23.01.22-Tag 170: Tag 12 Überfahrt in die Karibik- Zeitverschiebung

Während meiner Nachtwache kommt der Wind zurück. Ich entscheide aber, Andreas bis zum Ende seiner Freiwache schlafen zu lassen. 5 Uhr setzen wir dann gemeinsam Vorsegel, Groß und Fisherman. Da der Wind von NO kommt ist das die beste Wahl. Dann habe ich Freiwache, aber unter Deck ist es wieder mal so warm, dass ich es mir in der Plicht gemütlich mache, so weit das möglich ist. Ich schlafe sogar recht gut. Trotz das wir nur 8 Knoten Wind haben, sind wir ziemlich schnell, so macht segeln Spaß. Viel Fahrt, wenig Welle und Krängung. Wegepunkt 12 erreichen wir am späten Nachmittag. Eine genaue Uhrzeit wissen wir mittlerweile nicht mehr. Immerhin sind es 3 Stunden Zeitverschiebung zu den Kapverden und ganze 5 zu Deutschland. Wir richten uns einfach nach Sonnenauf- und untergang.

Heute liegen nur noch 900 sm vor uns.

man achte auf die Wassertemperatur

22.01.22-Tag 169: Tag 11 Überfahrt in die Karibik- reparieren, reparieren, reparieren

Wer mit einem alten Schiff, wie der Minna, unterwegs ist, muss ständig damit rechnen, dass irgendwas kaputt geht. Das Schiff ist nonstop einer Dauerbelastung ausgesetzt und dies ist schon für neuere Schiffe bei einer solchen Distanz der Fall, bei unserer Minna allemal. Also immer schön dranbleiben und reparieren und improvisieren.

So ist es auch heute am frühen Morgen. Der Autopilot piept durchgehend und signalisiert uns damit, dass er seinen Dienst versagt. Ich geh ans Steuer, Andreas schaut nach was los sein könnte. Der Fehler ist schnell gefunden, das gleiche Problem hatten wir schon mal am Anfang unserer Reise. Der Bolzen, der Ruderhydraulik und Schubarm verbindet, ist gebrochen. Unser Provisorium, eine 12 mm dicke Edelstahlschraube, hat sehr lange gehalten. Vorsichtshalber haben wir uns damals, in Portugal, schon mit Ersatzschrauben eingedeckt. Bloß gut!!!! So ist der Schaden schnell behoben und der Autopilot kann wieder seine Arbeit aufnehmen.

Es ist heute wahnsinnig heiß, kein Lüftchen geht, leider….schon verrückt, mitten auf dem Atlantik und kein Wind. Dafür aber Wellen. Das fühlt sich nicht schön an. Trotzdem genehmigen wir uns eine Salzwasserdusche: Eimer an der Seite runter, Eimer hoch und über den Kopf…herrlich erfrischend. Auch haben wir wieder mal Besuch von Delphinen, sie springen um die Minna als wollten sie mit uns spielen….

Morgen gibt es wieder frisches Brot, ich habe heute ein kleines gebacken.

11 Uhr erreichen wir Wegepunkt 11. Und genau so geht es weiter, mit Kurs 271 Grad zu Wegepunkt 12 für ca. 150 sm.

Falls in der Nacht oder morgen früh dann endlich mal wieder Wind kommen sollte, bereiten wir uns schon darauf vor. Alle Segel liegen an Deck parat. Wir werden sehen, wann der Wind wieder kommt.

Wieder ein kleiner Erfolg: 22 Uhr sind es „nur“ noch 1000 sm bis Martinique.

rechts die kaputte Schraube

links unser Ersatzteil

unserer Route

schöne Momente

21.01.22-Tag 168: Tag 10 Überfahrt in die Karibik- Wir sind wieder drei Boote…

….in der Nacht hören wir einen Funkkontakt zwischen der Thetis und der Adel mit. Harry und Nadja haben sich tatsächlich nach 10 Tagen an uns herangekämpft und aufgeholt. Die Adel ist ein Katamaran und dementsprechend schneller als ein Mono. Aber eigentlich hatten wir schon vor 5 Tagen mit ihm gerechnet. Die Flaute hat wohl auch ihn aufgehalten. Nun segeln wir also wieder als Trio Richtung Karibik. Da an Bord der Adel kein Satellitentelefon vorhanden ist, sende ich eine Nachricht an ihre Familie, dass es den Beiden gut geht. Postwendend bekommen wir eine Rückmeldung und gute Wünsche für die Weiterfahrt.

14 Uhr haben wir „Bergfest“, wir haben jetzt 1111 sm hinter uns, genau die Hälfte ist geschafft. Hoffentlich kommen wir auf der zweiten Hälfte etwas schneller voran, immerhin sind wir heute schon 10 Tage unterwegs. Unsere Frischobstreserven werden langsam knapp, nun müssen wir auf Dosen zurückgreifen. Ein Mahi-Mahi oder ein Thunfisch wären toll, aber Andreas angelt nach wie vor nur Seegras.

Leider macht sich heute der Wind schon wieder rar. Gegen 21 Uhr machen wir, zur Unterstützung zur Besegelung, den Motor an. Wenn das so weitergeht, wird unser Diesel knapp…

22.01.22-Tag…..: Reparieren, reparieren, reparieren

Wer mit einem alten Schiff, wie der Minna, unterwegs ist, muss ständig damit rechnen, dass irgendwas kaputt geht. Das Schiff ist nonstop einer Dauerbelastung ausgesetzt und dies ist schon für neuere Schiffe bei einer solchen Distanz der Fall, bei unserer Minna allemal. Also immer schön dranbleiben und reparieren und improvisieren.

So ist es auch heute am frühen Morgen. Der Autopilot piept durchgehend und signalisiert uns damit, dass er seinen Dienst versagt. Ich geh ans Steuer, Andreas schaut nach was los sein könnte. Der Fehler ist schnell gefunden, das gleiche Problem hatten wir schon mal am Anfang unserer Reise. Der Bolzen, der Ruderhydraulik und Schubarm verbindet, ist gebrochen. Unser Provisorium, eine 12 mm dicke Edelstahlschraube, hat sehr lange gehalten. Vorsichtshalber haben wir uns damals, in Portugal, schon mit Ersatzschrauben eingedeckt. Bloß gut!!!! So ist der Schaden schnell behoben und der Autopilot kann wieder seine Arbeit aufnehmen.

Es ist heute wahnsinnig heiß, kein Lüftchen geht, leider….schon verrückt, mitten auf dem Atlantik und kein Wind. Dafür aber Wellen. Das fühlt sich nicht schön an. Trotzdem genehmigen wir uns eine Salzwasserdusche: Eimer an der Seite runter, Eimer hoch und über den Kopf…herrlich erfrischend. Auch haben wir wieder mal Besuch von Delphinen, sie springen um die Minna als wollten sie mit uns spielen….

Morgen gibt es wieder frisches Brot, ich habe heute ein kleines gebacken.

11 Uhr erreichen wir Wegepunkt 11. Und genau so geht es weiter, mit Kurs 271 Grad zu Wegepunkt 12 für ca. 150 sm.

Falls in der Nacht oder morgen früh dann endlich mal wieder Wind kommen sollte, bereiten wir uns schon darauf vor. Alle Segel liegen an Deck parat. Wir werden sehen, wann der Wind wieder kommt.

Wieder ein kleiner Erfolg: 22 Uhr sind es „nur“ noch 1000 sm bis Martinique.

Immer schön an der vereinbarten Route entlang

wieder mal Segel bergen

unsere Frischevorräte gehen langsam zur Neige

20.01.22-Tag 167: Tag 9 Überfahrt in die Karibik- 1000 SM sind schon geschafft

Hurra, 1000 sm liegen hinter uns, das ist doch schon mal was….und unseren ersten Squall haben wir auch erlebt. Heute morgen gegen 4 Uhr kam wie aus dem Nichts Starkwind mit ca 35 Knoten und Regen wie aus Eimern, das Ganze hat gerade mal 15 Minuten gedauert, dann war es so schnell wie es gekommen ist auch schon wieder vorbei. Von diesem Phänomen haben wir schon viel gelesen, jetzt auch erstmalig selbst erlebt. Das Unglaubliche daran ist, dass die Thetis 2 sm vor uns nichts davon mitbekommen hat. Es war scheinbar nur direkt über uns.

Die Tage und Nächte vergehen, verschwimmen in einander, wir fühlen uns wie in einer Blase. Alles was zählt ist, dass das Boot funktioniert, wir genug Schlaf finden, der Wind uns gewogen ist…

Heute sind uns sämtliche Mastkeile rausgeflogen. Da wir durchgesteckte Masten haben, schützen wir sie vor möglichen Schwingungen mit Hartgummi-Mastkeilen, die von oben, jeweils 4 Stück, von oben um die Masten verkeilt, diese stabilisieren sollen. Zuerst fielen alle vier Keile am hinteren Mast raus. Dadurch kam der Mast ziemlich in Bewegung, mit dem Resultat, dass uns plötzlich der Vorstag um die Ohren flog. Oh weia…hektisch haben wir ihn wieder eingefangen und verschraubt. Wir überlegen, was wir statt der Keile besser nehmen können, was hält und sich nicht ständig löst. Unsere provisorische Lösung sind Holzleisten mit Kabelbindern fest verzurrt. So kann es bis in die Karibik bleiben, das macht einen stabilen Eindruck! Sieht nicht so schön aus, aber Hauptsache sicher….

Am Abend, gegen 21 Uhr, erreichen wir Wegepunkt 10, weiter geht’s zu Wegepunkt 11 mit unveränderten Kurs.

Als ich mich für meine Wache fertig mache, kommt irgendwas von oben in den Salon geflogen, streift meinen Arm und klatscht lautstark auf den Kartentisch, an dem ich gerade stehe. Eine Sekunde dachte ich es wäre ein Stück altes Obst aus dem Netz über mir, aber weit gefehlt. Es ist ein ca. 20 cm langer, fliegender Fisch, der sich nun auf dem Tisch windet und zappelt. Nach einer weiteren Sekunde habe ich dies realisiert und fange an zu kreischen. Wie um alles in der Welt ist der bis hier rein geflogen??? Andreas muss den sofort entfernen und wieder ins Meer werfen. Das Resultat dieses Ereignisses ist es, dass wir die Luke über unserem Bett ab jetzt geschlossen halten werden. Ich möchte nämlich nicht neben einem Fisch aufwachen 😉

1000 sm sind geschafft

 

 

 

Hölzer stabilisieren den Mast provisorisch….