20.02.22-Tag 198: Ellen hat Geburtstag

Unsere Freundin Ellen, von der Thetis, hat heute Geburtstag und wir verabreden uns für 12 Uhr zu einer Art Brunch am Strand. Freddy, einer der Boot-Boys hat wohl gestern nicht locker gelassen und wollte unbedingt für uns kochen. Die Menschen hier brauchen diese Einnahmequellen, sie leben von den „Yachtis“ und wir willigen ein, uns von ihm bekochen zu lassen. Den Preis dafür haben wir vorher ausgehandelt und sitzen nun in der ersten Reihe direkt am Strand und Freddy ist glücklich…

Danach packen wir uns für einige Stunden in die Sonne, baden, schnorcheln und machen sonst gar nichts 😉

Für heute Abend hat sich Ellen ein Lagerfeuer und Essen am Strand gewünscht. Ihr Stefan organisiert dies alles. Wir treffen uns kurz vor 18 Uhr am Strand. „Dschungel-Man“, ein anderer, rühriger Typ, kocht für uns. Wir gönnen uns Lobster, Chicken, Fisch und Salat. Es schmeckt vorzüglich. Anschließend kümmert sich Dschungel-Man um das Lagerfeuer. Es wird ein wundervoller Abend, mit sternenklarem Himmel, leckerem Rumpunsch und tollen Menschen.

Frühstück am Strand

Danach verdauen am Strand 🤣🤣

die Bar „Last Bar befor the Jungle “

Ellen’s Geburtstag-Lagerfeuer

19.02.22-Tag 197: Inselwanderung auf Mayreau

Da unsere Freunde von der Thetis schon einmal hier auf der Insel unterwegs waren, kennen sie sich etwas aus und haben Kontakte zu einer christlichen Organisation hier geknüpft. Es sind junge Leute, auch einige Deutsche darunter, die hier ein Gemeindehaus betreiben. Diese freikirchliche Gemeinde wurde vor einigen Jahren von Amerikaner gegründet und abwechselnd von Menschen aus aller Welt am Laufen gehalten.

Heute soll wohl ein Flohmarkt im Gemeindhaus stattfinden, zu dem wir herzlich eingeladen sind. Wir machen uns am Vormittag zu sechst auf den Weg dorthin. Vom Strand führt ein ziemlich steiler Weg ins Inselinnere. Dort oben steht das Gemeindehaus. Wir werden sehr freundlich empfangen, wir dürfen uns kalte Getränke oder auch Tee nehmen. Auf den Tischen im großen Saal liegen massenhaft Kleidung, vor allem Kinderkleidung und allerlei Kram zum Kauf aus.

Die deutschen jungen Leute freuen sich, mal wieder mit uns deutsch sprechen zu können und so unterhalten wir uns eine lange Zeit. Wir sind gespannt auf ihre Geschichten uns sie auf unsere.

Nach einer herzlichen Verabschiedung ziehen wir weiter, entdecken tatsächlich noch eine katholische kleine Kirche und machen uns dann auf den Weg zur anderen Seite der Insel. Es wird eine tolle Wanderung, bald sind wir an einem traumhaft schönen Strand in der Windward Bay. Dort machen wir Pause, essen und trinken etwas und fragen nach einem möglichen Weg am Strand entlang, zurück zur Salt Whistle Bay. Es scheint möglich zu sein, wir marschieren los. Erst am Strand entlang und dann an einer Art Steilküste durch dichtes Gestrüpp. Unterwegs sammeln wir Kokosnüsse, unsere Rucksäcke werden immer schwerer.  Am Ende kommen wir tatsächlich in unserer Bucht an. Wir sind ko, aber die Wanderung war sehr schön, wir haben scheinbar die Insel fast umrundet.

 

Von oben Blick auf die Bucht

Zu Besuch bei einer christlichen Gemeinschaft

Gleich nebenan eine katholische Kirche

Einmal zu Fuß die Insel umrundet

18.02.22-Tag 196: von Bequia nach Mayreau in die Salt Whistle Bay

Heute geht es weiter, aber vorher fahren wir mit dem Dingi schnell nochmal an Land in den Boots-Shop. Wir brauchen eine längere Kette zur Sicherung unseres Dingis an den Stegen. In den letzten Tagen hatten wir oft Schwierigkeiten mit unserer ziemlich kurzen Kette eine Möglichkeit zu finden, das Dingi anzuschließen. Wir werden in dem Shop fündig und brausen zurück zur Minna. Nun fix das Dingi auseinander bauen und verstauen. 10 Uhr verlassen wir die Admirality-Bay auf Bequia mit Kurs auf Mayreau, wir wollen in die Saltwhistel-Bay. Die Adel fährt vor uns. Wir sind heute Abend dort mit Stefan und Ellen verabredet, wir haben ja noch die zwei Pakete Frischkäse für Ellen in der Tiefkühltruhe 😉

So sind wir dann wieder alle sechs bei einander. Wir freuen uns auf den Abend.

Es wird ein sehr schöner Segeltag mit 25 sm. Kurz vor 16 Uhr fahren wir in die Bucht. Die Adel und die Thetis sind schon da und warten auf uns. Die Bucht ist gut besucht, alle Bojen sind belegt. Wir ankern an einer hoffentlich guten Stelle, der Schreck von gestern steckt uns noch in den Knochen…

Um uns besser zu fühlen, tauchen wir den Anker ab. Das ist bei diesem glasklaren Wasser und nur 4 Metern Tiefe kein Problem. Beide vergewissern wir uns, dass er sich gut eingegraben hat und den Verhältnissen entsprechend genügend Kette am Boden liegt. Später holen uns Stefan und Ellen ab, wir verbringen einen typisch karibischen Abend in der Bar „Last Bar befor the Jungle“. Es gibt Hängematten und karibische Musik. Das Klischee ist hundertprozentig erfüllt. Es ist traumhaft hier.

Bequia-heute verlassen wir die Admiralty Bay

die Minna wartet schon auf uns

Unterwegs nach Mayreau

Fast angekommen

Wiedersehen in der Ankerbucht

17.02.22-Tag 195: die Minna auf der Sandbank

In der vergangenen Nacht wurden wir von dem Ankeralarm geweckt. Ich hatte ihn vorsorglich auf meinem Handy aktiviert, obwohl wir ja eigentlich sicher an einer Boje liegen. 1 Uhr nachts ging der Alarm dann los. Als ich nach oben kam, traute ich meinen Augen nicht. Wir waren nicht mehr an der Boje, sondern schon ein ganzes Stück weit abgetrieben. Ein Blick an die Leine vorn….sie war gerissen. Seit zwei Tagen haben wir sehr starken Wind, genau aus diesem Grund haben wir uns an einer Boje festgemacht, aber leider nur mit einer Leine.

Andreas war genau so schnell wach wie ich. Mittlerweile waren wir einem anderem Segelboot schon sehr nah gekommen und wir mussten irgendwie handeln. Also schnell den Motor an, die Decksbeleuchtung an und den Anker runter. Wir bemerkten, dass sich die Minna ziemlich auf die Seite legte, wir waren auf eine Sandbank getrieben und da müssen wir schnellst möglichst wieder runter. Die Crew vom Segelboot, dem wir nun schon bedrohlich nahe gekommen waren, war nun auch schon wach und eine junge Frau kam sofort, mit Kopflampe bewaffnet, im Schlauchboot zu uns rüber. Zufällig trieben wir an einer anderen Boje gerade vorbei und diese nutzen wir, um uns irgendwie festzumachen. Die junge Frau nahm von uns die Leine entgegen und machte uns an der Boje fest. Andreas legt den Rückwärtsgang ein und gibt Vollgas. Die Minna muss in tieferes Wasser. Ein Blick auf den Plotter zeigt uns, dass genau unter uns eine sehr flache Stelle von 1,50 m ist, diese ist aber nicht sehr großflächig, wir haben eine reelle Chance, es aus eigenen Kräften wieder ins Tiefe zu schaffen. Nach einigen Anläufen richtet sich die Minna wieder auf und scheint frei zu schwimmen. Wir verlängern die Ankerkette und die Bojenleine, um nicht ein zweites Mal auf die Untiefe zu rutschen. Aber auch hier ist es immer noch sehr flach und die Minna stupst alle paar Minuten auf den Grund, wir sind dem Ufer sehr nah, der Wind bläst heftig und wir können nur hoffen, dass er die Richtung nicht ändert. Jetzt können wir nur Ankerwache halten und auf die Morgendämmerung warten. Bis dahin waren es noch 4 lange Stunden. Gegen 6 Uhr entdeckte uns unser Bojenvermieter in unserer misslichen Lage. Wir hatten das Gefühl, er war aufgeregter als wir und kam uns sofort mit seinem Motorboot und einem zweiten Mann zu Hilfe. Ein dritter junger Mann mit einem Schlauchboot kam dazu. Die drei hievten von Hand und mit Muskelkraft unseren Anker nach oben, da wir ihn nicht, wie gewohnt, einholen können. Wir würden uns sonst selbst wieder auf die Untiefe ziehen. Zu dritt schafften sie es, den Anker zu lösen und wir konnten ihn nach und nach an Bord holen. Dann die Muringleine von der Boje lösen, eine Leine am Vorschiff wurde mit dem Motorboot verbunden, wir starteten unseren Motor und das Schlauchboot half von der Seite. Alle mit Vollgas…so kam die Minna bald frei und wurde zurück an ihren Platz gebracht, diesmal machten wir zwei Leinen an der Boje fest, und das wird auch zukünftig so sein.

Ohne die drei Helfer wäre es unmöglich gewesen. Wir bedankten uns hundertmal.

Was für eine Nacht!!

Nach diesem Schreck ruhten wir uns den Vormittag aus. Am Nachmittag bestellten wir das „Wasserboot“. Es bringt Frischwasser direkt zu den Booten in der Bucht, man muss seinen Platz nicht verlassen. Ein toller Service. Die Minna wird mit Frischwasser betankt, das reicht dann für die nächsten 4 Wochen. Abends treffen wir uns mit Harry und Nadja in einer Bar, die Beiden sind heute hier angekommen und wir freuen uns sie wieder zu sehen.

Kurz bevor wir schlafen gehen, klopft es bei uns am Boot. Unser Helfer von heute Morgen fragt, ob alles gut bei uns ist und wünscht uns eine gute, bessere Nacht als die vergangene 🙂

die gerissenen Leine…

Jetzt werden wir von neuen Leinen gehalten

Das Wasserboot, Lieferung frei Haus 🤣

Wieder mal zu viert den Abend genießen