06.01.22-Tag 153: Inseltour auf Sao Vicente

Wir sind heute morgen 9.30 Uhr mit Oscar und Josef verabedet. Sie werden uns mit einem Kleinbus über die Insel fahren. Treffpunkt ist wieder am Ausgang der Marina. Von da aus starten wir pünktlich zu unserer Inselrundfahrt. Zuerst geht es weit nach oben auf ca 750 Höhenmeter durch den Nationalpark Monte Verde. Von da hat man einen fantastischen Ausblick, wobei es heute leider etwas diesig und sehr windig ist. Wir machen mehrere Stopps, sehen auch eine eher sehr einfache Art der Wassergewinnung. Über einen Holzrahmen ist ein grober Stoff gespannt, er fängt in diesen Höhen den Nebel und den Tau auf und leitet ihn nach unten in eine Zisterne aus Holz. Wasser ist hier ein teures Gut und wird folglich so behandelt. In einem Dorf, durch das wir fahren, sehen wir Leute, die ihr Wasser aus einem Brunnen in der Dorfmitte mit Kanistern nach Hause tragen müssen….da kann man schon mal nachdenklich werden, wie gut es uns eigentlich geht und was wir in unserer westlichen Gesellschaft als Selbstverständlichkeit verstehen.

Wir probieren unterwegs selbst gebrannten Rum mit und ohne Honig, besuchen das Fischerdorf Salamansa im Norden der Insel, den Praia Grande, eine Schutzstation für Wasserschildkröten, machen einen Abstecher vorbei am Flughafen und lassen uns ein typisch kapverdianisches Mittagessen schmecken….achja…zwischendurch hat unser Kleinbus auch noch einen platten Reifen. Es ist kein Reserverad und auch kein Werkzeug im Auto, aber innerhalb von 30 Minuten ist alles organisiert, von irgendwo her kommen Helfer, Rad und Werkzeug. So schnell wäre das in Deutschland sicher nicht über die Bühne gegangen 🙂

Gegen 18 Uhr liefern die Beiden uns wieder an der Marina ab. Wir sind alle 7 nun auch ganz schön ko und verkriechen uns alle auf unsere Boote.

Im Norden von Sao Vincente

Wir haben einen Platten

Oscar und Andreas

hier werden kranke oder verletzte Wasserschildkröten aufgepäppelt und wieder in die Freiheit entlassen

05.01.22-Tag 152: eine neue Starterbatterie muss her

Heute morgen haben wir mal wieder Probleme mit unserer Minna. Der Motor lässt sich nicht starten, diesmal scheint es aber an der Batterie zu liegen. Der Batteriemonitor zeigt uns beim Startversuch nur noch 8 Volt. So kann das nichts werden. Wir müssen an Land, um von irgendwoher eine neue Batterie zu organisieren. Also Dingi runter und wir zwei rein…am Hafen treffen wir wieder Oscar und diesmal ist auch noch Josef dabei. Wir fragen die Beiden, ob sie wissen, wo wir eine neue Batterie kaufen können. Josef erklärt sich sofort bereit uns dort hinzufahren. Das ist uns eine große Hilfe, weil eine solche Batterie ja auch nicht ganz leicht ist und wir nur zu Fuß unterwegs sind. Also steigen wir in den Kleinbus und ab geht die Fahrt. Der Laden ist ziemlich weit entfernt und auch total versteckt. Den hätten wir alleine niemals gefunden. Als wir dann mit Kreditkarte bezahlen wollen, stellt sich raus, dass wir nur mit Bargeld weiterkommen. Josef fährt uns auch noch zum Bankomat und wieder zurück zum Batteriehändler. Was für ein Glück, dass er das alles tut. Dann bringt er uns zum Hafen zurück und trägt dann auch noch mit Andreas die Batterie zum Dingi. Im Gegenzug fragt er uns, ob er die alte Batterie haben kann und wir verabreden uns für später, um sie ihm zu bringen.

Im Hafencafé sitzen unsere Freunde und wir machen erstmal dort Zwischenstopp, bevor wir zur Minna zurückfahren, um die Batterien zu tauschen. Dann fix der Austausch und Josef wartet schon am Steg auf uns, um die alte Batterie in Empfang zu nehmen.

Nun springt der Motor wieder ohne Probleme an….wenn nur alles so einfach wäre 🙂

Am Nachmittag drehen wir Beide noch eine Runde durch den Ort, besuchen den afrikanischen Markt, den Mercado Municipal und Fischverkäufer am Hafen. Es ist eine völlig andere Welt und für uns immer wieder ein Erlebnis.

Später kommen Harry und Stephan zu uns an Bord, um uns beim Anbringen des zweiten Spi-Baums zu helfen, damit wir bei unserer nächsten Etappe einen ordenlichen Vorwind-Kurs segeln können.

Auf dem Weg zum Batterieladen

Dingi-Treffen zwischen Hafen und Ankerbucht

Josef, unser Helfer in der Not

Frisch aus dem Atlantik

Harry und Stephan helfen

04.01.22-Tag 151: Strandtag

Eigentlich wollten wir heute einen Nautic-Shop suchen, es soll wohl einen hier in Mindelo geben. Vorher erkundigen wir uns noch am Hafen nach einem Guide der uns in den nächsten Tagen die Insel zeigen kann. Wir lernen Oscar kennen, er steht am Ausgang der Marina und wir besprechen, was wir gern sehen möchten und wann es möglich wäre diese Tour zu unternehmen. Dann marschieren wir allesamt los….wo ist der Nautic-Shop?? Die Straßen hoch, die Straßen runter, nach links, nach rechts…wir entdecken dabei den Mercado Municipal, eine große Markthalle. Hier kann man Obst, Gemüse, Eier, Fisch und allerlei anderes kaufen. Sehr ursprünglich und für uns echt ein Erlebnis. Aber den Boots-Shop haben wir noch immer nicht gefunden. Wir fragen uns durch, die Leute sind sehr hilfsbereit, gehen mit uns ein Stück, fragen Andere, telefonieren um Infos für uns zu bekommen. Die Menschen sind hier wirklich sehr freundlich und immer bereit irgendwie zu helfen….aber der Boot-Shop ist unauffindbar 🙂

Auf unserem Rückweg entdecken wir dann aber etwas viel schöneres, den Stadtstrand von Mindelo, den Laginha Beach. Hier ist es schon fast wie in der Karibik. Weißer Stand, türkisfarbenes Wasser, glasklar und herrlich warm. Wir beschließen fix an Bord zu fahren, um Badesachen zu holen und dann hier den Nachmittag zu verbringen. Gesagt, getan…wir genießen den „restlichen“ Tag am Strand. Anschließend gehen wir nochmal zu den netten Mädels, die am Straßenrand Gemüse verkaufen. Wir decken uns für den Abend mit Salat ein, trinken in der Marina noch ein Bier und fahren dann zum Boot zurück.

Ein hilfsbereiter Mann sucht mit uns den Nautic-Shop

…und wir suchen auch 🤣

Was für ein Strand

Der Mercado Municipal

Einkaufen für heute Abend

03.01.22-Tag 150: Einklarieren in Mindelo

10 Uhr treffen wir uns an Land um einzuklarieren. Mit den Bootspapieren, unseren Pässen, den negativen Coronatests von La Gomera und unseren Impfausweisen machen wir uns auf den Weg zur Hafenpolizei. Nachdem wir so viele Schauergeschichten gehört haben, dass es wohl sehr kompliziert sein soll, wegen ständig geänderter Corona-Schutzmaßnahmen, sind wir gespannt, wie es ablaufen wird. Zu unserer Überraschung läuft es absolut problemlos. Erst ein Formular ausfüllen, die Bootspapiere vorzeigen und dann in einem anderen Büro den Impfausweis und die Pässe….das wars dann auch schon. Kein Corona-Test, keine Fragen, gar nichts…

Wir machen uns auf den Weg, um die Stadt etwas zu erkunden und vieleicht einen Supermarkt zu finden. Wir stellen bald fest, dass es hier viele, viele kleine Mercados gibt, manchmal nicht größer als unser Wohnzimmer. Das ist erstmal gewöhnungsbedürftig. Aber auf der Straße sitzen Frauen und verkaufen sehr gutes Obst und Gemüse. Wir decken uns mit frischem Salat, Gurken und Petersilie ein. Endlich kann Andreas wieder Salat machen und essen…

Als nächstes organisieren wir uns eine einheimische Internetkarte, um wieder mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen zu können.

Was wir ansonsten heute so von der Stadt zu sehen bekommen ist quirlig, nicht so ganz sauber und etwas chaotisch.

Auf dem Weg zur Hafenpolizei

die Promenade am Hafen

An der Hauswand ein übergroßens Bild von Cesária Évora, sie war die bekannteste Sängerin Kap Verdes

Richtig gutes und frisches Gemüse