29.12.21-Tag 145: Tag 5 unterwegs

Mein Tag beginnt heute erst um 9.30 Uhr, seit 7 Uhr schlafe ich…danach gibt es ein gutes Frühstück, wir machen uns lecker Spiegeleier.

Dann mal wieder den Motor laufen lassen, um den verlorenen Strom der Nacht wieder aufzuholen. Auch müssen wir unsere beiden Mitsegler einholen. Sie haben uns im Laufe der letzten 10 Stunden überholt uns nun schon ca 5 nm voraus. Der Wind hat abgenommen, dann ist die Minna ja bekanntlich ziemlich lahm. Wir brauchen den gesamten Tag, um den Abstand zwischen uns wieder zu verkleinern.

Die Sonne brennt heute extrem, jedes Kleidungsstück ist eins zu viel…

Wir verschicken eine SMS an meinen Bruder, um zu Hause mitzuteilen, dass bei uns alles ok ist. Auch senden wir an Harrys und Nadjas Tochter eine SMS, da sie kein Sat-Telefon dabei haben. Von beiden bekommen wir postwendend eine Antwort.

Dann starten wir den Versuch ein freifliegendes Segel zu setzen, es funktioniert nicht, oder wir sind nicht fähig. Das müssen wir in der nächsten Ankerbucht abklären und/oder üben, um mögliche Fehler zu korrigieren.

Ab meiner Wache, 20 Uhr, läuft mal wieder der Motor, weil kein Wind. So gehts dann auch die ganze kommende Nacht weiter. Der Motor wollte erst nicht anspringen, wir machen uns Sorgen, dass doch nicht alles so perfekt ist, wie wir es nach der großen Reparatur in Portugal erhofft haben…aber er läuft und wir hoffen, er tut weiterhin seinen Dienst.

Es ist sehr diesig oder nebelig in der Nacht, wahrscheinlich liegt es an den hohen Tagestemperaturen. Nachts wird es dann imme wieder empfindlich kühl….

Sonnenaufgang…gaaanz langsam

Noch hängt unser Weihnachtsschmuck noch 🤣

bestes Segelwetter

Jetzt sind wir wieder nah bei einander

28.12.21-Tag 144: Tag 4 unterwegs

Die letzte Nacht war wieder ziemlich frisch und sehr, sehr feucht. Es sieht am Morgen auf Deck aus, als hätte es geregnet. Das trocknet aber innerhalb der ersten Sonnenstunden am Vormittag wieder ab. Seit gestern Abend hören wir von Zeit zu Zeit im Funk Leute arrabisch sprechen. Wir sind momentan vor der Küste Westsaharas unterwegs, also kein Wunder, nur sehr ungewohnt. Unser Wachrythmus wird langsam besser, wir schaffen es nun schon ganz gut abwechselnd zu schlafen.

Der Wind ist heute gut, wir haben ca 10-15 Knoten und die Minna kommt endlich mal richtig in Fahrt. Wir lassen die Thetis und die Adel ca 3-4 nm hinter uns. Wir haben 3 Segel gesetzt, so sind wir auch schon die vergangene Nacht unterwegs gewesen. Trotzdem müssen wir nach dem Frühstück für ca 2 Stunden den Motor starten, um unsere Batterien zu laden. Den „Rest“ an Energie muss dann die Sonne bringen. Unsere Solarpaneele liefern am Tag ordentlich Strom.

Wir setzen heute zum ersten Mal unseren Spi-Baum, bis er richtig „sitzt“ dauert es fast zwei Stunden und ist ziemlich anstrengend….bei Seegang eingepickt auf dem Vorschiff rumzuturnen ist kein Geschenk…immer wieder kleine Fehler beim Anbringen der Schot….naja Übung macht den Meister….hoffentlich 🙂 aber irgendwann funktioniert das Ausbaumen sehr gut.

In der kommenden Nacht kreuzt uns das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“ Richtung Norden.

Gegen Mitternacht funkt Harry in die Runde, wir haben die halbe Strecke geschafft!!!! Bergfest!!!

In meiner Wache bewundere ich den gigantischen Sternenhimmel, er ist unglaublich, so viele Sterne habe ich vorher noch nie wahrgenommen. Es ist wunderschön….

Frühstück 🍴

Andreas teset die Windsteuerung

Der rote Pfeil…sind wir mit unserem Kurs vorraus

das Vorsegel ist ausgebaumt

27.12.21-Tag 143: Tag 3 unterwegs

Wir mussten nun doch die gesamte Nacht motoren. Es gab keinen Wind!!

Diese Nacht hat der Wachrythmus schon etwas besser funktioniert. Auch das ist eine Übungs-und Gewohnheitssache…ich habe mich in der Nacht im Salon schlafen gelegt, da die Wassertanks unter den Vorschiffbetten ziemlich laut plätschern…das nervt total….

Nachdem Andreas gegen 8 Uhr aufgewacht ist, haben wir gefrühstückt. Um die Minna springen viele Delphine, manchmal bis zu einem Meter aus dem Wasser nach oben. Wir glauben, dass sie jagen und beschließen auch gleich die Angel rauszuhängen. Vieleicht haben wir ja heute mal Glück…

Stephan und Harry melden sich über Funk, es werden die Positionen und die Entfernungen zu einander abgeglichen. In der Nacht hat sich unser Abstand von den beiden anderen Booten bis auf 3 nm erhöht, wir passen deshalb den Kurs etwas an, um wieder näher an einander heran zu kommen. Kurs jetzt 220 Grad.

Unser Essens-Highlight heute: Gemüsepfanne, dazu Reis….noch haben wir ja noch frisches Gemüse….

Wir sind jetzt der afrikanischen Küste sehr nahe

26.12.21-Tag 142: Tag 2 unterwegs

Die Nacht war soweit ok, aber trotz dass wir schon so weit im Süden sind, sind die Nächte echt kühl. Bei meiner Wache organisiere ich mir einen Schlafsack. So kann ich gemütlich in der Plicht liegen und muss nicht frieren.

Wind haben wir leider überhaupt keinen, also motoren wir den gesamten Tag.

Die SY Thetis ist am vormittag zu uns aufgeschlossen. Stefan kommt so nah neben uns, dass wir uns einen guten Morgen wünschen können und ein paar Worte austauschen. Wir machen gegenseitig von uns Fotos, wann bekommt man schon mal ein Foto auf offener See von seinem eigenen Schiff….

Die Nacht hat mich irgendwie ein wenig geschafft, ich schlafe am späten Nachmittag etwas vor, um die nächste Nacht besser zu meistern.

Zwei große Frachter kreuzen unseren Weg an diesem Tag, der erste ist auf dem Weg nach Rio de Janeiro und der zweite nach Las Palmas. Das kann man sehr gut über das AIS ablesen, die meisten Berufsschiffe haben diese Daten hinterlegt….

Zum Mittag verputzen wir unseren Rest Chili Con Carne und am Abend zaubert Andreas einen leckeren frischen Salat mit Thunfisch….Essen ist ein kleines Highligh bei sonst ziemlich eintönigen Seetagen.

Wind haben wir auch am Abend noch nicht, so müssen wir tatsächlich die ganze Nacht durchmotoren. Hoffen wir mal, dass es morgen Wind für uns gibt….

die Thetis erreicht uns am Morgen

Stephan fotografiert unsere Minna

unser zweiter Abend