffentlich bald ein Ende, der Einbau des Wassermachers….

Die zweite und letzte Schicht Antifouling

09.01.2023 – streichen, streichen, streichen

Heute mache ich genau da weiter, wo ich gestern aufgehört habe. Die blaue Antifouling-Farbe muss aufs Unterwasserschiff, zwei Anstriche sollen es werden. Nach unserem Frühstück gehts los. Am Vormittag ist die Sonne auf der Backbordseite der Minna, also beginne ich auf der Steuerbordseite, weil es sonst nicht auszuhalten ist. Auch die Farbe trocknet mir, trotz Schattenseite viel zu schnell. Der erste Anstrich sieht nicht so toll aus, ich hoffe, der zweite wird besser…. Zwischendurch habe ich immer mal wieder Gesellschaft, so lerne ich heute Abdul und Roger kennen. Beide arbeiten hier in der Werft und freuen sich über einen Moment Pause, im Schatten der dicken Minna. Verrückt ist auch, dass es heute oft und dann sehr heftig regnet, trotz mindestens 30 Grad, das verschafft mir jedes Mal eine schöpferische Pause. Bis zum späten Nachmittag habe ich die erste Schicht aufgetragen und eine Dose ist leer. Nachdem ich mir die blauen Spuren des Tages abgeduscht habe, laufen wir zum Inder unseres Vertauens, um etwas zum Essen zu organisieren.

Auch hat Andreas heute im Laufe des Tages entdeckt, dass unser Wasserhahn im Bad völlig marode und undicht ist, wir brauchen einen dringend einen neuen. Aber wo sollen wir den finden? Amazon funktioniert hier nicht und Baumärkte auch nicht. Aber, wir können es kaum glauben, beim Inder um die Ecke werden wir tatsächlich fündig. Der nette Angestellte sucht für uns sämtliche Kartons durch und findet den perfekten, kleinen Wasserhahn für uns und der ist auch noch wirklich preiswert….wir sind glücklich 🙂

Der Abwasserschlauch war leider auch spröde, in den hiesigen Müllcontainer ist schnell Ersatz gefunden…man muss erfinderich sein, da es keine Möglichkeiten gibt einfach so zu kaufen, aber irgendwer wirft immer irgendwas Brauchbares weg 🙂

Der Einbau des Wassermachers nimmt auch langsam Form an, alle großen Bauteile sind an Ort und Stelle. Morgen beginnt die Verkabelung und das Anschließen sämtlicher Schläuche.

Kurz vor Sonnenuntergang stelle ich ein Mückennetz fertig, zwei Stück Fliegengaze an den richtigen Stellen zusammengenäht, etwas Klettband angebracht-fertig. Ich hoffe nun auf einen ruhigeren, stichlosen Schlaf.

Abdul ist wirklich cool

Das Mückennetz muss heute noch fertig werden

Völlig verganmelte Schläuche, undicht und nur noch Müll

08.01.2023 – Gute Fahrt für „Else Becker“

An den letzten Abenden haben wir ein symphatisches Paar kennengelernt, Petra und Achim mit ihrem Segelboot „Else Becker“. Die Beiden sind schon seit einigen Jahren unterwegs. Dieses Jahr soll es nun nach Hause gehen. Heute starten sie erstmal nach Grenada. Gegen Mittag bekommen wir aus der Ankerbucht eine Nachricht, dass die Beiden startklar sind und 15 Uhr den Anker lichten werden. Wir wollen sie vom Strand aus verabschieden und ihnen zuwinken. Wir werden uns bestimmt irgendwann irgendwo wiedersehen, spätestens im Spreewald. Dort wohnen die Zwei, wenn sie wieder in Deutschland sind.

Ansonsten haben wir heute nun endlich unsere Ankerkette wieder an Bord geholt und den Anker montiert. Die Winde funktioniert schon mal einwandfrei, sehr gut….

Während Andreas im Bauch der Minna verschwindet und sich wieder dem Einbau seines geliebten Wassermachers widmet, wird mein nächstes Projekt unser Unterwasserschiff sein. Es muss mit Antifouling gestrichen werden, um Bewuchs mit Algen, Seepocken und Muscheln zu verhindern bzw. zu minimieren. Diese Farbe ist selbstablösend, im Laufe der nächsten Monate wird sie unsere Minna für allerlei Meeresgetier schützen. Für diese Arbeit leih ich mir von einem deutschen Bootsnachbarn eine Lackierschale und einen schönen langen Lackroller. Die Walzen habe ich reichlich bei uns an Bord gefunden. Der hilfsbereite Nachbar, Pepino, ist ein echtes Unikat. Er ist seit mehr als 20 Jahren in Südamerika unterwegs. Mal mit und mal ohne Boot. Nun hat er sich ein altes, kleines Schiff in Martinique gekauft und renoviert es seit Monaten hier in Trinidad. Er träumt davon, mit einem schwimmenden Zirkus unterwegs zu sein. Wie das funktionieren soll…keine Ahnung, aber er wird das schon wissen.

Aber vorm Lackieren kommt das lästige Abkleben, dann beginne ich mit dem ersten Anstrich. Weit komme ich heute nicht, Karim, ein Arbeiter aus der Werft, leistet mir Gesellschaft, dreht sich einen dicken Joint (wie 99% der Leute hier) und zeigt mir Fotos seiner Kinder. Wir unterhalten uns lange, die Menschen sind völlig anders als in Deutschland, das stelle ich täglich immer wieder fest. Es fühlt sich ständig so an, als würde man alle schon ewig kennen. Ausnahmslos Jeder redet mit Jedem. So etwas würde ich mir in Deutschland wünschen.

„Else Becker“ segelt heute nach Grenada, wir winken zum Abschied

Der Einbau des Wassermachers geht voran

Pepino versorgt mich mit Lackierschalen

….und dieser kleine Kerl ist uns auch noch über den Weg gelaufen…