10.02.2023 – Tugboat Beach und Beekenburg

Heute ist ein Strandtag auf dem Plan. Freunde haben uns empfohlen, den Tugboat Beach zu besuchen. Dort kann man an Korallenbänken schnorcheln und ein Wrack aus nur wenigen Metern Wassertiefe bestaunen. Der Strand ist ganz in der Nähe unseres Ankerplatzes bzw. des Dingistegs. Nur ein paar Minuten mit dem Auto, vorbei am Fort Beekenburg, eine Festung aus dem 17. Jahrhundert. Der Tuboat Beach hat keine wirklich schöne Aussicht, aber das kleine, urige Lokal entschädigt uns für die Aussicht auf ein Ölbohrschiff direkt nebenan. Es stehen ein paar Sonnenliegen am Strand, das Wasser ist glasklar und wir bekommen Besuch von einem neugierigen Leguan. Das Schnorcheln lohnt sich wirklich, es gibt Einiges zu sehen, bunte Fische, eine Minimuräne, Seeigel, Korallen und natürlich das Wrack in nur wenigen Metern Tiefe.

Anschließend machen wir es uns auf der kleinen Terasse gemütlich und lernen zwei lustige Holländer kennen. Kaum sind die Beiden gegangen, gesellen sich vier Kanadier zu uns. Es wird ein schöner, interessanter Nachmittag. Wir trinken darauf, dass es momentan in Kanada -28 Grad sind und freuen uns über die Sonne hier.

Auf dem Rückweg halten wir an am Fort Beekenburg. Diese Festung stammt aus dem 17. Jahrhundert und diente als Verteidigunsanlage gegen Piraten, aber auch Briten und Franzosen konnten von hier aus erfolgreich abgewehrt werden. Sogar einige Kanonen stehen noch an ihrem Platz, der Ausblick wird leider von einer nicht so schönen Bohrinsel getrübt.

Da wir morgen früh den Mietwagen wieder abgeben müssen, fahren wir noch zu einer Tankstelle, um die Benzinkanister für den Außenborder aufzufüllen. Dann noch den Mietwagen betanken und unsere „sieben Sachen“ aus dem Auto räumen. Per Whatsapp werde ich nachher die Abholung des Autos für morgen vormittag vereinbaren.

Die Aussicht ist nicht ganz so schön

Aber die Einrichtung ist urig und besonders…

Ein fast zahmer Leguan

Zwei nette Holländer leisten uns Gesellschaft

Die Beekenburg

So muss sich Münchhausen gefühlt haben 😅

09.02.2023 – Mit dem Auto nach Willemstad und Porto Mari

Wir beschließen heute noch einmal nach Willemstad zu fahren. Die Stadt hat uns sehr gut gefallen und wir möchten gern etwas frisches Obst und Gemüse kaufen. Der schwimmende Markt am Waaigat, wo sonst wohl venezolanische Bauern ihre Waren anbieten, so haben wir gelesen, findet aus politischen Gründen momentan nicht wirklich statt, aber trotzdem haben wir dort einige Händler gesehen, bei denen wir uns mit Bananen, Tomaten, Knoblauch und Paprika eindecken.

Wir parken etwas außerhalb und laufen den Rest in die Innenstadt, vorbei am Busbahnhof, an dem wir vorgestern schon in Willemstad angekommen sind. Gleich daneben steht ein rießiges, rundes, offenes Gebäude, in dem ebenfalls Markt stattfindet. Hier bekommt man alles, was man braucht oder auch nicht…Souvenirs, Gewürze, Klamotten, seltsame Wunder- und Heilmittel, Lebensmittel…. Wir bestellen uns eine ordentliche Portion Hühnchen mit Linsenreis. Es sieht etwas merkwürdig aus, aber es schmeckt köstlich. Danach entdeckt Andreas mal wieder tolle Kopfbedeckungen und will natürlich auch sofort einen neuen Hut haben. Die Verkäuferin und ich begutachten ihn und befinden es für gut. So kann er sich vor der Sonne schützen und sieht auch noch gut dabei aus 🥰👍

Bei unserem weiteren Stadtbummel bemerken wir, dass wohl Kreuzfahrtschiffe angekommen sein müssen. Es wimmelt von Touristen. Später entdecken wir im Stadthafen eine „Aida“ und die „Harmony of the Seas“. Wir schätzen, dass von beiden Schiffen jeweils ca. 4000 – 5000 Menschen die Stadt „überfallen“.

Am frühen Nachmittag haben wir genug von dem Trubel, wir wollen noch ein bisschen baden und schnorcheln. Es geht zum ca. 30 km entfernten Strand Porto Mari. Dieser Strand ist wohl einer der schönsten Curacaos, dort wollen wir den Sonnenuntergang genießen. Es ist tatsächlich wirklich toll hier, weißer Sand, Palmen, es gibt ein Restaurant, man kann schnorcheln und einige Fische haben wir auch entdecken können.

Wir kommen erst ziemlich spät zurück, der Weg zur Minna im Dunkeln ist nicht so einfach, aber ich habe eine Kopflampe dabei, so sind wir wenigstens nicht ganz „unsichtbar“ für andere Boote, während wir im Dingi unsere Minna suchen….

Unser Mittagessen ist sehr lecker

Eine Seitenstraße….sooo schön…

Kreuzfahrtschiffe und jede Menge Menschen überfluten Willemstad

Der Hut steht ihm 👨‍🎨 😊

….das finden auch die lustigen Verkäuferinnen

Am Strand Porto Mari

 

08.02.2023 – Mit dem Auto über die Insel

Die Autovermietung schreibt mir am Morgen, dass es etwas später wird. Wir bekommen den Mietwagen wahrscheinlich erst gegen 11 Uhr. Das ist gar nicht so schlimm. So können wir in Ruhe auf der Minna aufräumen und den Abwasch beseitigen. Dann fahren wir an Land. Direkt neben dem Dingisteg ist ein kleines Restaurant, eine Tauchschule und verschiedenen Möglichkeiten Ausflugsboote zu buchen. Alles ist durch kleine Stege und und bunte Hütten verbunden. Es läuft herrlich laut Latino-Musik, die Sonne scheint, es ist schön hier…..

Gegen 11 Uhr wird uns der Mietwagen gebracht, wir zahlen Mietpreis und Kaution und dann können wir los. Wir wollen heute in den Norden der Insel, dieser Teil der Küste ist geprägt von steilen, zerklüfteten Felswänden und traumhaften Ausblicken aufs Meer. Die rauen Wellen schlagen dort so stark gegen die Felsen, dass man dies am Boden spüren kann und das Wasser in den kleinen Pfützen  am Boden scheinbar zu kochen beginnt. Das Meerwasser schießt wie ein riesiger Geysir hoch in die Luft. Es ist atemberaubend schön und wild. Bei dem Gedanken, dass wir über dieses Meer hierher gesegelt sind, werde ich schon etwas nachdenklich 🙄

Lange schauen wir diesem Schauspiel zu, das Wasser kracht gegen die Felsen und spritzt viele Meter in die Höhe, der Boden bebt und man versteht sein eigenes Wort nicht….

Auch die Fahrt hierher ist ein Abenteuer, es ist ein unbefestigter, mit riesigen, tiefen Schlaglöchern übersäter Lehmweg. Links und rechts nur flache, dornige Büsche und bis zu 4 Meter hohe Kakteen. Im Gegensatz zu anderen karibischen Inseln ist Curacao ziemlich karg und wenig grün. Nicht weit und auf dem Heimweg gelegen sind  der Grote Knip und der Kleine Knip, zwei der schönsten Strände der Insel. Ein kurzer Badestopp wird eingelegt….

Auf dem Rückweg kaufen wir den ersten Proviant für unsere weitere Reise ein. Wenigstens für 10 Tage wollen wir vorsorgen, damit wir später in Kolumbien nicht sofort loslaufen müssen, um uns Lebensmittel zu organisieren. Wir finden einen recht gut sortierten Laden, aber die Preise sind gigantisch. Was solls, wir müssen uns eindecken mit dem Nötigsten. Freunde sagten uns, dass es in Kolumbien wieder günstiger wird….das wäre uns sehr recht.

Kaum Platz am Dingi-Dock

Wir schauen uns am Hafen etwas um….

karg und wenig grün….

Beeindruckend, die Kraft des Meeres

Auf dem oberen Foto schubst wohl Mutter-Ziege ihr Kind von der Straße 🤣🤣🤣

dieser Typ läuft im fließenden Verkehr auf der Straße, wenn die Ampel rot zeigt, verkauft er Getränke

Conny baut 😎

07.02.2023 – einklarieren in Willemstad und dabei die Stadt erkunden

Nach dem obligatorischen Frühstück machen wir unser Dingi startklar, um an Land zu fahren. Wir müssen uns mal wieder beim Zoll und Immigration anmelden. Von Freunden wissen wir, dass beide Anlaufstellen ziemlich weit von einander entfernt sind, aber so können wir vieleicht bei der Gelegenheit auch ein wenig von der Hauptstadt Curacaos kennenlernen. Zuerst aber suchen wir den Dingisteg und finden ihn schließlich im kleinen Fischereihafen. Von dort aus gehts zu Fuß zur Bushaltestelle, ein freundlicher Segler erklärt uns, worauf wir achten sollten, wie der Ortsteil heißt, in dem wir uns momentan befinden, damit wir den richtigen Bus für den Rückweg erwischen. Pro Person zahlen wir 1,50 US-Dollar für die Fahrt nach Willemstad. Auch dort bekommen wir schnell Hilfe bei der Suche nach dem Zoll-Office. Der Beamte dort ist super nett und lustig. Wir erfragen, ob wir uns zusätzlich zum Einklarieren auch gleich wieder Ausklarieren können, um nicht noch einmal wieder kommen zu müssen. Er erklärt uns, dass das nur ginge, wenn wir morgen schon wieder weitersegeln würden. Mit einem Augenzwinkern bejahen wir das. Er weiß genau, dass das wohl nicht so sein wird, aber füllt uns die Papiere aus und wir können weiter zum Immigration-Office. Dazu müssen wir tatsächlich durch die halbe Stadt bis zum Industriegebiet des Hafens. Um auf das Gelände zu kommen, müssen wir unsere Pässe vorzeigen und laufen kreuz und quer über das mit riesigen Industriehallen bebaute Gelände. Ein unscheinbar wirkendes Gebäude ist unser Ziel. Die Beamtin dort wiederum ist nicht besonders freundlich, schiebt uns einige Zettel zum Ausfüllen zu. Anschließend verschwindet sie mit unseren Pässen und den vielen Zetteln. Dann bekommen wir unsere Stempel in die Pässe und können abziehen.

Die Pflicht ist erledigt, jetzt können wir ganz entspannt den Tag genießen. Willemstad besteht aus zwei Stadtteilen, Punda und Otrabanda, die durch eine Brücke, die Königin-Emma-Brücke, verbunden sind. Es geht sehr lebhaft und bunt zu. Hier scheint man drei Sprachen zu sprechen. Niederländisch (Curacao gehört zu den Niederlanden), Englisch und einen Inseldialekt, Papiamentu. Dieser hört sich wie eine Mischung aus spanisch, portugisisch, kreol und niederländisch an….sehr besonders und völlig fremd….

Wir schauen uns das bunte Treiben an, machen Rast in einem Eiscafe, Andreas kleidet sich standesgemäß neu ein. Eine kakifarbene Shorts und ein mutig buntes Hemd sollen es werden und er sieht gut aus damit.

Später organisieren wir uns für die kommenden drei Tage einen Mietwagen, um unabhängiger zu sein und die Insel erkunden zu können. Das Auto wird uns morgen früh bis zum Dingisteg gebracht, das ist super….

Mit dem Bus nach Willemstad

Zuerst zum Zoll….

…dann zum Immigration-Office

Die Königin-Emma-Brücke verbindet zwei Stadtteile von Willemstad

Direkt daneben riesige Herzen voller Liebesschlösser…

Alles sieht sehr holländisch aus

Vor der “ Verwandlung“ 🥰

Und nach der „Verwandlung“