20.03.22-Tag 226: lange nichts repariert an der Minna-und lange nicht getanzt….

Für heute haben wir uns ein paar Kleinigkeiten an Bord vorgenommen. Wir haben schon echt lange nicht mehr gebastelt, heute ist ein guter Tag dafür. Die Minna ist leider immernoch nicht ganz dicht, es regnet durch die alte, noch nicht renovierte Lukengarage durch die Deckenlampe rein. Da wir in den letzten Tagen viel und heftige Regengüsse hatten, ist dies nun richtig zu Tage getreten. Eigentlich muss diese Lukengarage komplett neu aufgearbeitet werden. Dies haben wir aber vor unserer Abreise nicht mehr geschafft und nun regnet es eben rein. Wir lokalisieren die undichten Stäbe und Andreas verklebt sie mit Panterra und schraubt sie vorsorglich auch noch fest. Wollen wir hoffen, dass dies reicht, bis die Minna wieder in Deutschland ist. Dann nehmen wir den kompletten Kasten ab und erneuern ihn. Anschließend müssen wir noch am Großsegel Hand anlegen. Das Bändsel des Achterliek-Spanners ist komplett aus der Führung gerutscht. Wir quälen uns ewig, aber mit ein paar Tricks und einem dünnen Draht können wir ihn wieder einfädeln. Auch ist eine  Tasche für die Segellatte aufgerissen. Wir hatten das in La Gomera schon mal notdürftig getapt, nun ist es aber wieder offen und muss genäht werden. Ich gebe mein Bestes, sitze gut zwei Stunden in der Plicht und nähe…und hoffe, dass es die nächsten Wochen hält.

Jetzt müssen wir fix an den Geldautomaten, heute Abend findet ein Grillen für die Segler in der Bucht statt. Wir müssen noch unsere „Eintrittskarten“ bezahlen.

19 Uhr startet die Strandparty und es sind wirklich viele mit dabei. Wir lernen ein super lustiges, französisches Paar kennen und treffen auch die französische Familie wieder, mit der wir vor ein paar Tagen in Roseau eine Wanderung gemacht hatten. Die Segler-Welt ist wirklich klein….

Beim Essen setzt sich ein netter Deutscher neben uns. Jan, er lebt schon seit einigen Jahren hier auf Dominica und kann uns nur Gutes von dieser wundervollen Insel berichten. Wir würden am liebsten auch gleich hier bleiben, wir haben uns echt ein wenig in diese Insel und ihre Bewohner verliebt. Wir tauschen mit Jan die Telefonnummern aus, wer weiß, vieleicht sieht man sich schneller wieder, als gedacht…

Dann muss ich aber wenigsten ein, zwei Tänzchen wagen, mit Antony gehts ab auf die Sandtanzfläche und es macht richtig viel Spaß. Es ist ein schöner Abend und wir sind wieder mal mit tollen Menschen in Kontakt gekommen.

An den jetzt weißen Stellen lief Wasser ins Innere, nun ist es geklebt und mit Schrauben fixiert

Das Großsegel muss zum Nähen runter

Unser Grill-Master, ein witziger Typ

 

 

19.03.22-Tag 225: eine kleine Wanderung, ansonsten Abhängen…..

Nach unserem obligatorischen Frühstück wollen wir heute Vormittag auf den Markt. Der findet hier immer samstags auf und um den Fishing-Dock statt. Wir lassen unser Dingi ins Wasser, schnappen uns noch unsere Mülltüte und fahren zum Dingi-Dock in der Bucht. Hier müssen ja auch noch irgendwo im Pays-Büro unsere Gasflaschen sein. Die haben wir vor zwei Tagen Antony zum Füllen mitgegeben. Dort angekommen entdecken wir unsere Flaschen in der Ecke im Büro, aber leider immernoch leer. Der nette Typ dort erklärt uns, dass da wohl irgendwas schief gegangen ist….egal, wir nehmen sie nachher eben wieder mit zur Minna. Sicher ergibt sich in Guadeloupe noch eine Möglichkeit sie füllen zu lassen. Dann suchen wir eine Mülltonne für unseren Müll. Leider schmeißen viele Leute ihren Müll einfach irgendwo in die Natur. Das wollen wir natürlich nicht, deshalb achten wir jedes Mal sehr darauf, eine echte, intakte Mülltonne zu finden.

Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Markt, kaufen dort einiges an Gemüse und Obst für die nächsten Tage. Immerwieder werden wir von plötzlichen Regengüssen überrascht. Das geht schon die letzten Tage so, man könnte denken, es ist schon Regenzeit hier…

Kaum dass wir zurück in der Bucht sind schüttet es wieder wie aus Eimern und wir flüchten uns in eine überdachte Strandbar. Eine junge Frau spielt Geige und verdient sich scheinbar so ein paar Euro für ihre Reise. Anschließend unterhalten wir uns mit ihr. Sie ist Rumänin und wohnt auf einem kleinen Segelboot hier in der Bucht. Sie ist schon seit einigen Jahren unterwegs und verdient sich tatsächlich mit ihrer Geige ihr Auskommen. Was für interessanten Menschen man so kennenlernt.

Dann wandern wir zu dem nahe gelegenen Fort Shirley. Dies liegt im Cabrits Nationalpark. Die Anlage ist gut erhalten, einige Gebäude wurden komplett renoviert. Von der südlichen Geschützstellung hat man eine tolle Aussicht über die Bucht. Wanderwege führen zu weiteren Geschützstellungen im Westen und im Norden der Halbinsel. Von hier oben können wir auch unsere Minna in der Bucht erkennen.

Für heute ist es genug, wir verziehen uns aufs Boot und machen endlich mal NICHTS 😆 doch…Andreas hat keine Lust mehr auf lange Haare und versucht sich als Friseur  💇‍♂️ 💇‍♂️

Wie kommen die Schuhe 👟 dahin??

Das Büro von Pays in der Ankerbucht

Diese junge Frau spielt Geige, um ihre Reise zu finanzieren…bewundernswert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Er könnte Friseur 💇‍♂️ werden

18.03.22-Tag 224: den Norden von Dominica erkunden

Gestern haben wir mit Antony, unseren Boots-Boy, verabredet, dass wir heute gemeinsam eine Tour durch den Norden von Dominica unternehmen. Er holt uns pünktlich 9 Uhr ab und wir fahren mit seinem Boot zum Fishing-Dock. Dort lassen wir das Boot und treffen einen Freund von ihm mit einem Auto. Gemeinsam fahren wir wiederum zu einem anderen Auto und lassen den Bekannten in sein dort abgestelltes Auto umsteigen. Jetzt sind wir zu dritt und unsere Tour beginnt. Zuerst fahren wir zu den Cold Soufriere. Das sind einzigartige, vulkanische Quellen, hier ist das Wasser, dass aus dem Erdboden blubbert nicht heiß, sondern tatsächlich kalt. Schwefelgas erfüllt die Luft, das Wasser sickert  aus dem Boden und rinnt in kleinen Bächen dahin. Wir sind erstaunt, dass das Wasser tatsäclich kalt ist, es scheint heiß aus dem Boden zu kommen….so wie es blubbert….

Anschließend fährt Antony uns zu den Red Rocks, den roten Felsen im Norden von Dominica. Der Atlantik schlägt mit seiner geballten Kraft gegen diese Felsformationen und spült sicherlich im Laufe der Jahre einiges davon. Es gibt Höhlen und Felsvorsprünge zu bestauen und der Atlantik zeigt sich hier mal wieder von seiner rauhen Seite. Danach legen wir kurz hinter den Red Rocks eine kleine Verschnaufpause ein und füttern Lanschildkröten mit irgendwelchen Beeren, die Antony gefplückt hat, mir aber so gar nicht schmecken….den Schildkröten scheint es zu munden….

Unser nächster Stopp ist eine Schokoladen-Manufaktur. Ein winzig kleiner Familienbetrieb. Uns wird jeder einzelne Schritt von der Kakaobohne bis zur feritgen Schokolade erklärt und gezeigt. Wir dürfen die Maschinen und Zentrifugen besichtigen, die Trockenbänke für die Kakaobohnen und auch eine Verkostung ist drin. Natürlich kaufen wir auch einige Tafeln der leckeren Schokolade. Die Geschmacksrichtungen reichen von Ingwer über Lemongras bis zu Salz und Cinnamon und Hot Peper. Da fällt die Wahl nicht leicht.

Nun führt uns unsere Tour ins Gebiet der ehemaligen Ureinwohner der Karibik, den Kalinagos. Es existitiert hier ein eigenes, kleines Gebiet im Nordosten der Insel, in dem ausschließlich diese Nachfahren der Kalinagos heute noch leben. Uns fallen die Unterschiede recht schnell auf. Die Menschen sind viel heller, oft auch etwas asiatisch aussehende, und meist auch relativ groß. Sie leben hier nach eigen Riten und Ritualen. Auch hier treffen wir ausschließlich auf sehr freundliche, offene Menschen.

Es ist mittlerweile früher Nachmittag und wir wollen heute auch noch schwimmen…im Chaudiere Pool. Der Weg dahin ist wirklich abenteuerlich. Bloß gut, dass der Mietwagen etwas höher ist und  mit Allrad-Antrieb ausgestattet ist. Es geht eine schmale Piste mitten duch den Urwald. Allein hätten wir das niemals gefunden….

Am Endpunkt stellen wir das Auto ab und machen uns den Rest der Strecke zu Fuß auf den Weg. Ca. 10 Fußmarsch quer duch den Wald und wir stehen vor dem malerischen Wasserfall mit einem kleinem „Pool“ davor. Das Wasser hat absolut Trinkqualität und ist angenehm kühl, aber absolut nicht kalt. Wir haben dieses Fleckchen Erde an diesem späten Nachmittag ganz für uns allein. Es ist traumhaft schön hier, wie so viele Orte auf dieser Insel.

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir zurück in der Prince Rupert Bay, Antony chauffiert uns mit seinem Boot zurück zur Minna. Wieder geht ein wundervoller Tag auf Dominica zu Ende. Je länger wir hier sind, um so wohler fühlen wir uns hier. Die Insel, die Menschen, das Wetter, es ist einfach schön hier.

Schwefelhaltige kalte Quellen

The Red Rocks

Kakaobohnen liegen zum Trocknen aus

Die zermahlenen Bohnen schmecken schon nach Kakao

Wir kaufen ein paar leckere Sorten

Im Gebiet der Ureinwohner…

 

17.03.22-Tag 223: Indian River und wieder viel gelernt

Wir sind heute vormittag mit Antony verabredet. Er kommt 10 Uhr zur Minna und holt uns ab. Er wird uns den Indian River zeigen. Vorher müssen wir uns noch Site-Pass organisieren. Den benötigen wir um Zutritt zu den Orten des Nationalparksystems der Insel zu erhalten und der Indian River gehört dazu. Antony fährt mit uns zum Fishing-Dock und zeigt uns, wo wir diesen Pass kaufen können. Pro Tag und Person werden 5 karibische Dollar fällig, das sind ca. 1,50 € und somit wirklich wenig….

Dann steigen wir zurück in sein Boot und beginnen unsere Tour. Das erste, kleine Stück motoren wir noch, dann muss Antony den Motor ausschalten, ab hier darf er nur noch rudern, um die Tierwelt nicht zu stören. So können wir die tolle Umgebung auch viel besser wahrnehmen und mehr sehen. Er erklärt uns jeden Baum, jeden Vogel, jeden Fisch, wir entdecken einen Vogelnest mit Eiern und kommen an einen der Drehorte des Kinofilms „Fluch der Karibik“ vorbei. Entlang an Mangroven, Kokospalmen, Bambus erreichen wir nach ca. 40 Minuten einen kleinen Steg mitten im Urwald. Hier stehen 3 junge Männer parat, um uns Rumpunsch zur Verkostung zu verkaufen. Ich lehne dankend ab, Andreas probiert eine Sorte mit Ingwer. Er scheint zu schmecken….

Dann laufen wir vom Steg hinein in den Urwald, Antony zeigt uns einen Termiten-Bau, wir  können Zuckerrohr direkt vom Feld probieren, sammeln Kräuter und Limongras, pflücken Sternfrüchte und Mangos, bestaunen heranwachsende Ananas, Brotfrüchte, Bananen und Guaven und unser Guide zeigt uns wie man eine Kokosnuss mit der Machete öffnet. Wir sehen sooo viel und lernen wieder mal viel Neues kennen. Dominica scheint ein wahrer Garten Eden zu sein. Alles wächst hier in Hülle und Fülle.

Antony liefert uns am Nachmittag bei der Minna ab und kommt auch noch mit zu uns an Bord. Wir verabreden uns gleich noch einmal für morgen. Er wird ein Auto organisieren und uns den Norden der Insel zeigen. Wir haben den Eindruck, dass er uns mit viel Insiderwissen seine Insel zeigen kann und freuen uns heute schon auf morgen. Für heute haben wir sehr viele neue Eindrücke gesammelt, es war eine tolle Tour auf dem Indian River.

Dieses Schiff liegt seit 2017 nach dem Hurrikan hier

Mangroven

Ein Nest gefüllt mit Eiern

Hier wurden wohl einige Szenen aus „Fluch der Karibik“ gedreht

Mit der Machete ist die Kokosnuss schnell geöffnet

Wir probieren Zuckerrohr

 

Ein Termiten-Bau an einer Mangrove

Kurze Rast in der Busch-Bar

Guaven

Bananenstauden

Mangos

Ananas

Sternfrüchte

 

Zurück auf der Minna

Die Sternfrüchte essen wir gleich heute Abend noch

Und am Abend sehen wir auch noch einen Regenbogen