06.05.22-Tag 272: Zurück in Deutschland

Die Nacht ist schnell vergangen, wir konnten halbwegs gut schlafen und landen 8.10 Uhr wohlbehalten in München. Nur leider ziemlich spät, uns bleiben nur 20 Minuten bis zum Abflug nach Hannover. Jetzt heißt es rennen und hoffen, dass wir es irgendwie noch schaffen. Und wir schaffen es in allerletzter Minute. Nach uns ist Boarding completed und die Türen werden geschlossen. Ob man so schnell auch unsere Koffer in den Flieger geschafft hat, bezweifeln wir sehr. 9.35 Uhr landen wir in Hannover und warten, wie schon befürchtet, vergebens auf unsere Koffer. Aber eigentlich finde ich es ganz gut, dass ich die Dinger heute noch nicht ausräumen muss. Wir melden uns am Lost-and-Found-Schalter und man sagt uns zu, dass die Koffer morgen zu uns nach Hause geliefert werden. Das ist doch super!!!

Freunde von uns empfangen uns sehr herzlich. Wir können es kaum glauben, wir sind zurück. Ein schönes Gefühl bekannte Gesichter zu sehen und Freunde umarmen zu können. Das macht unsere Rückkehr um einiges leichter.

Manfred und Ulla fahren uns nach Hause, nach Celle. Dort angekommen wartet Miriam schon sehnsüchtig auf uns. Die Wiedersehensfreude ist megagroß. Nach fast 9 Monaten (es fehlt 1 Tag) sind wir tatsächlich zu Hause.Wir fühlen uns die ersten Stunden in unserem eigenen Haus wie Besuch. Es ist alles so riesig, so viel Platz, so viele Räume. Den Nachmittag verbringen wir zu fünft auf der Terrasse bei Kaffee und Kuchen und reden und reden und reden. Es gibt viel zu erzählen und wir werden wohl noch einige Zeit brauchen, um auch mental wieder angekommen zu sein.

Es war eine schöne Reise, eine sehr schöne Reise, eine außergewöhnliche Reise. Diese Reise war das Abenteuer unseres Lebens. Unser Minna wartet in Trinidad auf uns, es wird eine Fortsetzung geben und wir freuen uns schon jetzt darauf.

Wir sind zurück..

05.05.22-Tag 271: von einem Flughafen zum anderen….

Unser Flug nach Houston startet 00.40 Uhr. Nachdem wir gleich zweimal sehr gründlich kontrolliert worden, sitzen wir endlich im Flieger. Es wird ein ruhiger, entspannter Flug und wir versuchen zu schlafen. Vor uns liegt ein weiter Weg Richtung Deutschland….5.30 Uhr Ortszeit landen wir, hier haben wir nun sogar sieben Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland, wir sind sozusagen in die falsche Richtung geflogen. In Houston geht es dann lustig weiter mit Kontrollen. Als Nicht-US-Bürger müssen wir einiges über uns ergehen lassen. Auch müssen wir hier unseren Koffer selbst zum nächsten Flieger transportieren. Der Grund dafür ist mir nicht klar. Um an unseren Koffer zu kommen, werden wir schroff aufgefordert in einem separaten Raum Platz zu nehmen und zu warten. Nach 20 Minuten darf Andreas einem Beamten folgen und bekommt unsere Koffer ausgehändigt. Dann heißt es wieder anstehen, Schuhe ausziehen, Rucksäcke ausräumen, Tablet und Laptop auspacken. Wir werden in einem nicht sehr freundlichem Ton gefragt, ob wir Lebensmittel einführen. Da ich uns reichlich Proviant eingepackt haben, bejahen wir dies. Uns wird erklärt, dass Fleisch und Wurst nicht eingeführt werden darf, auch nicht auf Broten für unterwegs…was für ein Irrsinn. Die Wurst muss runter und wird vernichtet. Ok, dann gibt es eben „Trockenbrot“.

Zum Glück haben wir genügend Zeit, der nächste Flieger nach Washington startet 11.56 Uhr. Nachdem wir durch sämtliche Kontrollen durch sind, machen wir es uns am Gate gemütlich bis wir gegen 11.20 Uhr in den Flieger einsteigen können. Dann starten wir pünktlich, um 15.59 Uhr in Washington zu landen.

Hier in Washington ist sehr viel Betrieb. Tausende Menschen laufen in alle möglichen Richtungen, es herrscht schon fast Gedrängel. Nachdem in den letzten zwei Jahren kaum jemand reisen konnte, haben wir jetzt, nach Corona, das Gefühl alle und jeder ist unterwegs.

Wir laufen ca. 20 Minuten durch den riesigen Flughafen und finden unser Gate für den Anschlussflug nach München. 17.20 Uhr sollte der Flieger eigentlich starten, aber aus irgendwelchen Gründen verzögert sich das Boarding um 40 Minuten. Wenn das so weitergeh verpassen wir in München unseren Flug nach Hannover.

Endlich, kurz vor 18 Uhr, hebt der Flieger in Washington ab. Unser Ziel ist München. Morgen früh, 7.40 Uhr ist geplante Ankunft. Das Flugzeug ist bis auf den letzten Platz belegt. Nachdem Abendessen stellen wir unsere Sitze in die Liegeposition und versuchen mal wieder zu schlafen, was sollen wir denn auch sonst tun.

Von einem Flieger zum anderen….

04.05.22-Tag 270: unser letzter Tag

Wir können es nicht glauben, heute Abend machen wir uns auf den langen Weg zurück nach Europa, zurück nach Hause. Und der Weg wird wirklich lang. Wir fliegen von Trinidad nach Houston, dann nach Washington, dann nach München und dann nach Hannover….was für ein Trip…

Aber heute müssen wir unsere Klamotten packen, Die Taschen scheinen voll zu werden. Auch müssen wir noch einen Antigen-Test machen. Den führen wir wieder online durch, das funktioniert perfekt und innerhalb von 10 Minuten haben wir das Zertifikat per Email auf unseren Handys.

Anton kommt zu uns, um zu besprechen, was er während unserer Abwesenheit beachten soll, wie die Bilgepumpen funktionieren. Er soll vor allem darauf achten, dass es im Inneren nicht zu feucht wird und wohlmöglich anfängt zu schimmeln. Davon haben wir schon einige Male gehört, Polster waren total verstockt und die Schränke mit feinem Schimmel überzogen…aber ich glaube, wir haben so gut vorgearbeitet, alles mit Essigwasser gereinigt, wir werden alle Schränke offen lassen und die Polster hochkant stellen. Und Anton lüftet in den feuchten Sommermonaten einmal die Woche. So sollte es eigentlich ok sein. Unsere restlichen, noch original verpackten Lebensmittel packen wir in verschließbare Plastikboxen und kleben sie anschließend noch mit Tape ab. Damit auch kleine oder größere Tierchen nichts finden. Die angefangenen Lebensmittel, auch das meiste aus unserem Kühlschrank verschenken wir an „Blueman“. Er hat schon bei unsere Ankunft danach gefragt, nun soll er sie auch bekommen. Wir freuen uns, dass wir nichts wegwerfen müssen. Der Kühlschrank wird abgetaut und ich schmiere uns massenhaft Brote für unseren weiten Weg. Am Nachmittag sind wir soweit fertig mit allen und es ist heute besonders heiß…wir sind völlig im Eimer und versuchen ein Stündchen zu schlafen, aber bei dieser Hitze will das nicht gelingen.

Wir verschließen unsere Taschen, sie gehen kaum zu und wir müssen einiges in unsere Rucksäcke umpacken, die wir als Handgepäck nehmen werden.

Nun noch einmal duschen und wir sind abmarschbereit…was für ein komisches Gefühl. Die Minna war für 270 Tage unser Zuhause, unser Schneckenhaus, dass wir bei all unseren Erkundungen immer dabei hatten. Wir haben uns an keinem Ort fremd gefühlt, das liegt zum Einem an den tollen Menschen, die wir kennenlernen durften und zum Anderen daran, dass wir eben unser Zuhause immer dabei hatten. Wir haben in der Zeit viel erlebt, viel gelernt, meist war es wunderschön, manchmal aber auch sehr anstrengend und beängstigend. Wir haben den Atlantik überquert, obwohl wir uns nicht sicher waren, ob wir das können. Wir haben brenzlige Situationen bewältigt und waren uns auch nicht immer einig, aber wir sind überglücklich, es bis hierher geschafft zu haben.

Gegen 21 Uhr lassen wir unsere Taschen an einem Seil von der Minna nach unten, schließen ab und stellen die Leiter weg. Kurz vor 22 Uhr kommt unser Fahrer, auch er ist unglaublich freundlich und bringt uns sicher zum Flughafen Port of Spain.

Am Flughafen können wir auch schon unsere Taschen abgeben, der Impfstatus und das Testergebnis werden kontrolliert. Beim Gang durch die Sicherheitsschleuse sind wir dann fällig…wir müssen unsere Rucksäcke komplett ausräumen, es werden Drogentests an unserer Kleidung genommen, so extrem habe ich das noch nicht erlebt, aber wahrscheinlich liegt das an der Nähe zu Venezuela und scheinbar sehen wir auch nicht so vertrauenswürdig aus 🙂

Kurz bevor es in den Flieger geht, werden wir nochmal aus der Reihe herausgebeten und werden nochmal komplett abgetastet, uns werden Fragen gestellt, ob wir unsere Taschen selbst gepackt haben, wo wir herkommen, wo wir hinwollen und was wir hier gemacht haben….wir sind doch nur zwei Sailer und keine Drogenbarone….

Dann dürfen wir aber einsteigen und es geht los Richtung Houston.

Anton wird in den nächsten Monaten nach der Minna schauen

Alle noch ungeöffneten Lebensmittel sind nun luftdicht verpackt

Die Matratzen alle senkrecht aufgestellt, damit die Luft zirkulieren kann

Eine große Tasche Lebensmittel für Blueman

Alles fertig, es kann Richtung Deutschland gehen

Am Flughafen in Port of Spain

03.05.22-Tag 269: Der Countdown läuft

Jetzt haben wir nur noch den heutigen Tag, um die Minna endgültig „sommerfest“ zu machen. Morgen kümmern wir uns nur noch ums Taschenpacken usw.

Mit dem Nasssauger leere ich die Bilge, das ist der tiefste Punkt auf dem Boot und dort sammelt sich ständig Wasser. Das kommt vom durchgesteckten Mast und im Laufe der Zeit kann das richtig viel werden. Zuerst sauge ich die Bilge in der Mitte, dazu müssen die Bodenbretter hochgenommen werden. Der Sauger hat ordentlich Kraft und ein sehr langes Saugrohr, damit komme ich in alle Ecken. Die ersten 10 Liter sind schnell im Behälter des Saugers. Dann mache ich mich noch über die Motorbilge her. Nach unserem Motorschaden in Portugal ist da nicht nur Wasser drin, sondern leider auch Öl….es stinkt ziemlich doll…auch hier sind 10 Liter schnell aufgesaugt. So sauber und trocken war die Bilge noch nie 😉

Anschließend haben wir mindestens genauso lange damit zu tun, den Sauger wieder sauber zu bekommen…eine elende Altölschmiererei….

Dann machen wir uns auf den Weg zum Büro der Werft. Yvanna hat einige Seiten Papier für uns, die wir noch ausfüllen müssen. Wir sollen mit den ausgefüllten Zetteln 14 Uhr wieder kommen, dann hat sie auch die Rechnung fertig für den Liegeplatz. Also gehen wir ein Stück raus aus der Werft, unser Ziel ist das Lighthouse, ein kleiner Leuchtturm am Ende der Bucht. Dort setzen wir uns in ein Cafe und füllen brav alle Zettel aus. Auf dem Rückweg entdecken wir einen kleinen Laden, der Antifouling anbietet. Der junge Mann dort ist sehr freundlich und versucht uns das günstigste Antifouling zu organisieren. Da wir unbedingt blau haben möchten, muss er momentan passen. Er hat nur schwarz vorrätig. Wir verbleiben mit ihm so, dass er uns per Whatsapp anruft, sobald er es da hat. Wir bezahlen dann von Deutschland aus und Anton, der Elektriker aus der Werft wird es dort abholen und in der Minna deponieren. Hier läuft alles so easy und entspannt und unkompliziert ab, es ist ein Genuss.

Dann marschieren wir zurück zur Werft, geben unsere Papiere bei Yvanna ab und bekommen die Rechnung für den Liegeplatz bis Januar 23. Damit es nicht ganz so weh tut, können wir erstmal die Hälfte bezahlen, die andere Hälfte überweisen wir dann nächsten Monat. Auch das ist überhaupt kein Problem…

Wir erinnern Yvanna nochmal an den Shuttle-Service morgen Abend zum Flughafen. Es sollte nun alles geklärt sein.

Am Abend fangen wir dann doch schon ein bisschen an zu packen. Wir sind gespannt, ob alles reinpassen wird…..

Wir bestellen Antifouling fürs Unterwasserschiff

Das Lighthouse, ein Café…hier machen wir eine Pause