31.01.22-Tag 178: Martinique, Ankerbucht St. Anne

Mit den ersten Sonnenstrahlen schauen wir uns um, da wir gestern Nacht überhaupt nichts mehr sehen konnten und nur mit Hilfe des Plotters den Weg gefunden haben. Die Ankerbucht ist riesig!!! Wir liegen am Rand eines gigantischen Ankerfeldes. Das sind hier ohne Übertreibung hunderte Boote!! Man könnte glauben, alle Atlantiküberquerer landen hier….

….und nur drei Boote neben uns liegt die Adel. Wir telefonieren und verabreden uns für den Nachmittag zum ersten Landgang.

Vorher telefonieren und schreiben wir mit Freunden und Familie. Da Martinique zu Frankreich und somit zu Europa gehört, können wir mit unserem Tarif telefonieren und das Internet benutzen.

St Anne besteht aus kleinen, bunten Häuschen, ein paar Lokalen und einer hübschen Kirche. Es gibt einen großen Dingi-Steg, der auch sehr gut besucht ist. Es herscht eine tiefenentspannte Stimmung. Die Menschen sitzen am Strand und in den Bars und genießen die karibische Sonne. In einer der zahlreichen Bars nahe dem Dingi-Steg können wir an einem Automaten die Einreiseformalitäten erledigen. Einfacher gehts nicht.

Wir schauen uns den Ort an und essen eine Kleinigkeit. Bald gehts zurück zur Minna. Die Reise und die fünfstündige Zeitverschiebung steckt uns doch noch in den Knochen-wir sind müde.

unser Blick auf St Anne

wieder festen Boden unter den Füßen

das erste Mal nach drei Wochen an Land

30.01.22-Tag 177: Tag 19 Überfahrt in die Karibik- Ankommen

Die Nacht war besser als befürchtet. Wir konnten sogar schon diffus die Lichter von Barbados an backbord erkennen. Der Wind bläst wunderbar gleichmäßig mit 12-15 Knoten. Unsere wahrscheinlich letzte Nachtwache liegt hinter uns. 5 Uhr erreichen wir den Wegepunkt 17. Nun sind es nur noch kürzere 3 weitere Wegepunkte auf unserer Route. Zur Frühstückszeit, 8 Uhr, haben wir noch 75 sm vor uns.

Nun heißt es die Minna und uns herzurichten, da die Zivilisation naht und wir ja niemanden erschrecken wollen. Also Minna aufräumen, Gastland- und QFlagge hissen und uns duschen. Wir sind nach knapp 3 Wochen doch ziemlich verwahrlost-das muss sich heute ändern.

Wir rechnen damit gegen Mitternacht in der Ankerbucht vor St. Anne zu sein. Hochstimmung macht sich breit, wir sind stolz und glücklich.

Es ist dann doch 1 Uhr geworden. Nach ziemlich genau 19 Tagen und 12 Stunden lassen wir den Anker runter. Die Anfahrt im Dunklen war nicht ganz einfach und hat sich lange hingezogen. Dann hat auch noch die Ankerwinde ihren Dienst versagt und wir müssen den Anker „von Hand“ ablassen. Wir hoffen, dass es nur die Sicherung ist…

Das schauen wir uns aber erst morgen Früh an. Jetzt schlafen wir uns erstmal richtig aus.

Das Ankomm-Bier muss gekühlt werden

die französische Gastlandflagge muss hoch

 

irgendwo da hinten ist Martinique

29.01.22-Tag 176: Tag 18 Überfahrt in die Karibik- ein Tag von vielen…

Heute Nacht 2 Uhr haben wir den Wegepunkt 16 erreicht.

In den letzten Tagen und Nächten konnten wir gut beobachten, dass diese Squalls, die plötzlich auftretenden Starkwinde, vor allen nachts und in den Morgenstunden ihr Unwesen treiben. Das macht die Nachtwache umso spannender. Das heißt, nachts den Himmel beobachten. Wenn Sterne zu sehen sind, ist die Luft rein, sollten die verschwunden sein, ist es ziemlich sicher wieder ein solcher Squall. Also sämtliche Luken schließen, Sitzkissen in Sicherheit bringen und vieleicht auch Segel verkleinern. Ein solches „kleines Unwetter“ ist meist nach 20 Minuten durchgezogen und der Himmel ist wieder sternenklar. Meist sind wir dann zu zweit an Deck und somit auch Beide sehr unausgeschlafen. Es wird Zeit, dass wir ankommen, da sind wir uns einig…

Der Vormittag ist wieder sehr unruhig, hohe Wellen steigen sogar ab und zu übers Achterdeck ein und dass bei unserem hohen Freibord! Man kann unter Deck kaum stehen oder laufen. Aber wenigstens scheint die Sonne.

Für den Fisherman ist heute zu viel Seegang, er würde ständig einfallen und schlagen. So bleibt er heute zusammengebunden am vorderen Mast liegen. Vieleicht können wir ihn morgen, am letzten Tag vor unserer Ankunft nochmal setzen.

So sind wir heute mit Groß und Genua gerüstet. Der Autopilot hat zu kämpfen, um gegen die Wellen anzusteuern. Wahrscheinlich steht uns mal wieder eine sehr unruhige Nacht bevor, die Wellen knallen laut gegen den Bug. Dabei zu schlafen ist schwierig und der Gedanke, dass das Meer hier ca. 4000 Meter tief ist, trägt nicht gerade zur Entspannung bei.

unser Ziel ist nun schon auf dem Plotter sichtbar

28.01.22-Tag 175: Tag 17 Überfahrt in die Karibik- der Himmel ist schwarz

Nach einer entspannten Nacht begrüßt uns der neue Tage mit mehreren, riesigen Squals. Der Himmel ist komplett schwarz und es bläst wahnsinnig. Zwei anstrengende Stunden kämpfen wir und die Minna gegen Boen, Regen und hohe Wellen. Von karibisch heißem, ruhigen Wetter keine Spur. Es fühlt sich an wie im Spätherbst auf der Ostsee. Bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 40 Knoten wird die Minna bis zu 11 Knoten schnell. Das ist fast doppelt so schnell als „normal. Sie ächzt und stöhnt unter dieser enormen Belastung. Das Frühstück muss vorläufig ausfallen. Wir sind total angespannt und hoffen , dass nichts am Boot zu Bruch geht und es bald ruhiger wird.

Dann ziehen die Wolken endlich ab, die Sonne kommt zum Vorschein als wäre es nie anders gewesen.

Wir setzen den Fisherman und segeln bei bestem Wetter mit ca. 6 Knoten unserem Ziel entgegen. Vor uns liegen noch 320sm.

Nach Tagen sehen wir heute auch wieder mal ein Schiff…es gibt ja doch noch andere Menschen außer uns…wie schön!!

Ansonsten vergeht der Tag ziemlich unspektakulär. Wir lesen, schlafen und sonnen uns, und freuen uns aufs Ankommen.

Andreas kocht

die Krängung gleichen wir mit Untersetzern und einem Buch aus 🤣🤣