23.02.2023 – 2 Tagestour nach Minca

Heute fahren wir nach Minca, einem kleinen Bergdorf unweit von Santa Marta in den Bergen der Sierra Nevada. Es wird als kleines, verschlafenes Bergdorf beschrieben, ganz so ist es allerdings nicht….

Bevor wir aber losfahren kommt noch eine Krankenschwester an Bord und nimmt Andreas Blut ab, für eine weitere Untersuchung. Danach können wir los. Roberto, ein Taxifahrer, den wir seit einigen Tagen kennen, holt uns 10 Uhr am Eingang der Marina ab. Er wird uns für 90.000 Peso (ca. 18 Euro) nach Minca fahren. Nach ca. 40 Minuten erreichen wir den kleinen Ort. Hier sind sehr viele Backpacker unterwegs, es wimmelt von Alternativurlauber aus aller Welt. Es fühlt sich tatsächlich an, als wäre man im tiefsten Lateinamerika. Die Menschen sind laut und sehr freundlich, Musik überall, Essen und Trinken an jeder Ecke…..

Unser Unterünfte haben wir online gebucht und sie ist genau so, wie wir sie uns gewünscht haben. Nicht direkt im Ort, aber auch nicht sehr weit entfernt, nur 4 Rundhütten bieten Platz für max. 8 Gäste, es gibt einen Mini-Pool und einige Hängematten zwischen den Bäumen. Der Zugang zum Hostel ist abenteuerlich, erst 67 Bambusstufen nach unten und eine Hängebrücke sind zu überqueren. Die Gastgeber sind super nett, die Hütte einfach herrlich. Eine Rundhütte, ohne Fensterscheiben, Mückennetze schützen uns vor ungebetenen Gästen, eine Terasse, komplett aus Bambus gebaut.

Nachdem wir unser Gepäck dort abgeladen haben, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zu den Wasserfällen von Minca. Es sind ca. 4 km, ziemlich steil bergauf. Mit einigen Pausen schaffen wir es dorthin, vorbei an riesigen Bambuspflanzen und einigen kleinen Bächen. Ständig rasen Motorräder an uns vorbei, es sind Taxifahrer mit zahlenden Mitfahrern. Wir aber sind tapfer und gehen zu Fuß…..

Die Wasserfälle sind gegen eine Gebühr von 2 Euro zugänglich. Eine Art Park wurd angelegt, zum Baden, Entspannen, es gibt ein kleines Restaurant, tolle Natur…..uns ist das Wasser eindeutig zu kalt, aber Annabell und Fabian kühlen sich ab im eiskalten Süßwasser des Wasserfalls, ich glaube, ich geh lieber ins warme Salzwasser 😉

Andreas und ich beschließen, uns mit einem Geländewagen nach unten fahren zu lassen. Die Strecke ist derart ausgewaschen und meistens völlig unbefestigt, dass man in dem Auto hin und herfliegt. Wahrscheinlich wäre es gesünder gewesen zu Fuß zu gehen, aber wir sind einfach zu kaputt. Annabell und Fabian hingegen gehen zu Fuß. Wir treffen uns im Ort in einem kleinen Lokal wieder, essen gut zu Abend und sind gegen 23 Uhr müde zurück in unserer Unterkunft.

Unsere Unterkunft für eine Nacht

Der Weg dahin ist abenteuerlich 😀

Meine grauen Haare scheinen durch meine Bräune noch mehr sichtbar zu sein 🤣🤣

Sie warten auf Mitfahrer…..

Vögel bauen diese hängenden Nester

riesengroße Hängematten 👌

Am Marinka Wasserfall

Füße abkühlen nach der Wanderung

22.02.2023 – unser neuer Außenborder…

Die erste Nacht am neuen Liegeplatz war um einiges ruhiger. Trotz weiterhin starken Windes, liegen wir hier geschützter und weiter im Inneren des Hafens.

Heute soll nun endlich der neue Außenborder eingefahren werden. Annabell und Fabian freuen sich schon auf ein paar Runden in der Marina. Das Dingi wird ins Wasser gehievt und der Motor per Flaschenzug vom Heck abgelassen. Am Dingi befestigt, fertig. In den ersten 10 Betriebsstunden sollte man etwas vorsichtig fahren und den Motor nicht allzu sehr strapazieren. Die Beiden fahren bedächtig durchs Hafenbecken, dann ist Wechsel und Andreas und ich erkunden den Hafen aus einer anderen Perspektive als bisher-diesmal vom Wasser aus.

Auch heute wieder muss Andreas zum Arzt, 14 Uhr steht eine weitere Untersuchung an. Da die Taxifahrer heute streiken und kaum Autos auf den Straßen unterwegs sind, bietet sich unser Bootsnachbar an. Er wird uns einzeln zum Centro de Salud mit dem Motorrad fahren. Erst Andreas und dann mich….hier gibt es nichts, was nicht irgendwie unkompliziert geregelt werden kann.

Als ich am Eingang auf das Motorrad warte, fällt mir ein Mann auf. Er trägt ein Hemd, dass Andreas vor 4 Tagen im Müll entsorgt hat. Ich kann es erst gar nicht glauben, aber es ist zweifelsfrei das Hemd. Das macht mich ziemlich nachdenklich und beschämt mich. Wie groß muss dann doch die Not sein, wenn er im Müll nach Kleidung sucht?? Dieses Land uns seine Menschen ist so offen und freundlich, aber einiges scheint auch hier nicht ok zu sein.

Der dortige Arzt wirkt auf uns sehr kompetent und spricht sogar etwas englisch. Er schickt uns drei Häuser weiter zum Röntgen. Auch dort werden wir sofort und äußerst hilfsbereit unterstützt. In kürzester Zeit umringen uns 6 Leute und erklären uns den weiteren Ablauf. 30 Minuten später bekommt Andreas das fertige Röntgenbild ausgehändigt. Jeder Einzelne schüttelt uns die Hand und wünscht uns alles Gute.

Den Rückweg treten wir zu Fuß an, da es gar nicht so weit vom Hafen entfernt ist. Heute mixen wir uns selbst einen Sundowner und kochen gemeinsam etwas zum Abendessen.

Unser neuer Liegeplatz

Der neue Außenborder wird heute eingefahren

Dieses Hemd haben wir vor einigen Tagen im Müll entsorgt, jetzt trägt er es….

Motorrad-Taxi…..

Im Centro de Salud, beim Warten entdecke ich, wer da spielt 👍 Leipzig-meine alte Heimat 😊 was für ein Zufall….

21.02.2022 – Ultraschalluntersuchung

Der Arzt hat Andreas für heute früh beim Ultraschall angemeldt, dafür müssen wir mit dem Taxi zu einem Centro de Salud fahren. Diese Art der Kliniken kennen wir schon aus Spanien. Sie beherbergen verschiedene Ärzte unter einem Dach und sind den Polikliniken in der ehemaligen DDR sehr ähnlich. Leider wird aus dem Termin am Morgen nichts, da der Arzt kurzfristig per Whatsapp absagt und sich dafür entschuldigt.

Zurück am Boot meldet sich unser neuer „Hausarzt“ und kündigt seinen Besuch bei uns an Bord an. Bald danach ist er vor Ort und schaut nach Andreas, verabreicht ihm eine weitere Spritze und ordert Medikamente. Wie schon beim ersten Mal dauert es keine halbe Stunde und sie werden uns bis ans Boot gebracht. Der Arzt telefoniert mit dem Centro de Salud und vereinbart einen neuen Termin fürs Ultraschall noch an diesem Nachmittag. Also machen wir uns später ein weiters Mal auf den Weg dorthin. Diesmal sind wir erfolgreich, die Untersuchung findet statt und ein Bericht wird uns mitgegeben.

Vorher aber wechseln wir den Liegeplatz, da es momentan relativ windstill ist und wir die Chance nutzen wollen unseren sehr „windigen“ Liegeplatz zu verlassen. Wir bekommen Hilfe von den Marineros, mit dem Schlauchboot schieben sie die Minna rückwärts an den neuen Platz. Jetzt sind wir mal gespannt, ob der Unterschied spürbar ist.

Eigentlich wollten wir morgen nach Minca, einem kleinen aber sehr bekannten Ort in den Bergen. Wasserfälle, viel Natur, Ruhe…dafür ist die kleine Stadt bekannt. Eine Unterkunft ist gebucht, wir wollen eine Nacht bleiben. Beim Gespräch mit dem Doctore erfahren wir aber, dass morgen alle wichtigen Knotenpunkte rund um Santa Marta für den Verkehr gesperrt sind. Die Autofahrer wollen wegen der wohl gestiegenen Benzinpreise streiken und es werden keine Taxifahrten möglich sein….hmm…wir müssen irgendwie unsere Unterkunft in Minca davon informieren und bitten, um einen Tag zu verschieben. Im Marina-Office bekommen wir Unterstützung dabei. Eine Mitarbeiterin ruft in dem kleinen Hotel für uns an und klärt die Situation. Alles kein Problem…wir können verschieben auf Donnerstag….

Den Abend verbringen wir bei einem leckeren Cocktail an der Bar direkt in der Marina, anschließend haben wir sogar noch Lust auf eine Runde Karten spielen…..

Die Marina wird Tag und Nacht bewacht

Warten auf den Arzt

Sundowner in der Marina-Bar

20.02.2023 – Buenavista Einkaufszentrum

Mit dem Taxi geht es heute in ein Einkaufszentrum ca. 15 entfernt vom Hafen. Wir wollen Lebensmittel kaufen und uns nach Sitzkissen für die Plicht umsehen. Die alten Kissen hatten wir im letzten Jahr in Trinidad entsorgt, da sie vollkommen zerschlissen und kaputt waren. Auch brauchen wir ein Ladegerät für unsere Handys, da wir demnächst einen mehrtägigen Ausflug unternehmen wollen. An den hiesigen Steckdosen können wir mit unseren Steckern nichts anfangen. Auch die Voltzahl beträgt hier 110 Volt gegenüber den deutschen 220 Volt.

Wir kaufen reichlich Obst und Gemüse und auch Fleisch für die nächsten Tage. Auch das Ladegerät ist schnell gefunden, nur Sitzkissen können wir nirgends finden….schade eigentlich….

Zurück in der Marina machen wir uns einen ruhigen Nachmittag, da Andreas noch immer nicht so wirklich fit ist und etwas Ruhe gut gebrauchen kann. Zum Abendessen haben wir uns noch einmal mit den beiden, deutschen „Mädels“ verabredet, bevor sie weiter nach Costa Rica reisen.

Einkauf erledigt

Ein Cocktail am Abend 🥲👍