15.01.2023 – Großsegel, Impeller, Dieselfilter

Am Vormittag geht es gleich los, die Lazybag installiert und das Großsegel wird angeschlagen. Nun ist unsere Minna vollständig mit Segeln ausgestattet. Anschließend verkriechen wir uns mal wieder nach unten. Der Motor ist heute nochmal Thema. Ein neuer Impeller wird eingesetzt und das war auch höchste Zeit, der alte Impeller hat sich fast vollständig aufgelöst. Damit kann kein Kühlwasser mehr durch den Motor transportiert werden und das hätte fatale Folgen. Ich versuche mich am Separfiltersystem. Diess effektiven und kompakten Dieselfilter zur Abscheidung von Wasser und Schmutzpartikeln aus dem Dieselkraftstoff brauchen von Zeit zu Zeit neue Filter und auch die Kunststoffkuppel benötigt dringend eine Komplettreinigung. Da die Schrauben echt schwer zu erreichen sind, habe ich einige Zeit gut zu tun. Zwischendurch fällt uns noch das ein oder andere Werkzeug in die Bilge. Ohne Greifer unerreichbar. Christoph hat eine super Greifzange, damit fördern wir alles wieder zu Tage….ganz nebenbei saugen wir die Bilge wieder mal leer. Zweimal wird der Nasssauger mit übelriechender Diesel-Öl-Regenwassermischung voll….also zimperlich darf man auf der alten Minna echt nicht sein. Ich sehe aus wie und rieche wie der Maschinist Johann aus dem Film „Das Boot“ 🙂

Eine heiße Dusche ist jetzt der Hauptgewinn….herrlich.

Das Großsegel ist gesetzt

Diese beiden Kuppeln des Separ-Filter müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden

unten der neue, oben der alte, völlig zerissene Impeller

 

14.01.2023 – endlich mal im Freien gearbeitet

Endlich, endlich sind wir soweit, dass die Segel angeschlagen werden können. Zuerst das Vorsegel, ich bediene die Winsch, Andreas fädelt das Segel in die Nut. Die Schoten habe ich gestern schon vorbereitet, so muss Andreas sie nur noch am Segel anschlagen. Schnell ist das das Segel dran und eingerollt-fertig. Bevor das Großsegel angeschlagen werden kann, muss ich einmal nach oben in den Mast, die Mastnut muss dringend gefettet werden, um zukünftig das Segel leichter bergen zu können. Der Ausblick von oben entschädigt mich für die Anstrengung bei dieser unglaublichen Hitze….

Irgendwann zwischendurch werden unsere leeren Gasflaschen zum Füllen abgeholt, ein toller Service. Morgen oder übermorgen werden wir sie gefüllt zurückbekommen. Wir haben drei 5-Liter Flaschen, damit können wir erstmal wieder eine ganze lange Weile kochen.

Danach füllen wir den von einem Werftarbeiter „gelieferten“ Diesel in den Tank. Die Minna hat einen 600 Liter-Tank, einiges ist noch drin und nun fließen die 150 Liter aus den Kanistern in den Tank. Einheimische zahlen für einen Liter Diesel umgerechnet ca. 50 Cent, als Gast dieses Landes müssten wir hingegen ca. 1,50 EUR pro Liter zahlen. Wir zahlen unserem „Lieferant“ 70 Cent pro Liter, so haben wir alle etwas gewonnen…

Anschließend machen wir uns auf den Weg, um passende Opferanoden zu kaufen. Diese Teile sind enorm wichtig, um die Minna vor Rost im Unterwasserbereich zu schützen. Dabei nutzt diese Opferanode das elektrische Spannungsverhältnis von verschiedenen Metallen, um Rost zu verhindern. Dabei soll sich die Anode anstelle eines anderen Bauteils auflösen, sich also opfern. Wir werden fündig und Andreas baut sie anschließend gleich an. Ich hisse in der Zwischenzeit die Gastlandflagge und ersetze unsere völlig zerissenen TO-Flagge gegen eine neue.

Nun muss der blöde und viel zu schwere „neue“ Außenborder an Bord (und das bei 43 Grad und praller Sonne). Dazu basteln wir uns einen Flaschenzug am Heck. Das Ding ist unglaublich schwer und echt nicht gut händelbar. Damit werden wir bestimmt nicht glücklich, vielleicht verkaufen wir ihn noch hier vor Ort und nutzen weiterhin unseren kleinen Motor. Der hat (meist) gute Dienste geleistet, wenn auch nicht so schnell, dafür aber viel, viel leichter.

Am Nachmittag reservieren wir unseren Krantermin. Nun steht fest: die Minna kommt am Do, 19.01.23 ins Wasser zurück. Bis dahin sollten wir alles fertig haben. Wir sind zuversichtlich….

TO-Flagge und Gastlandflagge fertig 🤣

Pause muss sein, bei diesen Temperaturen

Zwei neue Opferanoden sind gekauft….

…..und am Kiel angebracht

Die Mastnut ist gut gefettet, hoffentlich hilft es

Diesel nachfüllen

13.01.2023 – Aufräumen

Am Vormittag haben wir noch einige Beschriftungen an Kabeln und Schläuchen angebracht, um später auch noch zu verstehen, welchen Hahn man wann auf oder zu machen muss. Dieser Wassermacher ist ein hochkompexes Teil und bedarf viel Wartung. Diese Beschriftung wird uns dabei helfen, auch später noch zu verstehen, wie alles funktioniert. Mit Christoph´s tollen Beschriftungsgerät hinterlasse ich am Motor des Wassermachers eine „kleine Inschrift“  🤣

Dann kann ich endlich anfangen unsere Achterkajüte aufzuräumen und hübsch zu machen. Hier hat sich der komplette Einbau abgespiert und dementsprechend sieht es nach nunmehr 10 Tagen aus. Aber heute Abend wird nichts mehr an dieses Chaos erinnern.

Andreas will versuchen, den Motor der Minna in Gang zu bringen, wir sind gespannt, ob der einen Mucks macht. Nach Öffnen der Motorraumverkleidung sind wir geschockt. Es ist alles komplett verrostet. Dieses Klima hier zersetzt alles in kürzester Zeit, es ist unfassbar. Natürlich springt der Motor auch nicht an. Er macht nur ganz leise raschelnde Geräusche. Der Anlasser ist fest. Andreas überbrückt ihn und siehe da, trotz Rost und schlimmen Aussehen springt unser alter Tracktormotor nach einigen Minuten endlich an. Wir sind so was von erleichtert. Der Luftfilter wird in Diesel eingelegt und morgen gereinigt und in den nächsten Tagen werden wir dem Rost zu Leibe rücken müssen, aber immerhin, der Motor läuft.

Nach getaner Arbeit laufen wir in aller Ruhe zum Inder und kaufen etwas zum Abendessen, ein Eis darf nach so einem erfolgreichen Tag natürlich nicht fehlen…..

Morgendlicher Kaffee ☕️

Mit dem coolen Beschriftungsgerät eine Inschrift auf dem Motor des Wassermachers aufgeklebt….Spaß muss sein

Unser Motor ist nach nur 8 Monaten total verrostet

Und springt nach kurzer Zeit trotzdem an, Andreas im Glück

12.01.2023 – Schrumpfschläuche, Grimpzange und Kabelschuhe….

Unser Freund Christoph kommt am Vormittag, um uns einen Kurzlehrgang in Elektroarbeiten zu erteilen. Ich lerne, wie man eine Grimpzange benutzt und Schrumpfschläuche über Kabelschuhe schrumpft. Die Heißluftpistole leiht uns Christoph und wir legen los. Nachdem gestern die Schläuche verlegt sind, wird heute alles verkabelt. Die Kabel werden jeweils in ihrer Länge angepasst, abisoliert, Kabelschuh drauf, nun kommt die Grimpzange zum Einsatz. Da das Kabel sehr dick ist, ist es auch sehr schwer, den Kabelschuh auf das Kabel zu pressen, aber irgendwie macht mir das Spaß :-), vielleicht hätte ich Elektrikerin werden sollen :-). Auch die Schrumpfschläuche haben es mir angetan. Ein passendes Stück über Kabelende und Kabelschuh und mit der Heißluftpistole einschrumpfen…das finde ich cool….das macht mir echt Spaß. So verkabeln wir alles, was verkabelt werden muss. Ich verstehe davon überhaupt nichts, aber egal, Hauptsache ich kann Schrumpfschläuche schrumpfen lassen….

Am Abend sitzen wir mit Virginia und Christoph in unserer Plicht. Es weht endlich etwas Wind und es ist nun nicht mehr so heiß. Unseren Tisch habe ich heute dort montiert, das lädt zum Beisammensein ein. Wir lassen so den Tag gemütlich ausklingen, trinken ein paar Bier und unterhalten uns.

Ab morgen wird Andreas wahrscheinlich auch endlich ein wenig Sonne erhaschen, da die Arbeiten am Wassermacher nun scheinbar beendet sind und er ans Tageslicht kommen kann.

Überall Schläuche und Kabel 🙃

Mein neues Spielzeug, die Grimpzange