Wir frühstücken heute in der kleinen Bar am Hafen. Anschließend packen wir unsere Rucksäcke fertig und brechen auf. Wir wollen heute und morgen den Tayrona-Nationalpark besuchen. Dieses geschützte Gebiet ist ca. eine halbe Stunde mit dem Taxi entfernt. Es ist einer der meist besuchten Parks Kolumbiens, was oft zu Konflikten mit den dort noch heute lebenden Indigenen führt, Arhuacos, Kankuamos, Kogis und Wiwas leben auf diesem Gebiet, insgesamt wohl ca. 30 000 indigene Menschen.
Ca. 10 Uhr erreichen wir den Eingang des Parks. Viele Backpacker mit riesigen Rucksäcken wuseln herum. Wir sind etwas überfordert mit den Eintrittsprozedere. Erst dorthin, dann hierhin, dort ein Bändchen ans Handgelenk, hier ein Bändchen ans Handgelenk…hmmm….irgendwie etwas unübersichtlich. Dann können wir in den Park, es fahren kleine 8 Sitzer-Busse vom Eingang ein paar Kilometer rein in den Park. Mit Schrecken stellt Annabell fest, dass sie ihr nagelneues Handy auf der Toilette am Eingang vergessen hat. Große Panik bricht aus, sie fährt mit dem nächstmöglichen Bus zurück zum Eingang. Wir verabreden an Ort und Stelle auf sie zu warten und drücken ihr die Daumen, dass das Handy wieder auftaucht. Nach ca. 15 Minuten kommt mit einem weiteren Kleinbus ein Pärchen an und erkennt Fabian, da er auf Annabells Handy auf dem Startbildschirm zu sehen ist. Die beiden haben das Handy bei sich und übergeben es Fabian. Puh, was für ein Glück, es gibt sie noch, die ehrlichen Finder…. Nun müssen wir nur Annabell informieren. Fabian fährt nun auch noch einmal zum Eingang zurück und überbringt die freudige Botschaft….
Nun können wir endlich loswandern, unser Ziel ist ein Campingplatz mitten im Dschungel, dort werden wir die kommende Nacht verbringen. Der Weg ist fantastisch, mal Urwald, mal ist das Meer zu sehen, mal bergauf, mal bergab, tolle Pflanzen überall, Kokospalmen, Bananen, Lianen, fremde Gerüche von riesigen Blüten….
Nach knapp 3 Stunden erreichen wir den Campingplatz Playa Arrecifes. Kleine, 2-Mann-Zelte stehen überall verteilt, die Anmeldung befindet sich in einer offenen Rundhütte, es gibt Duschen, ein offenes Restaurant und die Möglichkeit eine Hängematte für die Nacht zu mieten. Wir beziehen unsere Zelte, die Matraze ist ok, eine Decke gibt es auch-alles super.
Wir erkunden bis zum Sonnenuntergang die Gegend, den nahegelegenen Strand, Kaimane soll es hier geben, Hinweisschilder bitten Abstand von den Tieren zu halten. Wir entdecken leider keine, vieleicht auch besser so….
Am Abend treffen wir uns zum Essen und spielen anschließend ein wenig Karten. Es ist ungewohnt ruhig hier, kein Lärm der Stadt, keine Musik vom Nachbarboot. Wir sind mitten im Urwald und gegen 22 Uhr wird sämtliches Licht gelöscht. Selbst auf den Toiletten ist es stockfinster 😉 Ich sitze noch lange im Zelt, schaue nach draußen und genieße die Nähe zur Natur. Nur durch das Mückennetz getrennt liegen wir gefühlt mitten im Wald.
Die meisten Taxis fahren mit Gas
Am Eingang des Parks
Eine Abkühlung muss sein
Angekommen und ganz schön geschafft….
Unser Schlafplatz für eine Nacht
Ein gemütlicher Abend