05.04.22-Tag 242: Maho Beach-einmal sandstrahlen lassen

Wir haben uns für heute einen Mietwagen organisiert, den teilen wir uns mit der Besatzung der Adel. Unser erstes Ziel ist der weltbekannte Maho Beach, hier starten und landen Flugzeuge im Minutentakt in nur wenigen Metern Höhe über dem Strand. 10 Uhr fahren wir los, Richtung niederländischen Teil der Insel, zum Prinzess Juliana Airport. Die Strecke führt uns über die Simpson Bay Causeway, dies ist eine Brücke über die Simpson Lagune und liegt schon im niederländischen Teil. Der Flughafen liegt in unmittelbarer Nähe des Maho Beach, einem herrlichen Strand mit weißen Sand und türkisfarbenen Wasser. Links und rechts des nicht allzu langem Strandes sind kleine Bars in denen man es sehr gut aushalten kann. Schnell ist ein Parkplatz gefunden und der Strand in Sichtweite, die Flieger in Hörweite. Wir machen es uns in der Driftwood Boat Bar bequem und schauen den vielen Menschen am Strand zu. Einige sind zum Baden und Sonnen gekommen, die meisten aber warten auf die Flugzeuge, je größer umso besser. Auch wir positionieren uns im richtigen Moment, das Flugzeug fährt in Startposition und gibt Schub. Ich kann mich kaum auf den Beinen halten, ein irrer, heißer Luftzug bläst mir Sand ins Gesicht, an die Beine und an die Arme. Klamotten, von Leuten die gerade baden, fliegen ins Wasser. Es ist gigantisch, mit welcher Kraft die Flugzeuge abheben. Auch Landungen sind ein Erlebnis. Man glaubt die Flieger fast anfassen zu können, so niedrig fliegen sie die letzten Meter über den Strand.

Nachdem wir uns vom Sand befreit haben, gehts zurück zum Auto. Wir wollen nach Philippsburg, dem Hauptort von Sint Maarten, dem niederländischem Teil. Der Hafen der Stadt ist Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe, welche die Insel besuchen, und wird zurzeit weiter ausgebaut. Momentan können bis zu acht Kreuzfahrtriesen gleichzeitig in Philipsburg anlegen. Dementsprechend hat sich der Ort zu einem Einkaufsmekka entwickelt, hier können die Tagestouristen zollfrei Schmuck, Zigaretten, Alkohol und hochwertige Kleidung kaufen. Ein Juwelier reiht sich an den anderen. Gucci, usw…..außer Zigaretten und Alkohol gibt es für uns arme Segler hier nichts zu holen 🙂

Aber nett ist es hier auf alle Fälle, eine schöne Bucht mit glasklarem Wasser, ein Strand mit weißem Sand, was will man mehr…in einer kleine Bar essen wir etwas und genießen die Sonne.

Wir erkunden per Auto noch ein wenig den Süden der Insel, kaufen im Super U (jetzt wieder auf der französischen Seite) ein, tanken den Mietwagen wieder voll und stellen ihn am vereinbarten Platz in Marigot ab. Mit Einbruch der Dunkelheit sind wir wohlbehalten auf unserer Minna zurück.

 

 

Maho Beach, hier fliegen die Flugzeuge nur wenige Meter über den Strand

Der Hauptort von Sint Maarten, Philippsburg mit seinen schönen Stränden

Wieder lustige Nummernschilder

04.04.22-Tag 241: St. Maarten, unser nördlichster Punkt der Reise

Wir haben heute nur 23 sm vor uns und können es deshalb ruhig angehen lassen. Nach dem Frühstück erledige ich ein wenig Haus-bzw. Bootsarbeit, abwaschen, abtrocknen und was man sonst eben so zu Hause macht. Die Minna ist uns tatsächlich in den letzten Monaten ein Zuhause geworden. Ich war schon sketptisch, ob man sich an dieses Leben auf engem, ewig schaukelndem Raum gewöhnen kann, aber man kann und es fühlt sich sogar sehr gut an.

Heute werden wir den nördlichsten Punkt unserer Reise erreichen und in 4 Tagen Besuch aus Deutschland bekommen. Unsere Tochter und ihr Freund begleiten uns dann bis Martinique. Von dort fliegen die Beiden zurück nach Deutschland, wir werden danach weiter Richtung Süden bis Trinidad segeln. Dort wird die Minna aus dem Wasser gekrant und wir fliegen am 05.05.22 nach Hause.

Aber heute gehts erstmal weiter Richtung Norden, nach Sint Maarten, bzw. Saint Martin. Die Insel besteht aus dem südlichen, niederländischen Sint Maarten und dem nördlichen, französichen Teil, Saint Martin. Wir werden in den französischen Teil der Insel fahren.

Wir starten gegen 9 Uhr. Die Fulmo wieder voraus und wir hinterher. Es scheint ein sehr heißer Tag mit wenig Wind zu werden. Im Gegensatz zu den letzten Wochen hat es seit zwei Tagen nicht geregnet. Auch Squalls scheint es im nördlichen Teil der Karibik nicht so oft, wie im Süden, zu geben. Das kann man auch sehr gut an der Vegetation hier erkennen. Es ist längst nicht mehr so grün auf den Insel hier oben und Urwald, wie in Dominica oder den Grenadinen, gibt es hier auch nicht. Dafür ist hier das Wasser unglaublich türkisblau und man kann bis auf den Grund sehen…

Da der Wind fast von hinten weht, bemühen wir seit langem mal wieder unseren Spi-Baum. Den haben wir das letzten Mal auf der Überfahrt eingesetzt. Mit ausgebaumter Genua und weit offenem Großsegel kommen wir unserem Ziel näher.

Bald sehen wir schon den wohl weltbekannten Strand, den Maho Beach. Er ist insbesondere durch seine direkte Lage am Princess Juliana International Airport und der sich dort bietenden Möglichkeit, Flugzeuge im tiefen Endanflug direkt zu beobachten, bekannt. Fast im Minutentakt starten und landen die Flieger und düsen über uns hinweg. Schon vom Meer aus ist es ein echtes Schauspiel, wie muss es erst direkt dort am Strand sein?? Das werden wir in den nächsten Tagen herausfinden.

Am frühen Nachmittag erreichen wir die Marigot Bay im Westen der Insel. Unsere Freunde, Nadja und Harry, sind hier irgendwo. Sie sind schon seit einigen Tagen hier und erwarten uns. Ich schaue bei Vesselfinder nach und so können wir direkt neben der Adel unseren Anker werfen. Wir freuen uns die Beiden wiederzusehen. Unser letzter Abend in Martinique liegt schon ein paar Wochen zurück, umso größer ist die Wiedersehensfreude. Als erstes tauchen wir unseren Anker ab, um zu schauen, ob er sich fein eingraben hat. Das haben wir uns schon fast angewöhnt, um ein besseres Gefühl zu haben….

Kurz vor Sonnenuntergang ruft Harry uns, wir sollen auf einen Sundowner zu ihm rüber kommen. Vorher spielen wir Wassertaxi und holen die Besatzung der Fanta Sea ab. Die liegt in unmittelbarer Nähe von uns, wir kennen uns aus der Whatsapp-Gruppe unseres Vereins, dem TransOcean. Zu sechst schauen wir der Sonne beim Untergehen zu. Was wir doch für ein Glück haben, an solchen schönen Orten, solch schöne Tage erleben zu können.

 

Der bekannte Maho Beach,  über dem die Flugzeuge landen

Angekommen in St Martin, die französische Seite der Insel

Ein Abend bei Nadja und Harry

03.04.22-Tag 240: Wieder mal gaaanz früh los

Unsere Nacht endet heute schon 2 Uhr, da wir in einer Stunde den Anker lichten wollen. Es liegen ca. 80 sm vor uns und wir möchten gern vor Sonnenuntergang an unserem heutigen Ziel, der Insel St. Barthelmy, ankommen. Diese Insel ist ein eigenständiger kleiner Inselstaat und gehört zum Überseegebiet Frankreichs.

Der Wind meint es sehr gut mit uns, wir können toll segeln, wir sind schnell und die Wellen kann man auch aushalten.

Gegen 6 Uhr steigt die Sonne am Horizont in den Himmel und es wird hell. Wir genießen diesen Sonnenaufgang auf dem Meer. Es ist jedes Mal ein schönes Erlebnis in den neuen Tag zu segeln. Bald machen wir Frühstück und es gibt Kaffee.

Ein Segelfreund möchte auch nach St. Maarten und wir werden die nächsten Tage gemeinsam dorthin segeln. Er fährt vor uns und wir plaudern immer mal wieder über Funk mit einander.

Andreas will es mal wieder wissen, er lässt gleich zwei Angeln vom Heck ins Meer. Ich lese derweil und backe nebenbei ein Brot….

Kurz bevor wir auf Höhe der Insel sind, zuckt die Angel verdächtig. Ich hole schnell unsere Box, die haben wir extra dafür gekauft, um den Fisch nicht direkt auf Deck zappeln zu lassen. Aber es ist schon wieder ein Barracuda an der Angel, diesmal ein ziemlich großes Exemplar. Den werden wir natürlich, wegen seines möglichen Giftes, nicht essen und somit auch nicht töten. Mit einer Zange befreit Andreas ihn vom Haken und befördert ihn zurück ins Meer. Schade, wir hatten schon länger keinen leckeren Fisch mehr. Verhungern müssen wir heute aber nicht, Franko, unser Mitsegler, möchte heute Abend für uns kochen und hat uns zu sich an Bord eingeladen.

Wir segeln an der Inselhauptstadt Gustavia vorbei und erreichen gegen 16.30 Uhr, früher als erwartet, unser heutiges Ziel, die Bucht Anse de Colombier. Sie liegt im Nordwesten und bietet somit guten Schutz vor dem Südostwind heute Nacht.

Nachdem der Anker fest sitzt räumen wir ein wenig auf und genießen diese sehr ruhige, wunderschöne Bucht. Mit uns sind noch einige andere Boote hier, aber es ist genügend Platz in alle Richtungen.

Den Abend verbringen wir bei Franko, auf seiner Fulmo. Wir bringen das Bier mit und er bekocht uns.

Lange halen wir heute nicht aus, wir sind seit 2 Uhr wach und nun auch alle drei ziemlich müde. Halb zehn verabschieden wir uns und gehen danach auch bald schlafen. Morgen vormittag gehts nach St. Maarten, unser nördlichster Punkt der Reise.

Noch im Dunklen verlassen wir Antigua

Sonnenaufgang unterwegs

Leider schon wieder ein Barracuda

Neben uns liegt die Fulmo…das kleinere, rechts 🤣

Eine kleine Abkühlung im Meer 🌊

Sonnenuntergang vor St Barth

 

 

 

02.04.22-Tag 239: Markttag in St. John`s

Erst hatten wir vor mit der Minna in die Ankerbucht vor St. John`s zu fahren, aber es ist über Land, mit einem Minibus, viel schneller erreichbar. So machen wir uns am Vormittag auf den Weg. Vorher klarieren wir aus, da wir morgen früh, ganz zeitig, nach St. Maarten aufbrechen wollen. Wie schon beim Einklarieren hier auf Antigua nehmen die Beamten es hier auch sehr genau. Sie wirken sehr streng und nicht wirklich nett. Drei verschiedene Büros müssen wir wieder „durchlaufen“, bevor alles erledigt ist. Naja, wenigstens hat es diesmal nichts gekostet.

Nun gehts auf nach St. John`s. Die Haltestelle soll direkt am Ausgang der Marina Jolly Harbour sein. Ein freundlicher Einheimischer zeigt uns den Weg dorthin. Lange müssen wir nicht warten und es kommt ein Minibus angerauscht. Wir zahlen 6 EC, ostkaribische Dollar, das sind ca 2 Euro. Kaum sitzen wir, rast der Bus los und er rast wirklich….der junge Mann fährt wie ein Rennfahrer….immer mal wieder halten wir, neue Leute steigen ein, andere steigen aus. All das geht super schnell. Die Einheimischen bezahlen beim Aussteigen, meistens durchs Beifahrerfenster. Nach ca. 20 Minuten erreichen wir die Stadt. Der Minibus fährt auf ein geschlossenes Gelände, ein Busbahnhof.

St. John`s  ist Inselhauptstadt und der wichtigste Hafen des Karibikstaats Antigua und Barbuda, hier legen regelmäßig Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt an. Heute ist Samstag und Markttag. Wir haben das Gefühl ganz St. John`s ist ein einziger großer Markt. Er beginnt direkt am Busbahnhof, links und rechts auf den Gehwegen Stände mit Obst, Gemüse, Kleidung, Spielzeug, Lebensmittel und was man sonst so gebrauchen kann. Es geht sehr laut und fröhlich zu, alle paar Meter steht ein großer Lautsprecher mit Reggae-Musik. Ab und zu tanzt auch mal jemand mitten auf der Straße. Nur ein klein wenig von diesem Lebensgefühl mit nach Deutschland nehmen….das wäre toll.

Wir schauen uns  auf dem Public-Fishmarket die Fischsorten an, die hier so gefangen werden. Manche kommen uns bekannt vor, einige haben wir noch nie gesehen…

Am Kreuzfahrtterminal ist es heute sehr still, kein einziges Schiff ist gerade hier. Dann wollen wir uns noch die anglikanische St. John’s Kathedrale anschauen. Sie wurde im 17. Jahrhundert auf einem Hügel errichtet und ist schon von Weiten zu sehen. Leider ist sie in keinem guten Zustand, auch der sehr alte Friedhof um die Kathedrale ist in einem schlimmen Zustand und sehr ungepflegt. Im Inneren der Kathedrale allerdings zeigt sich uns ein anderes Bild, wir sind überrascht über den sehr guten Zustand. Der komplette Innenraum besteht aus Holz und ist sehr gut erhalten oder restauriert. Einige sehr freundliche Frauen am Eingang heißen uns herzlich Willkommen und führen uns durch die gesamte Kirche.

Langsam wird es Zeit zurück zum Busbahnhof zu laufen, auf dem Weg dahin kaufen wir Obst und Gemüse für die nächsten Tage. Es macht Spaß mit den Leuten zu verhandeln und auswählen zu können. Auch wenn man nichts kauft, sind alle sehr freundlich. Am Busbahnhof angekommen ist unser Einkaufsbeutel bis oben hin voll mit Avocados, Salat, Paprika, Bananen, Papayas, Mangos und Paprika.

Wir finden unsere Buslinie, den Bus Nr. 20, recht schnell und bald geht es zurück nach Jolly Harbour und mit dem Dingi in die Bucht zur Minna. Nicht weit vor uns hat gerade ein deutsches Segelboot geankert, wir bitten ihn sich ein Stück weiter nach vorn zu verlegen, da wir morgen früh, 3 Uhr los wollen und er vermutlich über unserem Anker steht. Darauf hin taucht er unseren Anker ab und stellt genau das fest. Er verholt sich weiter nach vorn und sichert sich damit einen ruhigen, ungestörten Schlaf 😉🤣

Auf dem Weg zum Dingi-Dock

Ausklarieren bevor wir zum Markt fahren

Er fährt wie ein Rennfahrer 😬

 

Die beiden Katzen liegen mitten auf den Marktständen 😆👍

Der Kreuzfahrtterminal…total verwaist

die Kathedrale von St John’s, außen in schlechtem Zustand, aber innen sehr schön