19.02.2023 – Santa Marta von oben

Heute frühstücken wir das erste Mal zu viert, dafür lassen wir uns viel Zeit. Es gibt einiges zu berichten und zu erzählen. Anschließend geht Andreas mit den Beiden zum Marina-Office, zur Registrierung. Nun können sie auch allein die Marina verlassen, die Eingangspforte öffnet sich per persönlichen Fingerprint, auch die Duschen und Toiletten öffnen sich so.

Bevor wir aber irgendetwas gemeinsam unternehmen können, müssen wir die Lazybag reparieren. Vergangene Nacht war ein solch starker Wind, dass die Leinen der Lazybag gerissen sind und das Großsegel herausgerutscht ist. Wir sind vom lauten Flattern des Segels wach geworden und mussten es notdürftig festlichen. Jetzt, bei Tageslicht kann ich in den Mast steigen, um die Konstruktion wieder zu befestigen.

Wir wissen, dass wir den Swimmingpool des Mariott-Hotels, unweit der Marina nutzen dürfen. Den wollen wir uns heute ansehen. Es ist super heiß, eine Abkühlung kommt uns sehr gelegen. Im vierten Stock des Hotels befindet sich dieser Pool, eine kleine Bar und ein DJ, der es etwas übertreibt. Wie alle Kolumbianer dreht er die Lautstärke bis zum Anschlag. Der Pool ist toll, das Wasser herrlich kühl, die Liegen bequem, aber lange halten wir diese Lautstärke nicht aus 🤪😅

Dann lieber noch ein wenig durch die feiernden Menschenmassen und dann ab zur Minna. Wir kochen gemeinsam etwas leckeres und genießen diesen Sommertag im Februar. Karneval in Kolumbien ist schon sehr besonders…..

Die Leinen der Lazybag sind bei starken Wind vergangene Nacht gerissen

Eine Erfrischung über den Dächern Santa Martas

Fabian kocht 🥲

18.02.2023 – unser Besuch kommt an

Heute Abend können wir unseren Besuch vom Flughafen Santa Marta mit einem Tag Verspätung abholen. Die Beiden hatten das „Glück“, dass gestern in Deutschland einige große Flughäfen bestreikt wurden und sie deshalb nicht fliegen konnten. Aber sie konnten umbuchen und werden heute Abend hier landen.

Vorher müssen wir uns neue Fender besorgen, da es unglaublich stürmig ist und das selbst im Hafen. Als wir am Mittwoch hier angelegt haben war es auch schon sehr, sehr windig und wir machten vorerst an einem Außenplatz fest. Dadurch haben wir keinerlei Schutz durch andere Boote und die Minna ist nur an ihrer Steuerbordseite fest, der Wind drückt dadurch permanent auf diese Seite. Wir brauchen definitiv 2 neue Fender, um diese Kräfte etwas besser abzufedern. Sobald der Wind ein wenig nachlassen wird, wechseln wir den Liegeplatz ins Innere der Marina. Heute also erstmal Fenderkauf….unweit der Marina finden wir einen Bootsausstatter. Ein englischer Segler hat das Gleiche vor und so können wir einen vernünftigen Rabatt aushandeln, da wir insgesamt 4 Fender kaufen. Anschließend kommt ein, von uns bestellter, Tischler an Bord. Wir haben einige kleinere Holzarbeiten zu vergeben und wissen von Freunden, dass man hier gute Arbeit erwarten kann.

Bis zum Abholen der Beiden haben wir noch etwas Zeit und die verbringen wir entspannt an Bord. Gegen 17 Uhr gehts mit dem Taxi zum Flughafen. Für eine Fahrstrecke von ca. 30 Minuten muss man 37.000 Peso zahlen, ca. 7 EUR. Kolumbien ist das erste Land auf unserer Reise, in dem es für uns sehr preiswert ist.

Wir fahren durch das feiernde Santa Marta, da Karneval ist und der wird gefeiert und das sehr, sehr lautstark. Einige Straßen sind gesperrt, die Leute sind bunt geschminkt, leuchtende Neonfarben sind angesagt und einstudierte Tänze werden präsentiert. Der Taxifahrer hält einige Male an  und jubelt mit….was für eine ausgelassene Stimmung.

Am Flughafen können wir den Sonnenuntergang über dem Meer beobachten, der Flughafen liegt direkt daneben und wir warten lieber im Freien, als in der völlig unterkühlt klimatisierten Halle. Kurz nach 18 Uhr landet der Flieger aus Bogota, von wo die Beiden einen Anschlußflug genommen haben. Recht schnell sind die Beiden und ihre Koffer bei uns und die Freude ist bei uns Vieren groß. Zurück gehts mit dem selben Taxi, der Fahrer hat scheinbar auf uns gewartet….

Da die Beiden noch nicht zu Abend gegessen haben, gehen wir in die Stadt, direkt neben der Marina. Wir werden von feierwütigen, lauten Kolumbianern überrascht. Die gesamte Stadt „prodelt“, man kann sein eigenes Wort nicht verstehen, tausende Menschen drängen in den engen Gassen, alle zwei Meter andere Musik, umherziehende Musiker überall. Einen freien Tisch zu finden ist heute gar nicht so einfach, aber es gelingt irgendwie….unser Besuch ist froh, als es dann endlich zum Boot zurück geht. Nach 24 Stunden Flug eine solche Begrüßung ist dann doch etwas zu viel. Sie fallen todmüde in ihre Kojen…..

Neue Fender müssen her

der Tischler ist an Bord

Der Taxifahrer steigt zwischendurch kurz aus, um zu applaudieren

Sonnenuntergang am Flughafen

Warten auf den Flieger aus Bogota

Feierwütige überall….

Die Beiden sind ko von der langen Reise

17.02.2023 – der Arzt kommt an Bord

Wir frühstücken in Ruhe, dann gehen wir ins Marina-Office, um eine Mitarbeiterin dort zu bitten, für uns zu telefonieren. Wir haben eine Telefonnummer eines Arztes hier in Santa Marta von einem Freund bekommen und wir wissen, dass dieser, wie viele hier, nur sehr schlecht englisch spricht. Im Office wird unser Wunsch sofort erfüllt, die junge Angestellte ruft den Arzt an und fragt nach einem freien Termin für uns. Zu unserer Überraschung hören wir, dass der Arzt zu uns an Bord kommen wird, und dies schon in einer Stunde. Das hätten wir nun wirklich nicht erwartet und sind darüber sehr erfreut. Wir gehen duschen und zurück zum Boot, um auf ihn zu warten. Bald klopft es und der Arzt steigt samt seiner mitgebrachten Utensilien zu uns an Bord. Er kann tatsächlich nur sehr, sehr wenig englisch, aber dank eines Übersetzungsprogramms funktioniert die Kommunikation auch so sehr gut. Er untersucht Andreas gründlich, misst den Blutdruck, den Sauerstoffgehalt im Blut, hört Lunge und Herz ab und erklärt uns dann das weitere Vorgehen. Alle Werte sind ok, das beruhigt uns schonmal sehr. Er verpasst Andreas eine Spritze, dessen Inhalt wir ehrlicherweise nicht so genau kennen und überlässt uns Antibiotika, anschließend ruft er für uns in einer Apotheke an und bestellt andere Medikamente und ein Inhaliergerät. Weiter sagt er uns, dass heute noch eine Laborangestellte zu uns kommt, um Blut abzunehmen und ein Ultraschall des Oberkörpers stattfinden sollte. Den Termin dafür wird er uns per Whatsapp mitteilen. Alles läuft, wie überall, völlig unkompliziert ab. Am Montag wird er wieder zu uns kommen. Kaum ist er von Bord, klopft es wieder, die Medikamente kommen. Kurz danach ist die Labormitarbeiterin bei uns und nimmt Andreas Blut ab. Das Inhaliergerät wird uns später extra von einer Krankenschwester gebracht und Andreas wird eine Einweisung der Benutzung erhalten. Diese Krankenschwester lässt lange auf sich warten, 21.30 Uhr schreibt sie per Whatsapp, dass sie am Eingang steht. Wir holen sie ab und gehen gemeinsam zur Minna. Dort stellen wir fest, dass das Gerät mit unseren europäischen Steckdosen leider nicht kompatibel ist und wir uns einen anderen Platz fürs Inhalieren suchen müssen. Die Wahl fällt auf den Raum mit den Waschmaschinen. Dort steht ein Tisch, ein Stuhl und eine Steckdose finden wir auch. Nun wird uns die Anwendung haarklein erklärt, anschließend überlässt sie uns das Gerät und verabschiedet sich. Für all diese Bemühungen und den Service zahlen wir insgesamt ca 100 Euro, sicher wird im Laufe der nächsten Tage noch einiges dazu kommen, aber wir sind über diese günstigen Preise echt erstaunt. All dies wird die Auslandskrankenversicherung übernehmen, davon gehen wir jedenfalls aus. Ob Andreas in Deutschland eine so schnelle und umfassende Erstbehandlung bekommen hätte, ist fraglich….

Durch den Verdi-Streik in Deutschland kommen Annabell und Fabian nun erst morgen bei uns an, wir freuen uns sehr auf die Beiden und sind froh, dass sie umbuchen konnten.  Morgen Abend sind wir zu viert an Bord, die Beiden werden bis zum 03.03.23 bei uns bleiben.

Alle kommen zu uns an Bord….

Zum Inhalieren in die Waschküche 🤣👍

16.02.2023 – Klarschiff machen und ausruhen

Heute ist erstmal aufräumen, entsalzen und Wäsche waschen und ausruhen angesagt. Wir sind in den letzten 4 Wochen 1000 sm gesegelt und haben uns „zwischendurch“ 3 Länder angeschaut. Jetzt reicht es uns erstmal, wir brauchen ein Pause und Andreas muss gesund werden. Wir beschließen vorraussichtlich 4 Wochen hierzubleiben. Heute räumen wir erstmal die Minna auf, entsalzen das Deck und waschen unsere Wäsche. Morgen nehmen wir Kontakt mit der Auslandskrankenversicherung und einem Arzt auf und sehen dann weiter.

Am Nachmittag verlassen wir zum ersten Mal die gut bewachte Marina. Alles ist mit Fingerprint gesichert, Am Eingang sitzt ein Security-Mitarbeiter, Tag und Nacht. Die Stadt Santa Marta ist bunt, laut und voller Lebenslust. An jeder Ecke singt jemand oder tanzt.

Wir brauchen zuerst eine kolumbianische Simcard. Ein Freund, der vor einiger Zeit schon hier war, gab uns genaue Anweisung, wo wir eine günstige und gute Internetflat bekommen. Wir fragen uns in den Straßen Santa Martas durch. Da niemand englisch spricht, ist es nicht so einfach. Mit den paar Brocken spanisch, die Andreas kann und mit Händen und Füßen, finden wir den Laden dann doch. Die freundliche Verkäuferin richtet uns das Handy auch gleich ein und wir können wieder am virtuellen Leben teilnehmen. Wir telefonieren mit Familie und Freunden zu Hause. Auf dem Rückweg zum Hafen bummeln wir durch einige Geschäfte und lernen dabei 2 deutsche „Mädels“ kennen. Wir sind uns auf Anhieb sympatisch und verabreden uns zum Abendessen in einem Restaurant, nicht weit von der Marina entfernt. Es wird ein wirklich schöner Abend mit den Beiden. Vieleicht sieht man sich ja irgendwann in Deutschland mal wieder…..

Große Wäsche 🤣🤣👍👍

Ein Überblick, die Marina Santa Marta

 

 

Der erste Stadtbummel

Ein schöner Abend bei Musik und gutem Essen