22.04.22-Tag 259: ca 240 sm bis nach Trinidad, heute bis St. Lucia

Heute beginnen wir unsere letzte Etappe unserer neunmonatigen Segelreise. Wir werden über St. Lucia, Bequia, Carriacou und Grenada nach Trinidad segeln, um dort die Minna ins Trockendock bringen zu lassen. Am 05.05.22 fliegen wir über Houston, Washington und München nach Hannover.

Aber heute morgen lichten wir erst mal den Anker und tuckern zum Tanksteg in Le Marin. Das tun wir schon bevor dort geöffnet wird, damit wir entspannt anlegen können, denn meist ist an der Tankstelle viel los und man muss warten und im Hafenbecken Kreise drehen. Das vermeiden wir, schon um 7 Uhr, wenn noch alles schläft, legen wir am Steg an und frühstücken bis die Mitarbeiter 8 Uhr ihren Dienst antreten. Wir brauchen nur Wasser, Diesel haben wir noch genug in den Tanks. Als uns die Mitarbeiterin dort auffordert die Minna weiter nach vorn zu verlegen, hilft uns ein junger Deutscher. Wir sind uns auf Anhieb sehr sympathisch und tauschen die Telefonnummern aus. Er erzählt uns, dass er mit seiner Mutter unterwegs ist…er meint, bevor sie allein zu Hause sitzt, soll sie doch besser mit ihm unterwegs sein….schon witzig, was es so für Geschichten und Konstellationen gibt….

Gegen 9 Uhr sind die Wassertanks und alle 5-Literflaschen aufgefüllt, ich bezahle fix und wir starten durch.

Nun verlassen wir vorerst zum letzten Mal Le Marin auf Martinique, dreimal waren wir hier, jedes mal hat es uns sehr gut gefallen. Hier konnten wir gut Lebensmittel bunkern, dank des Dingistegs direkt am Leader-Price, hier gibt es für Segler eine perfekte Infrastruktur. Von hier aus kann man super nach Norden oder Süden die Karibik erkunden.

Unser Ziel wird heute St. Lucia sein, wir werden in der Bucht Anse des Pitons eine Boje nehmen, da dort ankern verboten und es auch viel zu tief ist.

Vor uns liegen ca. 43 sm, der Wind meint es gut mit uns und die Sonne scheint. Wir kommen gut voran. Mit durchschnittlich 5,5 Knoten segeln wir Richtung St. Lucia. Andreas versucht sich zum hundertsten Mal im Angeln und ich lese ein Buch und hoffe, dass kein Fisch anbeißt 🙃

Gegen 14 Uhr erreichen wir die Nordspitze der Insel und segeln an der Westseite bis zu den Pitons, den Wahrzeichen St. Lucias, es sind zwei sich gegenüberliegende, vulkanische Gipfel und dazwischen liegt die Ankerbucht. Schon von weiten nehmen wir einen Schwefelgeruch wahr, scheinbar sind die Beiden noch aktiv….

Ein Boots-Boy kommt uns entgegen und begrüßt uns herzlich, wir nehmen seine Hilfe gern an und er begleitet uns bis zur Boje. Dort hilft er uns beim Festmachen der Leinen. Wir zahlen ihm für seine Dienste 30 E$, ca. 10 €. Nicht lange danach tauchen Parkranger auf und kassieren das Geld für die Boje, nochmal 50 E$, ca. 17 €, ganz schön teuer diese Nacht, aber die Ranger sind sehr freundlich und lustig und wir haben hier wirklich einen traumhaften Blick auf die Pitons, vom Hotel direkt am Strand weht karibische Musik zu uns rüber und die ist kostenlos….

Ein letztes Mal Wasser tanken

Die Ranger kassieren, sind aber echt lustig

Angekommen in St Lucia

21.04.22-Tag 258: Abschied von den Kindern

Der Wecker klingelt um 5.30 Uhr. Schnell einen Kaffee getrunken und rein ins Dingi. Wir müssen spätestens 7 Uhr am Flughafen Fort de France sein, da der Flieger nach Sint Maarten 8 Uhr startet. Und wir schaffen es, trotz etwas Stau, pünktlich. 6.50 Uhr betreten wir das Flughafengebäude. Dann die Ernüchterung, entgegen aller Infos im Netz, benötigen die Beiden einen PCR-Test, um einchecken zu dürfen. Selbst auf der Internetseite der Fluggesellschaft, Air-Antilles, ist keinerlei Info dazu. Wir sind fest davon ausgegangen, dass man keinen Test mehr braucht, wenn man geimpft und geboostert ist. Aber die Damen am Schalter sind unerbittlich und weisen die Beiden ab. Eine Erklärung geben sie zu dem Vorgang nicht. Wir sollen uns am Schalter von Air-Antilles melden. Die Beiden sind verzweifelt. Ok, mal sehen, ob man uns dort weiterhelfen kann und will. Die Mitarbeiterin dort ist sehr freundlich und hilfsbereit, sie tippt eine halbe Ewigkeit auf ihrer Tastatur herum und verkündet uns dann, dass sie nun 15 Uhr fliegen können, aber nicht wie geplant auf die holländische Seite, Sint Maarten, sondern auf die französische Seite der Insel, nach Saint Martin, da so die Testpflicht wegfällt…sehr merkwürdig…aber wir sind froh, dass es heute überhaupt noch weitergeht und das Umbuchen kostet keinen Cent !!! Glück im Unglück….

Also haben wir nun noch ein wenig Zeit und beschließen in die Innenstadt von Fort de France zu fahren, wir wollen frühstücken.

Gegen 13 Uhr sind wir zurück am Flughafen und immer noch sehr skeptisch, da die Beiden bis jetzt noch kein neues Ticket haben, aber alles ist gut, die frisch ausgedruckten Tickets liegen am Schalter von Air-Antilles bereit.

Wir verabschieden uns von einander. Hoffentlich werden sie diesmal mitgenommen 🙂

Da es jetzt schon Mittag ist, beschließen wir zwei heute nicht weiterzusegeln, wir klarieren in der Marina noch ein und gleichzeitig aus, holen Geld am ATM und nutzen die Happy Hour in der Marina-Bar. Wir testen jeder 2 leckere Cocktails, dann wird es Zeit zur Minna zurückzufahren. Ich schreibe noch ein wenig Blog und Andreas macht Abendessen.

Später am Abend melden sich Annabell und Fabian aus ihrem Hotelzimmer in Sint Maarten, es hat alles soweit gut funktioniert. Ein Taxi hat sie von Saint Martin nach Sint Maarten gebracht. Morgen fliegen sie weiter nach Atlanta und später nach Amsterdam.

Wir werden morgen früh zeitig zum Tanksteg fahren, um gleich bei Öffnung 8 Uhr Wasser zu tanken. Danach beginnen wir unseren Weg nach Trinidad.

Auf zum Flughafen

Statt Flug Frühstück in Fort de France

Dann endlich können die Beiden los

Einsteigen….

20.04.22-Tag 257: Strandtag am les salines Beach

An unserem letzten gemeinsamen Tag zu viert, wollen wir es ruhig angehen lassen. Wie immer frühstücken wir gemütlich, nehmen die Wäsche ab, die kreuz und quer im Salon hängt und machen uns dann auf den Weg in die Marina. Die Autovermietung, Euro-Soleil, befindet sich direkt gegenüber der Marina. Hier haben wir gestern telefonisch einen Mietwagen reserviert. Schnell ist der Mietvertrag abgeschlossen und wir haben die Autoschlüssel. Als erstes stellen wir fest, dass sich die Kofferraumklappe nicht öffnen lässt, aber irgendwie bekommen wir sie dann doch auf….auch sonst ist das Auto eher schrottreif. Wir hoffen, dass es bis morgen funktioniert 🙂

Wir drängeln uns alle vier ins Auto und fahren zuerst zu einem Laden den wir schon kennen. Dort haben wir vor ein paar Wochen einen Koffer für unsere Heimreise gekauft. Da Annabell eigentlich einen weiteren Koffer mitbringen sollte, das nun aber nicht funktioniert hat, müssen wir jetzt doch noch einen zweiten kaufen. Der Kofferkauf ist schnell erledigt, wir fahren zum les salines Beach, einem der schönsten Strände der Karibik. Weißer, breiter Sandstrand, Palmen, türkisfarbenes Wasser und viele Strandbars. Ein echtes Paradies und genau das Richtige für unseren letzten gemeinsamen Tag. Schnell ist ein schöner Platz unter Palmen gefunden und wir stürzen uns in die Fluten. Die Wellen brechen sich am Strand, es ist super lustig von ihnen hin und her geworfen zu werden. Später essen und trinken wir eine Kleinigkeit in einer der Bars. Frisch gestärkt springen wir wieder ins Wasser und genießen Meer, Sand und Sonne. Erst am späten Nachmittag verlassen wir den Strand um bei Leader-Price unsere Vorräte für die nächsten und letzten 14 Tage aufzufüllen. Am Abend packen die Beiden ihre Koffer und bringen sie noch am Abend ins Auto. So können wir morgen früh viel entspannter ins Dingi steigen und zum Flughafen starten. Wie schnell die 12 Tage mit den Beiden vergangen sind…unglaublich….

Auch unsere Zeit hier in der Karibik neigt sich tatsächlich dem Ende zu. Sobald die Beiden abgereist sind, machen wir uns auf den Weg nach Trinidad. Dort lagern wir unsere Minna ein und fliegen am 05.05.22 zurück nach Europa..9 Monate fast vorbei…

 

Palmen, Sonne, Sand

19.04.22-Tag 256: St. Pierre nach Le Marin – unser letzter gemeinsamer Stepp

Nach einer ruhigen Nacht vor dem Ort St. Pierre haben wir heute nur noch einen kurzen Segeltag vor uns. Wir werden heute mit unserem Besuch die letzten 30 sm nach Le Marin hinter uns bringen. Nach einem guten Frühstück starten wir gegen 10 Uhr. Außerhalb der Ankerbucht sind viele Ausflugs-Cats unterwegs. Erst wundern wir uns, warum die Gäste dort alle aufs Wasser starren, dann sehen wir sie auch…überall große Gruppen Delphine. Im Gegensatz zu unseren anderen Begegnungen mit Delphinen, sind diese hier ganz langsam und gemächlich unterwegs. Es ist toll ihnen zuzuschauen.

Anfangs können wir gut segeln, wir haben guten Wind von der Seite und kommen gut voran, später aber, als wir den Süden Martiniques erreichen, müssen wir den Motor starten und gegen Wind und Wellen ankämpfen.

Jeder an Bord macht das, was er am besten kann….Annabell macht Gymnastik auf dem Achterdeck, Fabian spielt am Handy, Andreas segelt und versucht mal wieder zu angeln und ich schreiben Blog.

Auf den letzten 10 sm werden wir zwei dann auch noch richtig nass, ein Regenschauer jagt den nächsten. Fabian und Annabell haben sich nach unten verkrochen und schlafen eine Runde.

Vorbei gehts an St. Anne, in die Ankerbucht vor der Marina Le Marin. Wir ankern fast exakt am selben Platz, wie bei unserem letzten Aufenthalt hier. Ein Deutscher Segler, der schon letztes Mal hier war, begrüßt uns im Vorbeifahren mit den Worten: Willkommen zurück 🙂

Nachdem der Anker fest im Schlamm steckt ruft Andreas bei der Autovermietung an. Miguel reserviert uns ein Auto für morgen und übermorgen.

Dann beschließen wir heute noch zwei Maschinen Wäsche zu waschen. Jeder sucht seine schmutzigen Klamotten zusammen und dann gehts ab in die Marina damit. Der Waschsalon hat bis 22 Uhr geöffnet, wir werfen die Maschinen an und genehmigen uns in der Zwischenzeit Cocktails und Burger. Fabian lädt uns dazu ein und wir lassen es uns alle vier gut schmecken. Zurück an Bord muss irgendwie die Wäsche irgendwohin gehängt werden. Andreas spannt dazu eine Leine kreuz und quer durch den Salon. Einen Teil hängen wir oben über die Reeling, mit dem Rest „schmücken“ wir den Salon….lustig sieht es aus bei uns….

Fabian spielt mit dem Handy

Annabell macht Gymnastik

Andreas segelt

Die Beiden machen eine Pause

Nicht mehr weit bis Le Marin

Vorbei a an St Anne

Abendessen in KokOaRum Bar