08.04.22-Tag 245: Was für ein Ausblick

Heute hat meine Miriam Geburtstag, das erste, was ich mache, ist mit ihr telefonieren. Sie ist momentan auf Gran Canaria und verbringt ein paar Tage dort mit einer Freundin.

Nach unserer Wühlerei gestern, lassen wir es heute ruhig angehen, wir fahren nach dem Frühstück an Land. Ganz in der Nähe, über der Stadt Marigot, befindet sich eine Festung aus dem Jahr 1765, das ist unser Ziel. Viel ist nicht mehr übrig, aber die Kanonen an drei Schlüsselpositionen stehen noch und auch der Eingang zur Festung ist erhalten geblieben. Von hier oben haben wir einen tollen Ausblick auf die Bucht, den Hafen und die Stadt Marigot. Wir müssen schon eine Weile Ausschau halten, bis wir die Minna da unten in der Bucht entdecken. Sie ist nur ein kleiner Punkt unter vielen. Auf dem Rückweg wollen wir uns den Hafen aus der Nähe anschauen und erfragen, ob man da Wasser tanken kann. Man erklärt uns, dass es entspannter ist, im Kanal an der Bucht zu tanken, da es im Hafen nur nach schriftlicher Anfrage (per Email) möglich ist, Wasser zu bunkern.

Wir treffen den Autovermieter am Hafen und entschließen uns kurzfristig, das Auto schon ab heute am späten Nachmittag zu übernehmen, das ist überhaupt kein Problem, scheinbar stehen genügend Autos zur Verfügung. So können wir heute noch bis 20 Uhr einkaufen fahren und müssen uns morgen vormittag keinen Stress machen. Die Gelegenheit nutzen wir und kaufen für die nächsten zwei Wochen ein. Für morgen Abend ist ein Grillen mit anderen deutschen Seglern am Strand verabredet, auch dafür organisieren wir heute schon unser Fleisch und Getränke.

Jetzt muss alles ins Dingi geschleppt werden und ab zur Minna. Das Dingi ist völlig überladen, dass wir trocken ankommen wundert mich sehr 🙂

Annabell und Fabian melden sich derweil aus Atlanta, sie haben dort 10 Stunden Aufenthalt, bevor es weitergeht nach Sint Maarten….insgesamt werden sie ca 40 Stunden Reisezeit hinter sich bringen, bevor sie bei uns sind…was für ein Tripp…

Heute Abend backe ich einen Kuchen und schreibe fleißig Blog, Andreas schaut deutsches Fernsehen…alles ist wie immer…

Eine Rundfahrt durch den Hafen von Marigot

Der Mittelpunkt von Marigot

Blick durch die Schießscharten in der Mauer

Im Vordergrund der Hafen, dahinter die Ankerbucht

Marigot von oben

Einkaufen für die nächsten Wochen

Grüße aus Hannover

Leguane in allen Größen kann man hier entdecken

 

traute Zweisamkeit

07.04.22-Tag 244: auf zum Waschsalon

Nach dem Frühstück wollten wir eigentlich zügig los, aber wir haben uns wieder mal verzettelt….Andreas hat einen neuen Hauptschalter für den Motor eingebaut, der alte ist uns vor einigen Wochen auf St. Vincent durchgebrannt und wir mussten ihn überbrücken. Nun hat dieses Provisorium endlich ein Ende. Gestern hier gekauft-heute eingebaut, perfekt…

Ich habe in der Zwischenzeit mit dem Oberkörper im Motorraum und in der Bilge gehangen und einiges, was in den letzten Wochen hineingefallen ist, rausgefischt. Dank einer tollen Greifverlängerung, die wir gestern ebenfalls erstanden haben, ging das ganz gut. Von Feuerzeugen über Kabelbinder, Kartoffelschäler und Schrauben kam da einiges ans Tageslicht.

Gegen Mittag fahren wir mit dem Dingi auf die niederländische Seite, wir müssen nochmal zum Nautic-Shop, eine Polklemme lässt sich nicht mehr befestigen, eine neue muss her. Auch brauchen wir einen neuen Schlauch für die Plichtentwässerung. Der jetzige ist total porös, das haben wir heute morgen auch entdeckt.

Danach suchen wir einen Dingi-Steg in der Nähe vom Carrefour, das ist gar nicht so einfach. Irgendwann machen wir an einem Hotel-Steg fest und hoffen, dass es keinen Ärger gibt. Gemeinsam mit Franko von der Fulmo marschieren wir quer übers Hotelgelände zum Einkaufen. Der Carrefour ist riesig, es gibt alles, aber auch sehr teuer. So viel Auswahl sind wir nach den letzten Wochen in der südlichen Karibik gar nicht mehr gewöhnt.

Auf der doch sehr weiten Rückfahrt in unsere Bucht vor Marigot geht der Motor vom Dingi aus…toll….es ist viel Wind und auch Welle und wir müssen paddeln….die nächste neue Anschaffung wird ein neuer Außenborder sein…

Als wir kurz vor der Minna sind, springt er wieder an und wir beschließen heute auch noch Wäsche waschen zu gehen. Ein Waschsalon soll in der Nähe sein, den müssen wir jetzt finden. Mit zwei großen Beuteln gehen wir auf die Suche. Ganz so nah ist der Waschsalon dann doch nicht, aber wir können unsere Wäsche sauber wieder mitnehmen. Nun noch schnell für Samstag einen Mietwagen reservieren, damit wir unseren Besuch vom Flughafen abholen können. Am Abend telefonieren wir mit den Beiden, wir freuen uns alle vier auf einander.

Die Betten sind schon für die Beiden vorbereitet, die Kabine aufgeräumt und wir haben es sogar geschafft einen Schrank freizuräumen  🙂 Das Werkzeug wurde in die Backskisten verbannt…

Ein schönes Foto 🤣

 

Warten auf die Wäsche

06.04.22-Tag 243: wieder mal einklarieren

Nun sind wir schon zwei Tage auf der Insel und haben immernoch nicht einklariert, es wird Zeit. Am Morgen fahren wir mit dem Dingi durch einen kleinen Kanal in die Simpson Bay Lagoon, fast am nördlichen Ende der Lagune befindet sich der Nautic-Shop Island Water World. Von Mitseglern wissen wir, dass es in diesem Laden einen PC gibt, an dem man einklarieren kann. So ähnlich war es auch schon in Martinique. Sehr angenehm und völlig unkompliziert. Es sind nur ein paar Fragen zu beantworten zum Schiff, zur Crew, wo wir herkommen und wo wir hinwollen, ausdrucken, Pässe zur Kontrolle bereithalten und 2 Euro an der normalen Ladenkasse zahlen, fertig.

Anschließend stiefeln wir los, um einen ATM-einen Geldautomaten, zu suchen und wir werden auch bald fündig. Hier bekommen wir wieder mal Euro aus der Maschine, das hatten wir lange nicht mehr 🤣

In der Lagune liegen unglaublich viele Wracks, sicher noch vom letzten Hurrikan „Irma“. Er fegte im Jahr 2017 mit über 300 km/h über die Insel und hat sehr viel Zerstörung angerichtet. So eben auch bei Schiffen, die nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Die meisten dieser Schiffe haben keinen Mast mehr, andere liegen am Grund, man kann nur noch Teile aus dem Wasser ragen sehen, wiederum andere wurden auf das steinige Ufer geschleudert an dem sie nun immernoch liegen. Was für Werte hier verloren gingen lässt sich kaum sagen….

Mit unserem Dingi machen wir uns auf den Weg zur niederländischen Seite der Lagune, dazu müssen wir nur unter der Simpsonbay Causeway Brücke hindurch. Gestern sind wir auf dem Weg zum Flughafen oben auf der Brücke mit dem Auto unterwegs gewesen, heute auf dem Wasser unten durch….

Nicht weit nach der Brücke entdecken wir die Fulmo, wir sind mit Frank verabredet. Er wartet schon auf uns und wir fahren gemeinsam zu einem  Nautic-Shop hier auf holländischen Gebiet. Am Dingi-Dock treffen wir Nadja und Harry zufällig. Die Beiden haben das selbe Ziel. Man sagte uns, alles wäre sehr preiswert, weil zollfrei, aber wir finden die Preise ziemlich hoch und halten uns zurück beim Kaufen. Franko hat eine viel bessere Idee. Er hat eine Bar entdeckt, in der zwischen 17 und 19 Uhr Happy Hour angesagt ist und ein Bier 1 Dollar kostet. Das lassen wir uns nicht entgehen. Bald wird es schon wieder dunkel und wir haben natürlich kein Ankerlicht an der Minna an. Also brechen wir zügig auf und motoren die ca. 3 km durch die Lagune zurück nach Marigot. Unser Außenborder ist eine lahme Kiste, Harry zieht uns bis fast zur Brücke. Das letzte Stück schaffen wir allein. Es dauert zwar etwas, aber wir haben ja Zeit.

Viele Boote liegen hier seit dem Hurrikan Irma ohne Mast und völlig zerstört

 

Auf dem Weg zum Einklarieren

 

 

In diesem Shop steht der PC zum Einklarieren

Der Kleine wollte kuscheln

Happy Hour in Soggy Dollar Bar

Um noch vor Sonnenuntergang zurück zu sein, hilft Harry etwas nach 🤣🤣

05.04.22-Tag 242: Maho Beach-einmal sandstrahlen lassen

Wir haben uns für heute einen Mietwagen organisiert, den teilen wir uns mit der Besatzung der Adel. Unser erstes Ziel ist der weltbekannte Maho Beach, hier starten und landen Flugzeuge im Minutentakt in nur wenigen Metern Höhe über dem Strand. 10 Uhr fahren wir los, Richtung niederländischen Teil der Insel, zum Prinzess Juliana Airport. Die Strecke führt uns über die Simpson Bay Causeway, dies ist eine Brücke über die Simpson Lagune und liegt schon im niederländischen Teil. Der Flughafen liegt in unmittelbarer Nähe des Maho Beach, einem herrlichen Strand mit weißen Sand und türkisfarbenen Wasser. Links und rechts des nicht allzu langem Strandes sind kleine Bars in denen man es sehr gut aushalten kann. Schnell ist ein Parkplatz gefunden und der Strand in Sichtweite, die Flieger in Hörweite. Wir machen es uns in der Driftwood Boat Bar bequem und schauen den vielen Menschen am Strand zu. Einige sind zum Baden und Sonnen gekommen, die meisten aber warten auf die Flugzeuge, je größer umso besser. Auch wir positionieren uns im richtigen Moment, das Flugzeug fährt in Startposition und gibt Schub. Ich kann mich kaum auf den Beinen halten, ein irrer, heißer Luftzug bläst mir Sand ins Gesicht, an die Beine und an die Arme. Klamotten, von Leuten die gerade baden, fliegen ins Wasser. Es ist gigantisch, mit welcher Kraft die Flugzeuge abheben. Auch Landungen sind ein Erlebnis. Man glaubt die Flieger fast anfassen zu können, so niedrig fliegen sie die letzten Meter über den Strand.

Nachdem wir uns vom Sand befreit haben, gehts zurück zum Auto. Wir wollen nach Philippsburg, dem Hauptort von Sint Maarten, dem niederländischem Teil. Der Hafen der Stadt ist Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe, welche die Insel besuchen, und wird zurzeit weiter ausgebaut. Momentan können bis zu acht Kreuzfahrtriesen gleichzeitig in Philipsburg anlegen. Dementsprechend hat sich der Ort zu einem Einkaufsmekka entwickelt, hier können die Tagestouristen zollfrei Schmuck, Zigaretten, Alkohol und hochwertige Kleidung kaufen. Ein Juwelier reiht sich an den anderen. Gucci, usw…..außer Zigaretten und Alkohol gibt es für uns arme Segler hier nichts zu holen 🙂

Aber nett ist es hier auf alle Fälle, eine schöne Bucht mit glasklarem Wasser, ein Strand mit weißem Sand, was will man mehr…in einer kleine Bar essen wir etwas und genießen die Sonne.

Wir erkunden per Auto noch ein wenig den Süden der Insel, kaufen im Super U (jetzt wieder auf der französischen Seite) ein, tanken den Mietwagen wieder voll und stellen ihn am vereinbarten Platz in Marigot ab. Mit Einbruch der Dunkelheit sind wir wohlbehalten auf unserer Minna zurück.

 

 

Maho Beach, hier fliegen die Flugzeuge nur wenige Meter über den Strand

Der Hauptort von Sint Maarten, Philippsburg mit seinen schönen Stränden

Wieder lustige Nummernschilder