02.02.2023 – am frühen Morgen angekommen in Bonaire

Wir sind gestern Mittag von unserer einsamen Insel aufgebrochen und haben knapp 100 sm zurückgelegt. Der Plan war mit Sonnenaufgang in Bonaire einzutreffen und der Plan ist aufgegangen. Sonnenaufgang ist hier ca. 6.30 Uhr, zu dieser Zeit konnten wir schon sehr gut die Küste von Bonaire erkennen bzw. die Lichter der dortigen Hauptstadt Kralendijk. Vor dieser westlichen Küste wollen wir uns eine Muringboje schnappen. Naja, eigentlich würden wir viel lieber ankern, aber das ist in ganz Bonaire verboten, also bleibt nur zu hoffen, dass wir eine freie Boje finden….

Von Weiten sehen wir auch schon ein riesiges Kreuzfahrtschiff, es ist die Norwegian Epic, sie wirkt wie ein Hochhaus vor den ansonsten recht kleinen Häusern von Kralendijk. Die Einfahrt zum Bojenfeld ist nicht schwierig, aber ich mache mir Gedanken, wie ich diese blöde Boje „angeln“ soll. Ohne Hilfe musste ich das noch nie bewerkstelligen. Auf den Inseln der Grenadinen und auch in Dominica ist immer eine helfende Hand in einem Dingi zur Stelle. Ich erinnere mich mit Wehmut an Antony in Dominica…ihn wünsche ich mir in Gedanken jetzt hier her….wie soll ich aus dieser Höhe mit unseren recht kurzen Bootshaken die Boje schnappen und die Leine durchziehen. Die Minna ist sehr hochbordig und ich werde mich wohl aufs Vordeck legen, um möglichst nahe an der Wasserlinie zu sein….so mein Plan….

Aber als wir eine freie Boje ansteuern, kommt wie aus dem Nichts ein Mann mit dem Dingi und will helfen….was für ein Glück, morgens 7.00 Uhr und er ist, warum auch immer, schon unterweg. Es ist ein super netter Kanadier vom Boot nebenan. Wir liegen nun gut festgemacht an unserer Boje und können uns entspannen. Nach ca. 20 Stunden segeln ist das auch bitter nötig, wir sind müde und k.o.

Gegen Mittag lassen wir unser Dingi ins Wasser und machen uns auf den Weg zum Immigration-Office, wo wir das finden wissen wir schon von Freunden, die vor uns hier waren. Die hiesige Amtssprache ist tatsächlich holländisch, Bonair gilt als „besondere Gemeinde der Niederlande“, die Bevölkerung ist bunt gemixt, offen und freundlich wie überall in der Karibik.

Die Formalitäten sind relativ schnell erledigt, nun brauchen wir nur noch eine Sim-Card um nach einigen Tagen endlich mal wieder etwas von uns hören lassen zu können. Der junge Verkäufer im Digicel-Store setzt uns die sim sogar in unser Handy ein, so dass wir direkt loslegen können. Wir suchen uns ein nettes Cafe an der Promenade, bestellen uns etwas leckeres zu trinken und melden uns erstmal bei unsere Familie….

Fast geschafft,  Bonaire in Sichtweite

Die venezolanische Gastlandflagge und die Befahrenserlaubnis-Flagge für den Nationalpark müssen runter

Bonaire-Flagge und gelbe Flagge müssen hoch

Taucherparadies Bonaire…steht sogar an den Nummernschildern 👍

Unser Blick vom Boot auf Kralendijk

01.02.2023 – von Cayos de Aqua nach Bonaire

Heute soll es für uns weitergehen. Wir lassen uns aber Zeit, da wir wohl für die ca. 100 sm ungefähr 20 Stunden brauchen werden und dort unbedingt im Hellen ankommen wollen. Also lichten wir 12 Uhr den Anker und nehmen Kurs auf Bonaire, eine sogenannte besondere Gemeinde der Niederlande, diese Insel liegt vor der Küste Venezuelas in der südlichen Karibik. Die von Riffen gesäumte Küste ist durch den Bonaire National Marine Park geschützt. Uns ist bekannt, dass man dort nicht ankern darf, es muss eine Boje genommen werden und wir hoffen, dass wir fündig werden, ansonsten müssten wir wohl weitersegeln….

Der Wind ist eher schwach, dafür sind die Wellen mal wieder recht hoch und es fühlt sich eher wie schaukeln an, statt segeln… ein furchtbares Hin und Her. Und das soll bis morgen früh so weitergehen?? Eine schöne Abwechslung sind mal wieder Delphine, sie begleiten uns eine ganze Weile, schwimmen neben uns, springen aus dem Wasser, tauchen unter der Minna hindurch. Es macht großen Spaß, ihnen zuzusehen.

Andreas vertreibt sich natürlich wieder die Zeit mit angeln, kurz vor Sonnenuntergang rauscht tatsächlich die Schnur hörbar nach hinten aus. Wir sind beide gespannt, was diesmal angebissen hat…es ist ein Gelbflossenthun, nicht besonders groß, aber für uns eine perfekte Mahlzeit. Diese Thunfischart hat, wie der Name schon sagt, stellenweise gelbe Flossen und ist ein sehr beliebter Speisefisch. Das Fleisch, ist im Gegensatz zu anderen Fischen, nicht weiß, sondern dunkelrot und erinnert eher an Rindfleisch.

So habe ich bei diesem Wellengang noch ordentlich was zu tun, ich nehme den Fisch aus und bereite ihn zum Braten vor. Später am Abend nehmen die Wellen ab und der Wind wird beständiger. Wir können ganz akzeptabel segeln und werden wohl morgen früh in Bonaire eintreffen.

Delphine begleiten uns mal wieder

Ein Thunfisch, nicht sehr groß, aber für uns zwei ausreichend

 

 

 

 

 

 

 

der Vollmond ist wie eine Laterne….

angekommen in Bonaire

31.01.2023 – Cayos de Aqua….Verlängerung….

Wie gestern Abend schon beschlossen, wollen wir heute noch hier bleiben. Es ist einfach zu schön, um schon weiter zu segeln. Wir haben ja noch reichlich Zeit, bis wir in Kolumbien verabredet sind. Dort werden wir am 17.02.23 erwartet.

Heute machen wir uns noch zeitiger auf zum Strand, um länger allein zu sein. Gegen 11 Uhr tauchen dann vermutlich wieder die Motorboote mit den Tagesgästen auf. Wir sind schon 8.30 Uhr am Strand und genießen einfach alles, was die Karibik hergeben kann. Im Gegensatz zu gestern erscheint es uns noch viel heißer, heute ist kein einziges Wölkchen am Himmel und es ist irre heiß. Das halten wir nur mit ständigem Abkühlen im Meer gut aus.

Am späten Nachmittag teste ich unsere Badeplattform als Dusche. Mit der Pütz Meerwasser über den Kopf, einschäumen und anschließend mit möglichst wenig, „kostbaren“ Süßwasser abspülen. Das funktioniert ganz wunderbar und wird mein Lieblingsplatz zum Duschen, vorrausgesetzt es gibt nicht so viel Wellen 🙂

Zum dritten und letzten Mal essen wir heute vom geangelten Barracuda und ich backe für die nächsten Tage ein Weißbrot.

Morgen Mittag brechen wir auf nach Bonaire, ca. 100 sm weiter westlich….

 

 

 

Duschen….mal anders

30.01.2023 – eine Insel ganz für uns alleine….

Am gestrigen Abend sahen wir noch ein weiteres Segelboot hier vor Cayos de Aqua, als wir am heutigen Morgen nach draußen schauen, ist das Boot nur noch von weitem zu sehen und wir sind vollkommen allein an diesem wundervollen Strand. Das haben wir auch noch nicht erlebt. Ein Strand, wie aus dem Bilderbuch ganz für uns allein….

Gleich nach dem Frühstück, gegen 10 Uhr setzen wir das kleine Stück zum Strand mit dem Dingi über und erkunden „unser Paradies“. Die Insel besteht aus zwei Teilen, die durch eine kleine, vom Wasser überspülte, Sandbank verbunden sind. Die Vegetation ist sehr dürftig, ganz anders als in Dominica oder Trindidad, aber trotzdem sehr schön. Es gibt einfach nur strahlend weißen, feinen Sand, abgesehen von 4 Palmen in der Mitte der Insel. Es gibt keine Häuser, keine Menschen, keinen Müll, einfach gar nichts. Nur Sand und kristallklares Wasser.

Als wir die Insel fast umrundet haben, hören wir Motorgeräusche….also gibt es doch noch Menschen 🤣

Insgesamt kommen 5 kleine Motorboote mit Tagesgästen, wahrscheinlich auch von Gran Roques. Es werden große Zelte als Sonnenschutz aufgebaut, Kühlboxen mit Getränken entladen. Es scheinen ausschließlich Venezolaner zu sein, die den Tag hier genießen. Gegen 16 Uhr ist dann der ganze Spuck wieder vorbei, alles wird eingepackt und die Insel gehört uns wieder allein.

Eigentlich wollten wir morgen schon weiter nach Bonaire, aber es gefällt uns so gut hier, dass wir beschließen, erst übermorgen den Anker zu lichten. Es geht einfach nicht besser, wenn man sich Karibik vorstellt, dann ist das hier nicht zu überbieten…..

Auch heute Abend gibt es bei uns Fisch, der Barracuda von gestern…..wahrscheinlich werden wir auch morgen nochmal davon essen können, erstmal in die Gefrierbox und dann mal sehen….

Diese Tagesgäste verschwinden mit samt ihren Zelten am späten Nachmittag wieder 👍