09.03.22-Tag 215: La Savane des Esclaves-die Geschichte der Martinique-Sklaven

Ca 30 km von Le Marin entfernt gibt es ein authentisch nachgebautes Sklavendorf, in dem die Geschichte der Sklaven erzählt wird, die hier gelebt haben. Dahin wollen wir heute.

Auf einem 2ha grossen Grundstück sind Gebäude, Gärten, Pflanzen allgemein und Infotafeln aufgebaut worden, die über die schwierige Entstehunggeschichte des modernen Martinique, die voran gegangene Sklaverei und die langwierige Abschaffung informieren. Wir erfahren viel über die unsäglich-unmenschliche Geschichte der Sklaverei auf der Insel. Die Erklärungen gibt es jeweils als Audio oder zum Nachlesen in Französisch und Englisch. Zusätzlich entdecken wir Kaffee-, Tabak- und Kakaopflanzen. Auch Zuckerrohr und Baumwollpflanzen können wir von ganz nah betrachten. All diese Pflanzen spielten auch während der Sklaverei eine große Rolle und passen so auch gut in dieses Dorf. Uns beeindruckt dieses Freilichtmuseum zutiefst, da es uns einen kleinen Einblick in eine vergangene schlimme Zeit bietet, aber auch all diese Pflanzen faszinieren uns immer wieder.

Wir haben Hunger und beschließen in St. Anne im Boubou, einem kleinen Straßencafe, zu essen. Aber leider, leider ist dort heute geschlossen. Also müssen wir wohl selbst kochen. Wir fahren zum Leader-Price und holen uns etwas „Schnelles“, weil wir nun wirklich sehr hungrig sind und nicht mehr lange warten können. Zurück auf der Minna meldet sich Stefan und informiert uns, dass heute Abend bei Nadja und Harry gekniffelt wird und wir 19 Uhr dazu von den Beiden abgeholt werden. Nun fix das Essen gemacht, eine Flasche Wein und etwas zu knabbern in den Rucksack und es ist auch schon soweit, Ellen und Stefan klopfen an und wir düsen zur Adel.

Es wird ein schöner, geselliger und lustiger Abend….

 

08.03.22-Tag 214: Inselrundfahrt auf Martinique

Heute morgen müssen wir uns etwas sputen, da wir den Mietwagen schon 8.30 Uhr entgegen nehmen. Wo wollen wir hin? Was wollen wir uns ansehen? Wir haben keinen richtigen Plan, aber Lust einfach mal loszufahren und zu schauen, wohin es uns verschlägt. An der Ostküste von Martinique fahren wir nach Le Robert an der Atlantikseite der Insel. Wir wollen diesmal vermeiden in den ständigen Stau um die Hauptstadt, Fort de France, zu geraten. Davon hatten wir beim letzten Mal schon genug. Le Robert ist ein nicht allzu großer Ort und hat uns jetzt nicht wirklich beeindruckt. Anschließend fahren wir auf einer gut ausgebauten kleinen Straße direkt durch den Urwald Richtung St. Pierre. Einmal komplett von Ost nach West die Insel durchquert. Wir haben etwas von einer Kraterwanderung zum Mont Pelee gelesen, dahin gehts als Nächstes. Nur leider regnet es immer mal wieder und der Waldboden ist bergauf sehr rutschig. Auch sind vor ein paar Tagen meine Wandersandalen in den Müll gewandert und ich bin mit Flip-Flops unterwegs. Wir versuchen es aber trotzdem, bald kommen uns zwei junge Engländer entgegen und machen uns klar, dass es mit meinen „Latschen“ unmöglich ist dort raufzukommen. Ok….wir kehren um und suchen uns ein schönes Plätzchen fürs Mittagessen. Wir wollten uns ja auch nicht überanstrengen, wir haben ja Urlaub 😆 und außerdem ist heute Frauentag, da muss ich mich nicht quälen 😉

Wir entdecken ein wunderschönes Plätzchen direkt am Meer. Hier essen wir typisch creolisch und gucken aufs Wasser. Das ist viel besser, als im matschigen Regenwald bergauf zu kraxeln.

Danach fahren wir noch ein Stück weiter in den Norden. Von einem Rastplatz unter Palmen und Brotfruchtbäumen können wir schon Dominica erkennen. Diese Insel wird unser nächstes Ziel sein, sie liegt nördlich ca 40 nm von Martinique entfernt.

Am späten Nachmittag machen wir uns langsam auf den Rückweg nach Le Marin, diesmal über Fort de France, dort gibt es ein Decathlon-Geschäft und ich brauche ja neue Wandersandalen und vieleicht finden wir noch eine Hängematte. Wir werden nicht entäuscht, ich bekomme neue Wanderschuhe und eine Hängematte für die Minna. Ich freue mich jetzt schon darauf, da drin zu liegen und in den Himmel zu schauen.

Inselrundfahrt (natürlich nicht zu Fuß wie es in der Karte steht)

Der Strand von Le Robert

den scheint niemand zu vermissen, leider sieht man hier oft alte Autos im Wald

Unser Platz zum Mittagessen

Mit Flip-Flops eher schlecht im Urwald 😉😬

Nun zurück nach Le Marin

07.03.22-Tag 213: unterwegs in Le Marin

Unsere Minna ist wieder aufgeräumt. Die Wäsche ist gewaschen und getrocknet. Heute organisieren wir uns einen Mietwagen für die nächsten Tage, um uns die Insel etwas näher anzuschauen. Bei unserem letzten Aufenthalt hier auf Martinique waren wir auch schon mit einem Auto unterwegs, aber es gibt noch so viel zu sehen…

Also gehen wir zur Autovermietung direkt gegenüber der Marina. Dort waren wir auch schon beim letzten Mal. Wir können ein Auto klarmachen für morgen und übermorgen, das passt. Danach gehts in den Nautik-Shop in der Marina. Beim Durchsehen unserer Gastlandflaggen haben wir festgestellt, dass uns die Flagge von Monserat fehlt und eine gelbe Flaggen brauchen wir auch neu. Die alte Flagge ist uns in Bequia davongeflogen. Sie ist immer dann nötig, wenn man in ein anderes Land einläuft und zeigt an, dass man noch nicht einklariert ist.

Anschließend gehen wir ins Marina-Office und bestellen die reservierte Ankerboje ab. Eigentlich hatten wir vor, heute an eine Boje zu gehen. Aber wir liegen so gut und sicher im Ankerfeld, dass wir uns entschieden haben dort zu bleiben.

An Bord gibt es auch noch das Eine oder Andere zu tun. Andreas tauscht den Außenborder vom Dingi. Wir haben zwei Außenborder dabei. Bis jetzt sind wir mit dem kleineren unterwegs gewesen, weil der mit etwas mehr PS, nicht so ganz gut lief. Das Problem ist gelöst und nun sind wir vieleicht etwas schneller 🙂

Wir hatten uns von Stefan zwei Kanister geliehen, in denen immer noch Diesel aus Bequia ist. Den füllen wir nun in unsere Tanks und bringen die Kanister zurück zur Thetis. Sie liegt in Sichtweite von uns im Ankerfeld. Da Ellen und Stefan momentan nicht an Bord sind, stellen wir die Kanister in die Plicht der Thetis.

Schüler von der nahe gelegenen Schule, alle in Schuluniform

Das Marina-Office in Le Marin

Warten dass der Nauticshop öffnet….

Marina Le Marin

Andreas auf der Suche nach Gastlandflaggen

06.03.22-Tag 212: Betten beziehen, Wäsche waschen und was sonst so liegen blieb

Trotz dass wir nun schon sooo lange unterwegs sind, lassen wir unser Frühstück auch heute nicht ausfallen. Danach packen wir zwei große Beutel mit Schmutzwäsche zusammen und machen uns auf in die Marina. Vom letzten Besuch hier wissen wir, dass man hier gut und relativ preiswert Wäsche waschen kann. In der Marina sind fast alle Läden und Lokale geschlossen. Es ist ja auch Sonntag. Der Waschsalon hat aber offen und wir können unsere Wäsche waschen. Während die Waschmaschinen laufen, gönnen wir uns ein kaltes Getränk und holen mal wieder EUR am Geldautomat. Da Martinique zu Frankreich gehört, gibt es hier eben EUR aus den Automaten…

Dann gehts zurück zur Minna. In der Ankerbucht vor der Marina Le Marin liegen auffällig viele verlassene Yachten. Aber auch echt schrille, völlig runtergerockte Boote, manchmal sogar zwei oder drei vertäut. Hier scheinen Leute auf Dauer zu darauf zu leben.

Das Wetter ist heute sehr wechselhaft und der Wind immernoch sehr kräftig. Kaum dass wir die Wäsche an der Reeling aufgehängt haben, kommt ein Regenguss. Das geht hier in der Karibik super schnell. Sobald der erste Tropfen fällt, ist es schon fast zu spät und man wird bis auf die Haut nass. Das Spielchen kennen wir nun schon und reagieren dem entsprechend. In Windeseile die Wäsche wieder abnehmen und irgendwie, irgendwo im Boot aufhängen…

Viel können wir bei diesem Wetter nicht unternehmen und so verschanzen wir uns im Bauch der Minna und sehen fern. Eben wie zu Hause….

Noch so ein völlig verwildertes „Wohnschiff‘, dass es noch schwimmt ist ein Wunder

Hier warten wir auf unsere Wäsche….

Unser Ankerplatz vor dem Hafen Le Marin