10.04.22-Tag 247: zu viert von St. Marteen nach Gustavia / St. Barth

Die nächsten 11 Tage sind wir zu viert unterwegs. Gestern Abend haben wir uns bei einem Grillabend am Strand von unseren Freunden verabschiedet. Für die meistern Segler trennen sich in den nächsten Tagen die Wege, da viele demnächst den Weg nach Europa antreten, andere bleiben in der Karibik und wieder andere segeln weiter Richtung USA oder gar um die Welt. Für diejenigen, die wieder nach Europa wollen, ist St. Maarten der Absprungort. Von da aus geht es am einfachsten Richtung Nordosten zu den Azoren und dann weiter nach Europa. Aber wir wollen wieder in den Süden der Karibik und starten deshalb heute morgen durch. Wir lichten den Anker gegen 9 Uhr. Bevor es die heutigen 30 sm nach Gustavia geht, müssen wir noch Wasser tanken. Die Tankstelle ist nicht weit entfernt, wir legen an einem Steg an, der Mitarbeiter dort hilft uns und nimmt die Leinen an. Unsere Tanks sind fast leer und die vielen 5 Liter Flaschen auch, wir brauchen fast eine Stunde, bis alles wieder aufgefüllt ist und die Flaschen unter Deck an ihrem Platz stehen. Während die drei die Flaschen verstauen bezahle ich unsere Wasser-Rechnung…ganz schön teuer hier….28 EUR für 537 Liter, das hatten wir in Martinique deutlich günstiger.

Das Wetter ist, wie meistens, hervorragend, die Sonne brennt vom Himmel, nur Wind haben wir definitiv zu wenig. So muss der Motor zur Unterstützung mit laufen. Unsere beiden Neuankömmlinge sind durch ihre 40 stündige Reise zu uns noch total k.o. und schlafen die meiste Zeit. Mal unten im Salon dann mal wieder oben in der Plicht, sie haben einiges an Schlaf aufzuholen.

Kurz vor 18 Uhr treffen wir in der Ankerbucht vor Gustavia ein, der erste Ankerversuch geht schief, der Anker will sich nicht so recht eingraben, aber beim zweiten Versuch gelingt es. Das schauen wir uns auch gleich noch mit Taucherbrille und Schnorchel genauer an. Der Anker sitzt fest im Sandboden. Da hier ordentlich Schwell in die Bucht drückt, wird es wohl eine unruhige Nacht. Mal sehen, wie unser Besuch das findet…morgen früh wissen wir mehr 🙂

Langsam geht der Tag zu Ende, die Sonne verschwindet hinter dem Horizont und wir genehmigen uns passend dazu einen Sundowner, dann machen wir uns Abendessen und verkriechen uns in den Bauch der Minna.

Die Beiden müssen Schlaf nachholen

Andreas versucht mal wieder zu angeln

Der perfekte Zeitpunkt für den Sundowner

09.04.22-Tag 246: Wiedersehen und Abschied

Heute mittag holen wir unseren Besuch vom Flughafen ab. Vorher schauen wir uns im Yacht-Shop Dingis an, unser Banana-Boot geht uns mächtig auf die Nerven. Wir hätten gern ein neues Dingi, diesmal ein ganz normales Schlauchboot. Aber heute wollen wir uns erstmal die möglichen Größen und Preise anschauen. Allzu groß darf es nicht sein, da wir auf dem Vorschiff nur begrenzt Platz dafür haben.

Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Flughafen, um Annabell und Fabian abzuholen. Leider hat ihr Flug Verspätung und wir müssen warten. Umso größer ist dann die Freude bei uns Vieren. Kurz vor 15 Uhr kommen die Beiden uns entgegen. Zwei große und ein kleiner Koffer müssen irgendwie in den kleinen Mietwagen gestopft werden und wir vier müssen da auch noch rein…

Unser erstes Ziel ist natürlich der Maho Beach, da er sich direkt am Flughafen befindet. Als allererstes springen die Beiden ins Wasser, bald startet ein großes Flugzeug und wir machen uns bereit, uns ordentlich durchpusten zu lassen. Die Rückschub ist superheiß und der Sand fliegt nur so…man kann sich kaum auf den Beinen halten. Die Flugzeuge starten und landen im Minutentakt. Es ist super lustig, viele Menschen warten mit uns auf jeden Flieger…

Nun müssen wir aber bald nach Marigot, da wir den Mietwagen 17 Uhr abgeben müssen. Noch schnell tanken und dann zurück, das Auto loswerden.

Jetzt muss das Gepäck an Bord und das mit unserem wackeligen Dingi. Wir müssen zweimal fahren. Zuerst Andreas mit Fabian und den beiden großen Koffern, dann kommt Andreas zurück und holt Annabell und mich mit dem kleinen Koffer.

Heute Abend findet dann auch noch ein Segler-Grillen am Strand statt. Es wurde von deutschen Seglern organisiert, wir kennen uns fast alle schon aus einer Whatsapp-Gruppe und freuen uns auf den Abend. Fix alles eingepackt, Fleisch, Salat, Besteck, Teller und was man sonst noch so braucht und los zum Strand. Es ist nicht weit, so dass wir alle vier zusammen ins Dingi steigen und es funktioniert ganz gut. Wir haben einen kleinen Steg ganz für uns allein, der Grill ist schon angeheizt und es wird ein schöner Abend. Jeder hat mitgebracht, was er noch so im Kühlschrank gefunden hat. Wir sitzen auf mitgebrachten Decken oder Kissen auf dem Steg und erzählen uns unsere Erlebnisse der letzten Monate. Lange bleiben wir aber nicht, da unser Besuch von der sehr langen Reise müde ist. Jetzt ist der Moment gekommen, an dem wir uns von unseren Mitseglern und Freunden, Nadja und Harry, verabschieden müssen. Die Beiden segeln in den nächsten Tagen nach Curacao, dort lagern sie ihr Boot bis September ein und fliegen Ende April nach Deutschland. 5 Monate waren wir fast durchgehend gemeinsam unterwegs, sie werden uns fehlen. Wir verabreden uns zu einem Treffen in Deutschland. Auch die Besatzung eines anderen Bootes werden wir ganz sicher wiedersehen, da sie ganz in unserer Nähe in Deutschland leben….

Schon am frühen Morgen wird getanzt

Auf dem Weg nach Sint Maarten

warten, warten, warten

endlich sind sie da

Am Maho Beach

Kanister voll und Mietwagen tanken

Alle an Bord…

Grillen mit den Seglern und Abschied von einigen Freunden

08.04.22-Tag 245: Was für ein Ausblick

Heute hat meine Miriam Geburtstag, das erste, was ich mache, ist mit ihr telefonieren. Sie ist momentan auf Gran Canaria und verbringt ein paar Tage dort mit einer Freundin.

Nach unserer Wühlerei gestern, lassen wir es heute ruhig angehen, wir fahren nach dem Frühstück an Land. Ganz in der Nähe, über der Stadt Marigot, befindet sich eine Festung aus dem Jahr 1765, das ist unser Ziel. Viel ist nicht mehr übrig, aber die Kanonen an drei Schlüsselpositionen stehen noch und auch der Eingang zur Festung ist erhalten geblieben. Von hier oben haben wir einen tollen Ausblick auf die Bucht, den Hafen und die Stadt Marigot. Wir müssen schon eine Weile Ausschau halten, bis wir die Minna da unten in der Bucht entdecken. Sie ist nur ein kleiner Punkt unter vielen. Auf dem Rückweg wollen wir uns den Hafen aus der Nähe anschauen und erfragen, ob man da Wasser tanken kann. Man erklärt uns, dass es entspannter ist, im Kanal an der Bucht zu tanken, da es im Hafen nur nach schriftlicher Anfrage (per Email) möglich ist, Wasser zu bunkern.

Wir treffen den Autovermieter am Hafen und entschließen uns kurzfristig, das Auto schon ab heute am späten Nachmittag zu übernehmen, das ist überhaupt kein Problem, scheinbar stehen genügend Autos zur Verfügung. So können wir heute noch bis 20 Uhr einkaufen fahren und müssen uns morgen vormittag keinen Stress machen. Die Gelegenheit nutzen wir und kaufen für die nächsten zwei Wochen ein. Für morgen Abend ist ein Grillen mit anderen deutschen Seglern am Strand verabredet, auch dafür organisieren wir heute schon unser Fleisch und Getränke.

Jetzt muss alles ins Dingi geschleppt werden und ab zur Minna. Das Dingi ist völlig überladen, dass wir trocken ankommen wundert mich sehr 🙂

Annabell und Fabian melden sich derweil aus Atlanta, sie haben dort 10 Stunden Aufenthalt, bevor es weitergeht nach Sint Maarten….insgesamt werden sie ca 40 Stunden Reisezeit hinter sich bringen, bevor sie bei uns sind…was für ein Tripp…

Heute Abend backe ich einen Kuchen und schreibe fleißig Blog, Andreas schaut deutsches Fernsehen…alles ist wie immer…

Eine Rundfahrt durch den Hafen von Marigot

Der Mittelpunkt von Marigot

Blick durch die Schießscharten in der Mauer

Im Vordergrund der Hafen, dahinter die Ankerbucht

Marigot von oben

Einkaufen für die nächsten Wochen

Grüße aus Hannover

Leguane in allen Größen kann man hier entdecken

 

traute Zweisamkeit

07.04.22-Tag 244: auf zum Waschsalon

Nach dem Frühstück wollten wir eigentlich zügig los, aber wir haben uns wieder mal verzettelt….Andreas hat einen neuen Hauptschalter für den Motor eingebaut, der alte ist uns vor einigen Wochen auf St. Vincent durchgebrannt und wir mussten ihn überbrücken. Nun hat dieses Provisorium endlich ein Ende. Gestern hier gekauft-heute eingebaut, perfekt…

Ich habe in der Zwischenzeit mit dem Oberkörper im Motorraum und in der Bilge gehangen und einiges, was in den letzten Wochen hineingefallen ist, rausgefischt. Dank einer tollen Greifverlängerung, die wir gestern ebenfalls erstanden haben, ging das ganz gut. Von Feuerzeugen über Kabelbinder, Kartoffelschäler und Schrauben kam da einiges ans Tageslicht.

Gegen Mittag fahren wir mit dem Dingi auf die niederländische Seite, wir müssen nochmal zum Nautic-Shop, eine Polklemme lässt sich nicht mehr befestigen, eine neue muss her. Auch brauchen wir einen neuen Schlauch für die Plichtentwässerung. Der jetzige ist total porös, das haben wir heute morgen auch entdeckt.

Danach suchen wir einen Dingi-Steg in der Nähe vom Carrefour, das ist gar nicht so einfach. Irgendwann machen wir an einem Hotel-Steg fest und hoffen, dass es keinen Ärger gibt. Gemeinsam mit Franko von der Fulmo marschieren wir quer übers Hotelgelände zum Einkaufen. Der Carrefour ist riesig, es gibt alles, aber auch sehr teuer. So viel Auswahl sind wir nach den letzten Wochen in der südlichen Karibik gar nicht mehr gewöhnt.

Auf der doch sehr weiten Rückfahrt in unsere Bucht vor Marigot geht der Motor vom Dingi aus…toll….es ist viel Wind und auch Welle und wir müssen paddeln….die nächste neue Anschaffung wird ein neuer Außenborder sein…

Als wir kurz vor der Minna sind, springt er wieder an und wir beschließen heute auch noch Wäsche waschen zu gehen. Ein Waschsalon soll in der Nähe sein, den müssen wir jetzt finden. Mit zwei großen Beuteln gehen wir auf die Suche. Ganz so nah ist der Waschsalon dann doch nicht, aber wir können unsere Wäsche sauber wieder mitnehmen. Nun noch schnell für Samstag einen Mietwagen reservieren, damit wir unseren Besuch vom Flughafen abholen können. Am Abend telefonieren wir mit den Beiden, wir freuen uns alle vier auf einander.

Die Betten sind schon für die Beiden vorbereitet, die Kabine aufgeräumt und wir haben es sogar geschafft einen Schrank freizuräumen  🙂 Das Werkzeug wurde in die Backskisten verbannt…

Ein schönes Foto 🤣

 

Warten auf die Wäsche