31.03.22-Tag 237: der Wind ist einfach zu viel….

Heute wollten wir weiter segeln, aber die Wettervorhersage sieht nicht so toll aus. Vor allem die nächste Nacht scheint sehr windig zu werden. Sollten wir dann keinen guten, geschützten Ankerplatz in Jolly Harbour finden, würde es eine sehr unruhige Nacht mit Ankerwache werden. Darauf haben wir so gar keine Lust und beschließen heute noch hier in English Harbour zu bleiben. Also haben wir heute nichts vor….

Die Sonne will auch nicht so richtig scheinen, baden und Strand fällt somit flach.

Wir hätte noch einige Lampen anzubringen, die seit der Decksanierung in Kartons liegen. Da wir möglichst wenig neu kaufen wollten, sind es alte Lampen mit, zum Teil, nicht mehr funktionierenden Schalter oder Fassungen. Der Lötkolben muss her und ich versuche mich das erste Mal im Löten. Einige Versuche später sind die Kabel an der ersten Lampe dran und sie kann an die Decke geschraubt werden. In der Achterkajüte müssen zusätzlich noch neue Kabel gezogen werden. Auch das bekommen wir ganz gut gelöst und bald sind auch da zwei neue Lampen angebracht.

Jetzt, wo wir mit dem neuen Paneel genügend Strom erwirtschaften, können wir uns auch ein paar zusätzliche Lampen leisten….es ist herrlich hell in der Achterkajüte und die Löcher dahinter endlich verschlossen. Bei der Gelegenheit entdecken wir noch reichlich Bauschmutz hinter den Verkleidungen. Nach zwei weiteren Stunden und drei Eimern voller Dreckwasser ist auch das erledigt. Jetzt noch Werkzeug, Schrauben etc. wegräumen und fertig ist unser Tagwerk….

Das totale Bastelchaos 🤣🤣

….hier sieht es nicht besser aus…

Links und rechts sind nun endlich funktionierende Lampen

Leider schlecht zu erkennen, aber das Display zeigt 100 % Batterieladung 👍👍

30.03.22-Tag 236: noch ein bisschen basteln

Gestern basteln und heute geht es weiter. Wenn wir mit anderen Seglern rings um uns sprechen, dann sind wir „gefühlt“ faul, alle schrauben, reparieren, basteln….. Nun müssen wir auch mal ein bisschen was tun in und an unserer Minna. Sie hat uns so gut die letzten 8 Monate von einem Ort zum anderen gebracht und benötigt jetzt ein paar Verbesserungen. Gestern wurde ein neues Solarpaneel installiert und heute wollen wir nun endlich mal schauen, was eigentlich mit unserem Kühlschrank los ist. Er funktioniert am Tag einwandfrei, nur sobald die Sonne nicht mehr scheint und wir somit auch keine Energie mehr erzeugen, streikt er.  Das ist bei diesen Temperaturen hier, nicht so richtig schön. Irgendwie haben wir uns mit dieser Situation mittlerweile arrangiert, aber eine Lösung des Problems wäre wundervoll. Andreas baut den Kühlschrank aus und will versuchen ihn auf direktem Weg an die Batteriebank anzuschließen. Bis jetzt war er wurde er über die Schalttafel gesteuert und mit Strom versorgt. Wahrscheinlich kam es dadurch zu Spannungsverlust. Auch versuchen wir es gleich mit etwas dickeren Kabeln…und siehe da, es scheint zu funktionieren. Wir sind gespannt, was heute Abend passiert. Immer kalte Getränke….das wäre ein Traum 🙂

Dann fahren wir an Land, vorher besuchen wir kurz Franko. Ihm gehts nicht so gut, er hat Rückenschmerzen und bleibt heute an Bord. Wir holen seine Mülltüte ab und düsen zum Dingi-Dock. Für das neue Solarpaneel wollen wir versuchen irgendwo ein Holzbrett zu organisieren, um es noch besser am Geräteträger zu befestigen. Leider haben wir im Yacht-Shop keinen Erfolg. Man schickt uns ein Stück die Straße runter. Dort soll ein Bootsbauer seine Werkstatt haben. Wir finden diese Werkstatt und wir bekommen ein tolle Holzleiste und das auch noch geschenkt.

Andreas muss die Leiste nur ein klein wenig kürzen und dann passt sie perfekt und das Paneel ist nun sicher und super fest installiert.

Zum Einbruch der Dunkelheit befestigen wir unser Dingi wieder fest an Deck, weil wir morgen weiter in den Norden von Antigua, nach Jolly Harbour, wollen.

Jetzt ist die Sonne untergegangen und es wird spannend….bleibt der Kühlschrank an??? JAAA, er summt brav vor sich hin. Wir fragen uns, warum wir nicht schon viel eher auf diese Idee gekommen sind….

Auch unser Energie-Ertrag sieht nach der Installation des neuen Paneels sehr gut aus. Die Anzeige steht bei fast 100%. Dabei denken wir gerade mal nach, dass wir seit über 3 Monaten, das letzte Mal am 25.12.21, in einem Hafen am Steg lagen und somit seitdem keinen Landstrom hatten. Schon Wahnsinn, alles hier an Bord läuft mit Sonnen- und Windenergie.

Neue Kabel für den Kühlschrank

29.03.22-Tag 235: Aufrüstung der Solarenergie

Gestern haben wir ein sehr großes, bezahlbares Solarpaneel im Yacht-Shop entdeckt. Dafür muss an unserem Geräteträger eine Strebe abgeflext werden. Andreas macht sich gleich nach dem Frühstück daran, die Vorarbeit zu erledigen. Zuerst das alte Paneel abbauen, dann wird geflext. Statt Schutzbrille muss eine Taucherbrille herhalten. Ich finde es sehr lustig und mache reichlich Fotos von meinem Handwerker. Dann kommt auch schon Franko zu uns, um Andreas abzuholen. Die Beiden fahren jetzt zum Yacht-Shop, um das Objekt der Begierde, das neue Solarpaneel, zu kaufen. Ich bleibe an Bord, da wir sonst wohl zu dritt, mit dem großen Karton, auf dem Rückweg ein Platzproblem im Dingi haben würden. Gut, dass ich auf der Minna geblieben bin, da Andreas anruft und mich bittet unsere Einklarierungsunterlagen zu fotografieren und ihm zu schicken, da wir mit diesem Nachweis hier steuerfrei einkaufen können. Das macht immerhin ca. 20 % aus.

Bald kommen die Beiden zurück und bauen fleißig alles zusammen. Wir sind Franko echt dankbar, dass er uns so tatkräftig unterstützt mit seinem Wissen und Geschick.

Ich röste zwischenzeitlich die selbst gepflückten und getrockneten Kakaobohnen. In der Minna duftet es herrlich nach Schokolade.

Als die Männer fertig mit basteln sind, trinken wir noch einen Kaffee zusammen, dann fährt Franko zurück zu seiner Fulmo. Ob das Paneel die Leistung bringt, die wir uns erhoffen, sehen wir morgen, wenn die Sonne kräftig scheint. Wir räumen das Werkzeug weg, verstauen das alte Paneel, machen für heute Feierabend und bereiten uns einen leckeren Couscous-Salat.

Eine Strebe vom Geräteträger muss abgeflext werden

Zurück vom Einkauf

Das Solarpaneel wird installiert

Oben die Schalen unten die Kakaobohnen ohne Schale

Und wir dachten schon die Minna wäre groß 🤣🤣

28.03.22-Tag 234: Schildkröten, verstopfte Bootsdurchlässe und zu wenig Solarenergie

Seit gestern läuft in der Toilette das Wasser im Waschbecken nicht mehr ab. So wie die Minna mittlerweile unter der Wasseroberfläche aussieht, schätzen wir mal, dass der Bootsdurchlass von außen zugewachsen ist, wir hoffen es…

Also steigt Andreas ins Wasser, bewaffnet mit Taucherbrille, einem Plastikspachtel und einem langen Schraubenzieher. Er schrubbt und kratzt und brockelt am Durchlass, ich teste, ob das Wasser im Waschbecken wieder abläuft. Erst steht es noch im Becken, aber als ich etwas mit dem Stöpsel pumpe, macht es „plopp“ und es fließt wieder wunderbar ab. Scheinbar hat noch ein kleines Muschelchen im Durchlass quer gesessen, jetzt ist es wieder frei und wir sind happy. Eigentlich müssten wir die Minna komplett abtauchen und freikratzen. Sie sieht unter Wasser aus wie ein Biotop, alles voll mit kleinen Muscheln und Algen. Vor allem müssen wir demnächst das Ruder und die Schraube reinigen. Wir hoffen, dass unser Besuch, Annabell und Fabian, die Anfang April zu uns kommen, tatkräftig mithelfen. Zu viert sind wir sicher schnell damit fertig.

Andreas im Wasser zu beobachten war toll, aber noch viel schöner ist es, den Wasserschildkröten beim Auftauchen zuzuschauen. Davon gibt es hier sehr viele. Ständig schwimmen sie an der Oberfläche durch die Bucht.

Am Nachmittag besucht uns Franko. Er bringt einen Solarladeregler mit, den er noch bei sich an Bord hat und nicht mehr braucht. Die Jungs basteln und schrauben bis zum frühen Nachmittag, da unsere Energieversorgung nicht ganz so toll und verbesserungswürdig ist. Bis jetzt hatten wir unseren Windgenerator und ein großes Solarmodul an nur einem Laderegler zusammen angeschlossen. Zwei weitere Solarmodule links und rechts an der Reeling waren an einem weiteren Regler angeschlossen. Nun installieren die Beiden einen dritten Regler auschließlich für das große Solarmodul. Wir hoffen so auf einen besseren Ertrag der drei Energiequellen. Da wir mittlerweile seit über drei Monaten an keiner einzigen Steckdose mehr angeschlossen waren, ist die Energieversorgung ein wirklich großes Thema, vor allem bei 30 Grad und einem Kühlschrank der seine Dienste immer mal wieder versagt.

Später fahren wir zu dritt an Land. Franko möchte im Yacht-Shop „Budget Marine“ eine Gastlandflagge von Antigua kaufen und wir wollen nur mal schauen, was es hier so Schönes gibt. Außerdem müssen wir auch noch unsere gefüllte Gasflasche von „Big-Nick“ (so nennt er sich tatsächlich) abholen.

Der Yacht-Shop ist gut sortiert und ein kleines Paradies für Segler. Es kommt, wie es kommen muss, es stehen riesige Solarpaneele zum Verkauf. Andreas würde am Liebsten gleich eines mitnehmen, muss aber vorher nochmal genau nachmessen, ob es auf den Geräteträger am Heck passen würde. Momentan ist dort ein etwas zu klein geratenes Paneel installiert.

Anschließend holen wir unsere neu gefüllte Gasflasche bei Big-Nick, dem Security-Mann, ab und treffen am Dingi-Dock noch einen Freund von Franko. Zu viert setzen wir uns noch für ein Stündchen in eine Bar direkt am Dingi-Dock. Die Beiden kennen sich schon seit vier Jahren und haben sich länger nicht gesehen.

Am Abend klingelt mein Handy. Jan, ein Deutscher, den wir in Dominica kennengelernt haben, ruft an. Er hat in meinem Whatsapp-Status von unserem Barracuda-Fang gelesen und warnt uns vor dem Verzehr des Barracudas, den wir vor ein paar Tagen geangelt haben. Er warnt uns eindringlich, da seine Freundin schonmal eine solche Ciguatoxin-Vergiftung hatte. Er erklärt uns, dass Barracudas nördlich von Dominica nicht gegessen werden sollte, da sie eben dieses Gift in sich tragen können. Da wir dies auch schon selbst gehört und gelesen hatten, haben wir ihn noch nicht gegessen, sondern lediglich filetiert und eingefroren. Wir waren uns auch nicht sicher, ob wir ihn essen können. Nun ist es klar, wir werden ihn entsorgen. Viel mehr sind wir davon angetan, dass Jan, mit dem wir höchstens 2 Stunden beisammen gesessen haben, sich bei uns gemeldet hat. Was für tolle, verbindliche Menschen wir kennengelernt haben. Jan ist einer dieser tollen Menschen.

Andreas reinigt das Unterwasserschiff

Wasserschildkröten überall…

Technik aufrüsten