07.01.2023 – weiter gehts….

So ziemlich genau, wie gestern: Ich schrubbe hier, ich schrubbe da, befreie die Bilge von schwarzen, gammeligen Wasser, reinige unser „neues“ gebrauchtes Dingi, zerre die Segel aus den Bagskisten, versuche die Minna startklar zu machen. Andreas steckt weiterhin in der Achterkajüte und schraubt, flucht, schwitzt….

Vormittags ist unser Freund, Christoph, vom Boot nebenan bei uns an Bord und unterstützt Andreas etwas bei der weiteren Planung des Einbaus.

Da morgen Sonntag ist, gehen wir zwischendurch nochmal schnell ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Um die Ecke ist ein kleines Geschäft. Dort kann man so ziemlich alles kaufen. Von Motorenöl über Lebensmittel bis zu Ladekabel für Handys. Diese Geschäfte werden hier zumeist von Indern betrieben. Diese sind scheinbar sehr geschäftstüchtig und der Laden ist immer gut besucht. Vor der Tür läuft extrem laut Latino-Musik und es wird auch mal getanzt. Sehr angenehme Menschen hier…..

Ansonsten vergeht der Tag so ziemlich gleich, wie der gestrige und wir hoffen, dass das bald ein Ende findet und wir fertig werden, damit die Minna ins Wasser kann.

Die Männer besprechen den Einbau des Wassermachers

Der „Hackenporsche“ hat uns schon sehr gute Dienste geleistet….

Zur Belohnung gibt es ein Eis 🍨

06.01.2023 – Es ist viel zu heiß….

Wie kann es nur Anfang Januar so wahnsinnig heiß sein, man kann nur in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag vernünftig arbeiten. Im Bauch der Minna ist es wie in einem Brutkasten und der arme Andreas steckt da drin, um unsere neue Errungenschaft einzubauen. Wir haben uns einen Wassermacher gegönnt, um etwas unabhängiger in Zukunft zu sein.

Wir sitzen schon kurz nach 7 Uhr beim ersten Kaffee und starten danach auch gleich kräftig durch. Andreas verschwindet in der Achterkajüte und ich bearbeite das Deck weiter. Damit habe ich gestern begonnen und möchte es nun zügig von allen Algen und was hier sonst noch so gewachsen ist, befreien. Ein paar andere Kleinigkeiten warten anschließend noch: vom Bimini-Top ist uns ein Gurt gerissen, ich nähe in wieder zusammen und im Steckschot ist der Schlüssel abgebrochen. Ich will versuchen, das abgebrochene Stück aus dem Schloß zu bekommen. Dazu schraube ich das Schloss auf und schiebe mit einem schmalen Schraubenzieher den „Schlüsselrest“ von hinten nach vorn raus…es gelingt….einen Schlüssel haben wir noch. Bei Gelegenheit sollten wir uns einen Schlüssel nachmachen lassen. Ab und zu rufe ich unter Deck um zu schauen, dass es Andreas gut geht, es ist wirklich so brütend heiß und unter Deck noch um einiges schlimmer. Er schlägt sich wacker, es sind sooo viele Teile zu verbauen, ich verstehe nur Bahnhof-Hauptsache das Ding tut später, was er soll….Süßwasser produzieren 😉

Ich markiere am Nachmittag unsere Ankerkette neu, alle alten Markierungen sind fast verschwunden, mir ist es aber wichtig, immer genau zu wissen, wieviel Kette gesteckt ist. Dazu brauche ich diese Markierungen, also 70 Meter Ankerkette nach unten gelassen und mit neonrot und neongrün alle 10 Meter markiert. Das sollte für die nächsten Monate halten….

Alles was wir dann noch wollen, ist eine Dusche und etwas zu essen. Beides ist einfach wunderbar und wir verbringen mal wieder einen schönen Grillabend in gemütlicher Runde mit anderen Seglern.

Die Uhrzeit stimmt nicht, tatsächlich ist es ca. 8.00 Uhr morgens

Das sollte für die nächsten Monate reichen

05.01.2023 – Wo ist das Paket?

Nach dem ersten Frühstück an Bord, fährt Andreas mit dem Shuttle-Service der Peak-Werft zum Zoll. Dort soll ein Paket für uns angekommen sein. Wir haben vor einigen Wochen einen Wassermacher gekauft, der direkt vom Hersteller hierher gesendet wurde. Der nette Beamte vor Ort wollte die Bootspapiere, den Pass und die Rechnung sehen und tatsächlich, das Paket ist da. Es wiegt 65 kg, bloß gut, dass es den Shuttle-Service gibt, zu Fuß wäre das fast unmöglich gewesen. Nun sind wir stolze Besitzer eines Wassermacher, er kann aus Salzwasser trinkbares Süßwasser produzieren, ca 55 Liter pro Stunde, das heißt, dass wir nun öfter mal duschen können 🙂 natürlich muss das Gerät noch eingebaut werden, ich bin gespannt, wie lang das wohl dauern wird.

Später fährt Andreas mit einem Angestellten eines Bootszubehörladens los, um Antifouling zu organisieren. Damit werden wir das Unterwasserschiff streichen, um Algen- und Muschelbewuchs zu verhinden. Er kommt mit 2 Galonen (ca. 7,5 Liter) Farbe zurück. Das sollte ausreichen, um die Minna wieder schön dunkelblau anzumalen.

Zwischenzeitlich packe ich die letzte große Tasche aus, die ist voll mit Ersatzteilen, Schläuchen, Werkzeug, Kabel und allerlei Kram, den Segler und Seglerin so braucht….

Ein passender Platz für den Einbau des Wassermachers ist nun auch schon gefunden, er wird in der Achterkabine hinter der Verkleidung moniert. Dann noch die Lebensmittel sichten, wir haben drei Plastikboxen voll hier zurückgelassen. Diese habe ich vor unserer Abreise im Mai 22 mit Panzerband zugeklebt, damit Ameisen keine Chance haben und das war gut so, alle Lebensmittel (Nudeln, Reis, Konserven usw.) sind top in Schuss. So haben wir nun doch einiges an Lebensmittel parat.

Bis zum Dunkelwerden beginne ich mit dem Schrubben des Decks, alles ist dick grün bewachsen, jeder Tampen, jedes Seil, alles ist bewachsen. Die Minna ist voller Moos als würde sie seit Jahren hier verwittern, dabei waren es doch nur 8 Monate-unglaublich.

Bei dieser Hitze ist es sehr anstrengend körperlich zu arbeiten, ich halte mir von Zeit zu Zeit einfach den Wasserschlauch über den Kopf. In kürzester Zeit sind selbst meine Klamotten schon wieder getrocknet.

Am Abend grillen wir mit einigen anderen Seglern am Strand. Es gibt hier tatsächlich einige Deutsche mit denen wir einen gemütlichen Abend verbringen.

Das ist ein Teil des Kofferinhaltes…

Ein schönes Durcheinander

Die Lebensmittel waren in luftdicht verschlossenen Plastikboxen

Das Paket 📦 hat eine weite Reise hinter sich

Dieses Foto ist Weihnachten entstanden, so sind unsere Kinder immer bei uns

Ein schöner Abend mit anderen deutschen Seglern, man ist nie lange allein….

Das Klettern auf eine Palme 🌴 muss ich noch üben 🙃

04.01.2023 – Schön ist anders….

Die erste Nacht auf der Minna liegt hinter uns und es geht echt schöner…zuerst organisieren wir uns einen Kaffee und irgend etwas Essbares in einem kleinen Laden direkt in der Werft. Alles was wir dort finden können, sind zwei Thunfischsandwiches, aber Kaffee gibt es, das ist gut.

Dann geht das große Putzen auf und in der Minna los, alles, aber wirklich alles muss abgewaschen werden, Schränke innen und außen, alles an Geschirr, die Wände, Decken, eben einfach alles hat Schimmel angesetzt. Da es die letzten Monate hier nur geregnet hat und die Temperaturen durchgehend bei ca. 30 Grad lagen, ist das kein Wunder und wir haben damit gerechnet. Die letzten Tage vor unserer Ankunft hat ein befreundeter Segler, der direkt neben uns „parkt“, die Minna täglich gelüftet, trotzdem stinkt es fürchterlich, alles ist klamm und fleckig. Es riecht wie in einer Champignonsaufzuchtstation, dass noch keine wachsen wundert mich 🙂

Andreas organisiert Coins für Waschmaschine und Trockner, die hier zur Verfügung stehen, wir waschen alles, was in die Maschine passt. Sämtliche Kissen, Decken, Schlafsäcke, Bettwäsche, Handtücher usw., alles ist verstockt und feucht und riecht ganz fürchterlich. Wir sind die nächsten Stunden mit Tüten voll Wäsche unterwegs. Bei Virginia und Christoph gönnen wir uns am Nachmittag eine Pause. Auch unser „neues“ gebrauchtes Schlauchboot wird von den beiden Männern vom Strand zur Minna gebracht. Das Boot haben wir während unserer Abreise von einem kanadischen Segler gekauft. Erst waren wir etwas skeptisch, ob das wohl alles so funktionieren wird, aber alles ist wie besprochen, Boot und Motor sehen gut aus. Ab jetzt müssen wir uns nicht mehr mit unserem Faltboot abquälen…hurra…

Andreas organisiert noch einen Liter Milch und Kaffee, ab morgen früh ist das Wichtigste schonmal vorhanden…aller Anfang ist schwer…so haben wir den heutigen Tag nur damit verbracht, Stockflecken und Schimmel zu entfernen und die Minna wieder wohnlich zu machen. Am Abend sind immerhin alle vier Koffer unter Deck und auch schon fast ausgeräumt und verstaut. Wir finden noch zwei Dosen Suppe, die wir genüßlich verputzen und genießen den Feierabend….

Kaffee am Strand (die Bierflaschen sind nicht von uns 😁)

Die müssen heute ausgepackt werden

mein provisorisches Nachtlager

Eine Plane hat die Minna etwas geschützt vor der langen Regenzeit