06.02.2023 – von Bonaire nach Curacao

Heute früh ist der Wind moderat und wir können ganz entspannt Richtung Curacao starten. Die Technik scheint auch zu funktionieren, der Autopilot findet heute mal zur Abwechslung sofort ein GPS-Signal, der Motor springt ohne Probleme an und der Plotter tut auch was er soll….fein…

Gegen 9 Uhr löse ich die Festmacher von der Muringboje und wir verlassen Bonaire. Kurz danach rollen wir das Vorsegel auf Steuerbord aus. Das Großsegel setzen wir nicht, es reicht völlig nur mit dem Vorsegel. Wir sind mit ca. 6 Knoten unterwegs. Vor uns liegen ca. 40 sm, vorraussichtlich werden wir ca. 16 Uhr in Spanish Water, der Ankerbucht vor Curacao, ankommen. Leider sind die Wellen mal wieder ziemlich hoch, die Minna rollt von rechts nach links und wieder zurück. Man hat das Gefühl also würde man rollen, statt zu segeln….aber das Wetter ist toll, die Sonne brennt vom Himmel und wir kommen ganz gut voran….

Wie geplant, kurz nach 16 Uhr, passieren wir die echt sehr enge Einfahrt nach Spanish Water im Süden der Insel. Rechts und links ist es nur ca. 3 Meter tief, Andreas manövriert uns perfekt in der Mitte des Fahrwassers durch dieses Nadelöhr. Vorbei am tollen Strand Santa Barbara gehts bis zur Marina Spanish Water. Davor ist viel Platz zum Ankern. Einige andere Segler liegen hier schon, aber es ist immer noch genug Platz für uns. Ca. 17 Uhr fällt der Anker in 5 Meter Tiefe und hält auf Anhieb. Wir sind gut in Curacao angekommen. Nun noch ein paar Anrufe und Nachrichten an die Familie und Freunde, Abendessen und ausgiebig duschen…..

Bald angekommen

die Einfahrt zur Ankerbucht ist sehr schmal

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Ein Partyboot mit tanzenden Passagieren 👍👍

Der Pfeil zeigt unseren Ankerplatz

05.02.2023 – Wir bleiben noch….

Wie gestern schon vermutet, weht es heute derart doll, dass wir entschieden haben, den Tag hier zu verbringen und morgen erst nach Curacao zu segeln. Wir brauchen zwar Wind zum segeln, aber nicht gleich 30 Knoten und mehr. Hier, an der Boje, sind wir gut aufgehoben und wir wollten so wie so noch schnorcheln…

Früh morgens fährt ein Kreuzfahrtschiff der Reederei Costa ein. Unsere Tochter hat ein paar Jahre auf verschiedenen Schiffen bei Costa gearbeitet, wir haben sie einige Male auf verschiedenen Routen begleiten dürfen und haben auch einige ihrer Kollegen kennengelernt. Unter anderen den Kapitän eines der Schiffe. Als wir sehen, dass es ein Costa-Schiff ist, dass da gerade festmacht, nehme ich sofort per Whatsapp Kontakt mit ihm auf….leider ist er nicht an Bord, erfahre ich kurze Zeit später von ihm. Er ist zwar auch in der Karibik, aber gerade auf dem Weg in die Dominikanische Republik…schade, wir hätten uns über ein Wiedersehen sehr gefreut.

Den Tag verbringen wir an Bord, wir füllen mit unserem tollen neuen Wassermacher unsere Reserven auf, entdecken dabei noch die eine und andere Undichtigkeit an Schlächen und Schellen und dichten alles ab. Anschließend gehts ins Wasser, Fische gucken….wir schnorcheln direkt von der Minna bis zum Ufer. So richtig viel gibts aber unter Wasser nicht zu sehen, ein paar bunte, kleine Fische, von Algen bewachsene Muringleinen und die Bojen von unten, nicht wirklich spektakulär….

Da seit ein paar Tagen unsere Toilette streikt, machen wir uns daran zu schauen, wo das Problem ist. Sie wird mit Seewasser gespült und es kommt kein Wasser mehr im Becken an. Also bauen wir den Saug-Pump-Mechanismus komplett auseinander und entdecken ein kleines Stück Holz, eingeklemmt in der Verschlussfeder. Danach alles wieder zusammengeschraubt—und es funktioniert wieder.

Wie ich schon mal schrieb, es ist fast täglich irgendwas kaputt. Bloß gut, wissen wir von unseren Segelfreunden, dass es denen genau so geht….

Ein riesiges Kreuzfahrtschiff hat gerade angelegt

Unsere Wasservorräte auffüllen

Andreas bereitet den Wassermacher vor

Unser letzter Tag in Bonaire

04.02.2023 – ab zum Hafenmeister

Nun sind wir schon seit vorgestern hier in Bonaire, jetzt wird es Zeit beim Hafenmeister die Gebühr für die Muringboje zu zahlen. Die Preise haben sich seit letztem Jahr mehr als verdoppelt. Momentan werden 35 US-Dollar pro Nacht verlangt…das ist ganz schön viel.

Wir fahren mit dem Dingi entlang der Küste bis zur Harbour Village Marina nördlich des Bojenfeldes. Wir liegen mit unserer Minna weit südlich, da wir so näher an der kleinen Stadt sind. Zur Marina ist es somit ein kleines Stück Fahrt….Dort angekommen müssen wir erstmal ein wenig suchen, wo der Hafenmeister denn nun sein Büro hat. Bald werden wir fündig und müssen mal wieder reichlich Formulare ausfüllen. Wir zahlen drei Nächte, also bis morgen. Morgen vormittag wollen wir weiter nach Curacao. Ganz sicher sind wir uns aber noch nicht, da es wohl morgen sehr windig werden soll, vieleicht zu windig für uns?? Wir schauen heute Abend nochmal und entscheiden dann kurzfristig.

Am Nachmittag müssen wir zum Immigration-Office, wir müssen uns abmelden. Leider ist der zuständige Beamte nicht da, wir sollen 16 Uhr nochmal wiederkommen. Also vertreiben wir uns die Zeit im Eiscafe, genießen ein leckeres Eis und beobachten die vielen Menschen die hier auf und ab laufen……

Pünktlich 16 Uhr sind wir zurück im Immigration-Office und erledigen den Papierkram. Bevor wir zurück zur Minna fahren, trinken wir in einer gemütlichen kleinen Bar ein Bonare Blond, ein Bier von Bonaire. Mir scheint, es enthält so viel Alkohol, dass ich gleich schlafen gehen könnte….

Der Hafen Harbour Village Marina

Im Immigration-Office

Ein echtes Bonaire-Bier zum Feierabend 😁

03.02.2023 – Andreas im Glück

Am Morgen hat unser neu eingebauter Wassermacher seinen ersten Auftritt, Andreas will ihn heute endlich testen. Aber zuerst geht erstmal nichts, er baut den benöigten Druck nicht stabil auf und Andreas sucht nach dem Problem. Nach einiger Zeit entdeckt er zwei nicht ganz festgezogene Schellen, durch diese Stellen entweicht Luft und der Druck kann nicht gehalten werden. Dann funktioniert das gute Stück perfekt. Die ersten paar Liter müssen entsorgt werden, da sie noch mit Konservierungsstoffen versehen sein könnten. Dann zapfen wir unser erstes selbst bereitetes Süßwasser ab. Ein 5 Liter-Kanister ist in ungefähr 7 Minuten gefüllt, das entspricht auch ziemlich genau den Herstellerangaben. Nun sind wir noch unabhängiger, müssen keine Wasserkanister mehr schleppen oder irgendwie, irgendwo Wasser tanken.

Anschließend machen wir uns auf den Weg zu einem Supermarkt. Wir müssen ein paar Lebensmittel einkaufen, vieleicht ein bißchen Gemüse….die Preise sind sehr hoch, Gemüse gibt es nicht allzu viel und echt teuer. Alles ist teuer, Milch, Kaffee, Joghurt, alles mindestens doppelt so teuer wie in Deutschland….

Aber das Highlight des Tages wird unser Besuch bei Budgetmarine, dem Bootsausstatter schlechthin. Schon seit Langem möchte Andreas einen anderen Außenborder kaufen. Heute und hier schlägt er zu. Genau das Modell, welches er haben möchte, ist vorrätig und der Preis akzeptabel. Der Motor soll nicht allzu schwer sein, da wir ihn ohne Elektrowinschen an Bord holen müssen, es soll auch weiterhin ein 2 Takt-Motor sein, da weniger Wartung notwendig, er soll etwas mehr Power haben, als unser alter, kleiner Motor und bitte nicht ständig ausgehen. Diese doofe Angewohnheit hat nämlich unser jetziger Motor und ich muss ständig rudern….während Andreas versucht das Biest wieder in Gang zu bringen. Die Chefin des Ladens fährt uns mit dem riesigen Karton bis zum Dingisteg und hilft auch noch beim Einladen. Dann tuckern wir gaaaannnnz langsam damit zur Minna und hieven unsere tolle Errungenschaft an Bord…Andreas ist happy….und ich muss hoffentlich nicht mehr rudern 🤪

Es sieht schon etwas holländisch aus….

…..aber auch typisch karibisch…

Ehemalige Kühlregale umfunktioniert 🤣🤪

Im Supermarkt hängen Fotos vom Ladendieben öffentlich aus…..

Auf dem Weg zu Budgetmarine

Die Chefin bringt uns mit unserem Kauf bis zum Dingisteg

Sicher an Bord angekommen

Andreas ist happy 😁🙃😄