01.04.22-Tag 238: von English Harbour nach Jolly Harbour

Heute früh geht es endlich weiter nach Jolly Harbour, in die Mosquito Bay, diese liegt direkt vor dem Hafen Jolly Harbour.

Gegen 10 Uhr starten wir. Die Ankerbucht hat sich in den letzten Tagen gut gefüllt und direkt vor uns liegt ein anderes Segelboot. Wir haben etwas Bedenken, ob unser Anker unter diesem Boot liegt. Beim Heben kommen wir diesem Boot auch sehr nahe, aber es geht dann doch alles gut. Ein paar Meter hinter dem Boot kommt unser Anker an die Wasseroberfläche und wir können ihn an Bord winschen.

Momentan findet in English Harbour eine Classic Week statt, es finden Regatten mit wundervollen klassischen Segelschiffen aller Größen statt, in eine solche Regatta geraten wir hinein, als wir die Bucht verlassen. Wir müssen einmal quer durchs Regattefeld hindurch. Es ist wie Zick-Zack-Segeln.

Die Entfernung zu unserem heutigen Ziel ist nicht sehr groß, so sind wir nur ca. 2,5 Stunden unterwegs. Es wird eine schnelle Fahrt, wir haben zwischen 15 und 20 Knoten Wind, das ist genau richtig, um gut segeln zu können. Auf halben Weg sehe ich plötzlich eine ca. 50 cm lange Rückenflosse ganz langsam vor unserer Minna. Das ist definitiv kein Delphin, da diese immer schnell unterwegs sind. Wir sind uns ziemlich sicher, das muss ein Hai sein…..leider taucht er ab, bevor ich die Kamera geholt habe. Ich sitze noch lange auf dem Vorschiff und hoffe auf ein Wiedersehen mit dem Hai, aber er taucht nicht wieder auf.

Gegen 13 Uhr ist der Anker wieder im Wasser, wir wollen schauen, ob er sich gut eingegraben hat und schnorcheln im glasklaren Wasser über der gut sichtbaren Kette bis zum Anker. Man kann gut erkennen, dass er sich nicht beim ersten Versuch eingegraben hat, sondern noch einige Meter über den Grund geschliffen ist, dann hat er aber ein Sand/Schlammfeld erwischt und steckt nun sicher fest. So können wir mit einem guten Gefühl von Bord gehen. Wir fahren in den Hafen von Jolly Harbour. Der Hafen und die Umgebung sind ein Urlaubsgebiet vor allem für Amerikaner und Britten. Im Hafen selbst zweigen einige Seitenarme mit sehr hübschen Häusern ab. Im Dingi fahren wir diese Arme ab, es fühlt sich ein bisschen wie Venedig an. Jedes Haus hat einen eigenen Bootssteg direkt vor der Tür. Wir sind uns sicher, hier kann nur jemand mit dickem Geldbeutel Urlaub machen.

Ansonsten wirkt der Hafen auf uns etwas velassen. Es gibt einen Supermarkt und einige Restaurants auf dem Gelände des Hafens. Im Supermarkt erschrecken wir uns aber über diese völlig überhöhten Preise, ein kleines Paket Frischkäse für umgerechnet 10 EUR???? Nein, danke hier kaufen wir nichts…aber direkt vor der Tür gibt es zwei gut sortierte Obststände und eine nette Frau, die frisches Brot und Kuchen verkauft. Sie erzählt uns, dass sie Finnin ist, aber sie spricht deutsch mit schweizer Akzent, wie lustig…..

Später treffen wir Segler, die wir aus Dominica kennen, eine nette französische Familie. Nach einem Plauderstündchen gehts zurück zur Minna.

Quer durch das Regattefeld

 

Ein schöner Segeltag

Jolly Harbour wirkt etwas wie Venedig 😆

Ein wundervoller Bau…leider verfallen…

Ein zufälliges Treffen mit Bekannten

Andreas schaut Nachrichten aus Deutschland….wie jeden Abend

31.03.22-Tag 237: der Wind ist einfach zu viel….

Heute wollten wir weiter segeln, aber die Wettervorhersage sieht nicht so toll aus. Vor allem die nächste Nacht scheint sehr windig zu werden. Sollten wir dann keinen guten, geschützten Ankerplatz in Jolly Harbour finden, würde es eine sehr unruhige Nacht mit Ankerwache werden. Darauf haben wir so gar keine Lust und beschließen heute noch hier in English Harbour zu bleiben. Also haben wir heute nichts vor….

Die Sonne will auch nicht so richtig scheinen, baden und Strand fällt somit flach.

Wir hätte noch einige Lampen anzubringen, die seit der Decksanierung in Kartons liegen. Da wir möglichst wenig neu kaufen wollten, sind es alte Lampen mit, zum Teil, nicht mehr funktionierenden Schalter oder Fassungen. Der Lötkolben muss her und ich versuche mich das erste Mal im Löten. Einige Versuche später sind die Kabel an der ersten Lampe dran und sie kann an die Decke geschraubt werden. In der Achterkajüte müssen zusätzlich noch neue Kabel gezogen werden. Auch das bekommen wir ganz gut gelöst und bald sind auch da zwei neue Lampen angebracht.

Jetzt, wo wir mit dem neuen Paneel genügend Strom erwirtschaften, können wir uns auch ein paar zusätzliche Lampen leisten….es ist herrlich hell in der Achterkajüte und die Löcher dahinter endlich verschlossen. Bei der Gelegenheit entdecken wir noch reichlich Bauschmutz hinter den Verkleidungen. Nach zwei weiteren Stunden und drei Eimern voller Dreckwasser ist auch das erledigt. Jetzt noch Werkzeug, Schrauben etc. wegräumen und fertig ist unser Tagwerk….

Das totale Bastelchaos 🤣🤣

….hier sieht es nicht besser aus…

Links und rechts sind nun endlich funktionierende Lampen

Leider schlecht zu erkennen, aber das Display zeigt 100 % Batterieladung 👍👍

30.03.22-Tag 236: noch ein bisschen basteln

Gestern basteln und heute geht es weiter. Wenn wir mit anderen Seglern rings um uns sprechen, dann sind wir „gefühlt“ faul, alle schrauben, reparieren, basteln….. Nun müssen wir auch mal ein bisschen was tun in und an unserer Minna. Sie hat uns so gut die letzten 8 Monate von einem Ort zum anderen gebracht und benötigt jetzt ein paar Verbesserungen. Gestern wurde ein neues Solarpaneel installiert und heute wollen wir nun endlich mal schauen, was eigentlich mit unserem Kühlschrank los ist. Er funktioniert am Tag einwandfrei, nur sobald die Sonne nicht mehr scheint und wir somit auch keine Energie mehr erzeugen, streikt er.  Das ist bei diesen Temperaturen hier, nicht so richtig schön. Irgendwie haben wir uns mit dieser Situation mittlerweile arrangiert, aber eine Lösung des Problems wäre wundervoll. Andreas baut den Kühlschrank aus und will versuchen ihn auf direktem Weg an die Batteriebank anzuschließen. Bis jetzt war er wurde er über die Schalttafel gesteuert und mit Strom versorgt. Wahrscheinlich kam es dadurch zu Spannungsverlust. Auch versuchen wir es gleich mit etwas dickeren Kabeln…und siehe da, es scheint zu funktionieren. Wir sind gespannt, was heute Abend passiert. Immer kalte Getränke….das wäre ein Traum 🙂

Dann fahren wir an Land, vorher besuchen wir kurz Franko. Ihm gehts nicht so gut, er hat Rückenschmerzen und bleibt heute an Bord. Wir holen seine Mülltüte ab und düsen zum Dingi-Dock. Für das neue Solarpaneel wollen wir versuchen irgendwo ein Holzbrett zu organisieren, um es noch besser am Geräteträger zu befestigen. Leider haben wir im Yacht-Shop keinen Erfolg. Man schickt uns ein Stück die Straße runter. Dort soll ein Bootsbauer seine Werkstatt haben. Wir finden diese Werkstatt und wir bekommen ein tolle Holzleiste und das auch noch geschenkt.

Andreas muss die Leiste nur ein klein wenig kürzen und dann passt sie perfekt und das Paneel ist nun sicher und super fest installiert.

Zum Einbruch der Dunkelheit befestigen wir unser Dingi wieder fest an Deck, weil wir morgen weiter in den Norden von Antigua, nach Jolly Harbour, wollen.

Jetzt ist die Sonne untergegangen und es wird spannend….bleibt der Kühlschrank an??? JAAA, er summt brav vor sich hin. Wir fragen uns, warum wir nicht schon viel eher auf diese Idee gekommen sind….

Auch unser Energie-Ertrag sieht nach der Installation des neuen Paneels sehr gut aus. Die Anzeige steht bei fast 100%. Dabei denken wir gerade mal nach, dass wir seit über 3 Monaten, das letzte Mal am 25.12.21, in einem Hafen am Steg lagen und somit seitdem keinen Landstrom hatten. Schon Wahnsinn, alles hier an Bord läuft mit Sonnen- und Windenergie.

Neue Kabel für den Kühlschrank

29.03.22-Tag 235: Aufrüstung der Solarenergie

Gestern haben wir ein sehr großes, bezahlbares Solarpaneel im Yacht-Shop entdeckt. Dafür muss an unserem Geräteträger eine Strebe abgeflext werden. Andreas macht sich gleich nach dem Frühstück daran, die Vorarbeit zu erledigen. Zuerst das alte Paneel abbauen, dann wird geflext. Statt Schutzbrille muss eine Taucherbrille herhalten. Ich finde es sehr lustig und mache reichlich Fotos von meinem Handwerker. Dann kommt auch schon Franko zu uns, um Andreas abzuholen. Die Beiden fahren jetzt zum Yacht-Shop, um das Objekt der Begierde, das neue Solarpaneel, zu kaufen. Ich bleibe an Bord, da wir sonst wohl zu dritt, mit dem großen Karton, auf dem Rückweg ein Platzproblem im Dingi haben würden. Gut, dass ich auf der Minna geblieben bin, da Andreas anruft und mich bittet unsere Einklarierungsunterlagen zu fotografieren und ihm zu schicken, da wir mit diesem Nachweis hier steuerfrei einkaufen können. Das macht immerhin ca. 20 % aus.

Bald kommen die Beiden zurück und bauen fleißig alles zusammen. Wir sind Franko echt dankbar, dass er uns so tatkräftig unterstützt mit seinem Wissen und Geschick.

Ich röste zwischenzeitlich die selbst gepflückten und getrockneten Kakaobohnen. In der Minna duftet es herrlich nach Schokolade.

Als die Männer fertig mit basteln sind, trinken wir noch einen Kaffee zusammen, dann fährt Franko zurück zu seiner Fulmo. Ob das Paneel die Leistung bringt, die wir uns erhoffen, sehen wir morgen, wenn die Sonne kräftig scheint. Wir räumen das Werkzeug weg, verstauen das alte Paneel, machen für heute Feierabend und bereiten uns einen leckeren Couscous-Salat.

Eine Strebe vom Geräteträger muss abgeflext werden

Zurück vom Einkauf

Das Solarpaneel wird installiert

Oben die Schalen unten die Kakaobohnen ohne Schale

Und wir dachten schon die Minna wäre groß 🤣🤣