Wir sind gestern Mittag von unserer einsamen Insel aufgebrochen und haben knapp 100 sm zurückgelegt. Der Plan war mit Sonnenaufgang in Bonaire einzutreffen und der Plan ist aufgegangen. Sonnenaufgang ist hier ca. 6.30 Uhr, zu dieser Zeit konnten wir schon sehr gut die Küste von Bonaire erkennen bzw. die Lichter der dortigen Hauptstadt Kralendijk. Vor dieser westlichen Küste wollen wir uns eine Muringboje schnappen. Naja, eigentlich würden wir viel lieber ankern, aber das ist in ganz Bonaire verboten, also bleibt nur zu hoffen, dass wir eine freie Boje finden….
Von Weiten sehen wir auch schon ein riesiges Kreuzfahrtschiff, es ist die Norwegian Epic, sie wirkt wie ein Hochhaus vor den ansonsten recht kleinen Häusern von Kralendijk. Die Einfahrt zum Bojenfeld ist nicht schwierig, aber ich mache mir Gedanken, wie ich diese blöde Boje „angeln“ soll. Ohne Hilfe musste ich das noch nie bewerkstelligen. Auf den Inseln der Grenadinen und auch in Dominica ist immer eine helfende Hand in einem Dingi zur Stelle. Ich erinnere mich mit Wehmut an Antony in Dominica…ihn wünsche ich mir in Gedanken jetzt hier her….wie soll ich aus dieser Höhe mit unseren recht kurzen Bootshaken die Boje schnappen und die Leine durchziehen. Die Minna ist sehr hochbordig und ich werde mich wohl aufs Vordeck legen, um möglichst nahe an der Wasserlinie zu sein….so mein Plan….
Aber als wir eine freie Boje ansteuern, kommt wie aus dem Nichts ein Mann mit dem Dingi und will helfen….was für ein Glück, morgens 7.00 Uhr und er ist, warum auch immer, schon unterweg. Es ist ein super netter Kanadier vom Boot nebenan. Wir liegen nun gut festgemacht an unserer Boje und können uns entspannen. Nach ca. 20 Stunden segeln ist das auch bitter nötig, wir sind müde und k.o.
Gegen Mittag lassen wir unser Dingi ins Wasser und machen uns auf den Weg zum Immigration-Office, wo wir das finden wissen wir schon von Freunden, die vor uns hier waren. Die hiesige Amtssprache ist tatsächlich holländisch, Bonair gilt als „besondere Gemeinde der Niederlande“, die Bevölkerung ist bunt gemixt, offen und freundlich wie überall in der Karibik.
Die Formalitäten sind relativ schnell erledigt, nun brauchen wir nur noch eine Sim-Card um nach einigen Tagen endlich mal wieder etwas von uns hören lassen zu können. Der junge Verkäufer im Digicel-Store setzt uns die sim sogar in unser Handy ein, so dass wir direkt loslegen können. Wir suchen uns ein nettes Cafe an der Promenade, bestellen uns etwas leckeres zu trinken und melden uns erstmal bei unsere Familie….
Fast geschafft, Bonaire in Sichtweite
Die venezolanische Gastlandflagge und die Befahrenserlaubnis-Flagge für den Nationalpark müssen runter
Bonaire-Flagge und gelbe Flagge müssen hoch
Taucherparadies Bonaire…steht sogar an den Nummernschildern 👍
Unser Blick vom Boot auf Kralendijk