16.04.22-Tag 253: Terre-de-Haute nach Portsmouth (Dominica)

Heute geht es weiter nach Dominica, unserer Lieblingsinsel. Wir starten mal wieder relativ früh, 8.30 Uhr ist der Anker oben und es geht los. Wir haben, wie die letzten Tage, viel zu viel Wind. Es ist wieder mal sehr unruhig und anstrengend. Die Minna liegt auf der Seite, unten müssen wir alles festbinden, bevor es durch den Salon fliegt.

Als die Ankerbucht Prince Rupert Bay in Sichtweite ist, versuchen wir per Funk Antony zu erreichen. Er arbeitet für Pays und hilft beim Festmachen an den Bojen. Ihn kennen wir von unserem ersten Besuch auf Dominica. Aber leider erhalten wir keine Antwort auf unsere Funkversuche. Alleine werden wir es nicht schaffen an einer Boje festzumachen, wir hoffen inständig, dass irgendwer uns entgegen kommt. Und dann sehen wir ein buntes Boot auf uns zukommen. Antony kommt uns entgegen und begrüßt uns sehr herzlich mit den Worten: Welcome back in Dominica. Wir freuen uns total ihn wieder zu sein. Es fühlt sich ein wenig wie nach Hause kommen. Hier hat es uns bis jetzt am besten gefallen. Die Menschen sind sehr freundlich und man fühlt sich absolut nicht fremd. Antony hilft uns beim Anlegen und begrüßt dann Annabell und Fabian mit Handschlag. Unsere Unterlagen zum Einklarieren geben wir ihm mit, er wird sie Cobra übergeben. Cobra ist irgendwie auf der gesamten Insel bekannt. Er organisiert das Einklarieren und bietet den Seglern Ausflüge an. Nun müssen wir warten, bis wir die Erlaubnis bekommen, von Bord zu gehen. So lange das Einklarieren nicht erledigt ist, dürfen wir nicht an Land. Es dauert ca 1 Stunde, dann bekommen wir grünes Licht und steigen in unser Dingi. Heute ist Samstag, es ist Markttag am Fischereikai. Dort wollen wir jetzt hin. Wir parken unser Dingi am Strand und laufen am Wasser bis in den Ort. Die Beiden sind begeistert, dass freut uns sehr. Wir haben seit Tagen von dieser Insel  geschwärmt und nun sind wir endlich hier….gleich morgen wollen wir den Beiden die Insel zeigen. Antony kümmert sich um einen Guide für uns.

Auf dem Markt kaufen wir Obst und Gemüse für die nächsten Tage. Wir schauen uns ein wenig in dem Ort an. Hier sieht es ganz anders aus, als in Guadeloupe oder St. Maarten. Es sind Welten dazwischen. Alles scheint nur halbfertig zu sein, es ist eben ein Drittweltland, aber die Menschen scheinen zufrieden zu sein und sind wahnsinnig freundlich und zugänglich.

Zurück am Dingi-Steg essen wir im Madiba Beach Cafe Chicken und Reis und lassen den Abend ausklingen. Später kommt Antony dazu, er hat Wort gehalten und wir sprechen den morgigen Tag mit ihm ab. Er wird 7.30 Uhr die Beiden abholen und ihnen den Indian River zeigen. Anschließend werden wir zu viert einen Ausflug zum Milton waterfall und dem Syndicate Nature Trail unternehmen. Unser Guide wird Serge sein, ihn lernen wir heute Abend noch kennen und besprechen mit ihm unseren Ausflug morgen.

Dominica in Sichtweite

 

Antony hilft beim Festmachen

Samstags ist Markt in Portsmouth

Strandspaziergang

Unser erster Abend auf Dominica

15.04.22-Tag 252: Heute nur ein kleines Stück

Gestern Abend war das Wetter so schlecht, dass wir in Basse-Terre Schutz gesucht haben. Heute morgen segeln wir noch 10 sm bis Terre-de-Haut, eine Insel, die zu Guadeloupe gehört. Sie liegt im Süden der „Hauptinsel“ und lockt mit echten karibischen Stränden. Unser Ziel soll der Strand Anse a Cointe sein. Schon ca 8.30 Uhr starten wir durch, damit wir an unserem Ziel noch einen schönen langen Nachmittag haben. Um 11 Uhr fällt der Anker, wir sind für heute angekommen. Annabell und Fabian wollen sofort an Land bzw ins Wasser. Da wir noch einen Moment unseren Anker beobachten möchten, machen sich die Beiden mit der Luftmatraze und einen wasserdichten Rucksack schwimmend auf den Weg. Es weht immernoch ein kräftiger Wind, die Beiden haben ordentlich zu kämpfen.

Wir bleiben noch ein Stündchen an Bord. Der Anker scheint zu halten, also machen wir uns auch auf zum Strand. Dort müssen wir feststellen, dass es nur einen klitzekleinen Streifen Strand für die Allgemeinheit gibt. Der Rest ist Privatgelände und abgesperrt und die Beiden sind auch nirgends zu sehen. Hier wollen wir nicht bleiben und fahren zur gegenüberliegenden Seite der Bucht. Hier befindet sich ein Hotel und auch der Steg ist eigentlich für die Öffentlichkeit nicht gedacht, aber auf Nachfrage von uns ist es ok, wenn wir hier festmachen und baden gehen.

Dann sehen wir die Beiden wieder auf ihrer rosa Luftmatraze Richtung Minna paddeln. Andreas erbarmt sich und fährt ihnen entgegen. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu Fuß in den Ort Le Mouillage. Erst steil bergauf, dann genau so steil bergab und das Ganze wiederholt sich zweimal. Wir sind völlig erledigt, als wir dort ankommen, aber wir haben die letzten Tage viel zu wenig Bewegung gehabt, da kommt das heute ganz gut an.

Wir finden auch eine nette kleine Strandbar, in der wir uns ausruhen können. Der Strand ist traumhaft, das Wasser ist türkisblau, wir fühlen uns hier wohl. Es ist ein toller Nachmittag. Danach kaufen wir noch das ein oder andere zum Frühstück, vor allem Baquette fehlt uns. Der Rückweg ist nicht weniger anstrengend, aber es tut gut, mal wieder zu laufen. Bevor wir zurück zur Minna fahren, schnorcheln die drei und gucken bunte Fische, während ich mit meiner Mama telefoniere.

Den Abend lassen wir wieder mal ganz ruhig ausklingen bei einer Runde Karten spielen 🙃

Die Beiden paddeln zum Strand

Auf dem Rückweg werden sie abgeschleppt 🤣🤣

14.04.22-Tag 251: von Monserrat nach Basse-Terre (Guadeloupe)

Vor uns liegen heute ca. 60 sm, wir müssen früh los, um vor Sonnenuntergang am Ziel zu sein. Der Wecker klingelt deshalb schon 4 Uhr. Schnell einen Kaffee getrunken und Anker hoch. Das Frühstück werden wir unterwegs machen. Bis ca. 5 Uhr ist der Vollmond noch am Himmel und leuchtet uns, dann verschwindet er am Horizont. Bis die Sonne in einer Stunde aufgeht ist es deshalb stockfinster. Als wir den noch aktiven Vulkan Soufriere Hills queren, nehmen wir einen unangenehmen Schwefelgeruch wahr. Es riecht wie faule Eiern, auch eine Rauchwolke ist gut zu erkennen.

Unter größter Anstrengung backe ich Brötchen auf und koche noch eine neue Kanne Kaffee, die Minna liegt so stark auf der Seite, dass es keinen Spaß unter Deck macht.

Frühstück findet in der Plicht statt, jeder hält alles mit Händen und Füßen fest, damit nichts wegfliegt 😆

Wir haben seit langen mal wieder das Glück Delphine zu sehen, sie schwimmen rechts und links neben der Minna.

Am Nachmittag nimmt der Wind ab und wir können das Segeln genießen. Eigentlich wollten wir heute bis Terre-de-Haut, aber auf dem unteren Drittel von Guadeloupe überrascht uns ein Squall nach dem anderen und wir beschließen für heute Abend nach Basse-Terre auszuweichen und dort Schutz zu suchen. So fällt der Anker gegen 17.30 Uhr in der Ankerbucht vor der Marina de Riviere Sens. Der Wind ist immer noch sehr stark und einige Böen fegen über die Berge und schütteln uns durch. Aber der Anker hält super und wir verbringen einen ruhigen Abend. Die Beiden schauen sich den Ort an und kommen kurz nach Sonnenuntergang zurück.

Vorbei am Vulkan

Bald geht die Sonne auf

Frühstück aus der Klappbox

Delphine voraus

13.04.22-Tag 250: von Nevis nach Montserrat

Es ist ein bisschen schade, dass wir relativ wenig Zeit haben, um in Martinique anzukommen. Unser Besuch fliegt am 21. 04. früh morgens schon wieder von Martinique Richtung Deutschland. So müssen wir uns etwas sputen, um in den Süden zu kommen. Heute geht es deshalb auch gleich weiter nach Montserrat. Auch dort wollen wir nur in einer passenden Ankerbucht übernachten, um dann etwas Zeit auf Guadeloupe und Dominica zu haben.

Wenigstens haben wir heute Zeit in Ruhe zu frühstücken und starten danach gegen 9.30 Uhr durch. Vor uns liegen knapp 40 sm. Wir wissen noch nicht genau, wo wir ankern werden. Das hängt stark vom Wind ab, sollte er mehr aus Osten wehen, können wir nur den Süden der Insel Montserrat ansteuern. Wieder haben wir viel zu viel Wind. Mit knapp 20 Knoten bläst er den ganzen Tag. Die Fahrt ist deshalb auch wirklich anstrengend. Unsere beiden Mitsegler meistern es trotzdem super gut, Beide sind fit, Keinem ist übel. Auch beim Ankern und Segelsetzen sind sie uns eine große Hilfe. Es ist sehr angenehm zwei Paar Hände mehr an Bord zu haben.

Wir segeln an der Westküste der Insel Nevis entlang, auf halber Strecke passieren wir Redonda, eine unbewohnte Insel. Sie besteht aus einem steil aus dem Wasser ragenden, erloschenen Vulkan und gehört zu Antigua & Barbuda.

Zum Zeitvertreib „schlachten“ die Beiden eine Kokosnuss. Damit haben sie lange etwas zu tun 🤣🙈  Diese natürliche „Verpackung“ ist ohne Machete fast nicht zu öffnen. Wir benutzen einen Steckbeitel und einen Hammer. Irgendwann kommt dann endlich die Nuss im Inneren zum Vorschein.

Wie wir schon vermutet haben, bläst der Wind uns weit in den Süden von Montserrat. Dort gibt es aber keine passenden Ankerbuchten. Die ehemalige Hauptstadt Plymouth ist seit dem Vulkanausbruch 1995 vollständig zerstört und unbewohnt. So auch der gesamte Süden und Osten der Insel. Es existiert im Umkreis von zehn Seemeilen um den südlichen Teil der Insel ein Sperrgebiet. Dieses darf man durchfahren, aber ankern ist seit dem Ausbruch des Soufrière-Hills-Vulkans nicht erlaubt. Von weitem können wir auch Rauchwolken über diesem Vulkan erkennen, da er immernoch aktiv ist. Aber wir hoffen doch, dass er nicht gerade in der kommenden Nacht erneut ausbricht und entschließen uns an der nördlichen Grenze des Sperrgebietes zu ankern. Gegen 18 Uhr fällt unser Anker. Wir hoffen, dass uns die Küstenwache nicht erwischt….und es funktioniert. Wir sind ganz allein in einer schönen Ankerbucht und können mit dem Fernglas die verlassene, zerstörte Hauptstadt Plymouth erkennen.

Erst müht sich Annabell

Dann versucht sich Fabian

Kurz vor unserem heutigen Ziel