11.01.22-Tag 158: Aufbruch nach Martinique-Update 2223 sm liegen vor uns

….das schreibe ich schon am Vorabend, weil ich morgen früh sicher keine Gelegenheit haben werde.

Wir melden uns, wenn wir „drüben“ sind…ca 18-20 Tage, je nach Wind. Bleibt alle schön gesund und wer Lust hat kann uns gern eine SMS auf unser Satellitentelefon senden. Die Nummer: 00881632551636

Wir freuen uns immer, wenn es piept….dann fühlen wir uns nicht so einsam 😉

Update…Update….Update…..

Heute soll es los gehen, wir wollen nach Martinique. Nach unserem obligatorischen Frühstück, bauen wir das Dingi auseinander und verstauen und verzurren an Deck alles. Andreas schaut nach dem Ölstand und erschreckt sich doll. Es ist Wasser im Öl. Das ist gar kein gutes Zeichen. Wir beschließen jetzt sofort noch einen Ölwechsel zu machen. Neues Öl haben wir an Bord. Anschließend telefoniert Andreas mit einem Freund zu Hause. Er meint, es könnte auch Kondenswasser sein. Hohe Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht haben wir ja hier….wollen wir hoffen, dass das die Ursache ist. Zu allem Übel springt anschließend der Motor noch nicht mal an, es ist einfach zum heulen…..das scheint jetzt aber ein Batterieproblem zu sein. Wir schalten Kühlbox, Kühlschrank und sämtliche Steckdosen aus und dann springt der Motor auch irgendwann endlich an. Per Funk melden wir uns in der Marina Mindelo, weil wir jetzt noch Wasser und ein paar Kanister Diesel brauchen. Die Jungs in der Marina sind sehr hilfsbereit und stehen schon parat, um beim Anlegen zu helfen. Wir haben ziemlich starken Wind und das macht das Anlegen nicht gerade einfacher.

Also nun Wasser und Diesel tanken und ich entsorge zwischenzeitlich noch einmal unseren Müll. Auf dem Weg durch die Marina treffe ich Josef, unseren Inselguide. Wir verabschieden uns herzlich, Corona hin oder her….wir umarmen uns ganz fest und wünschen uns auf unseren weiterem Lebensweg jeweils alles Gute. Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann noch mal wieder?? Wer weiß das schon??

Auch Harry und Nadja sind noch gekommen, um uns zu verabschieden. Wir hoffen, dass wir uns in ca 5 Tagen auf dem Atlantik treffen. Immer schön an den verabredeten Wegepunkten entlang, dann sollte das klappen.

13 Uhr verlassen wir die Marina Mindelo Richtung Martinique, die Thetis, mit Stefan und Ellen, folgt uns. Recht zügig setzen wir unsere Passatbesegelung und es funktioniert erstaunlich gut und problemlos. Kurs 217 Grad wird von uns vorerst angepeilt. Anfänglich sind wir flott unterwegs, aber zum Abend nimmt der Wind ab bis wir nachts Null Wind haben und leider den Motor mit laufen lassen müssen. Der Himmel ist bedeckt, aber es ist warm. Wir beschließen in der Plicht zu schlafen, da der Motor laut und es auch sehr warm unten ist.

Wasser und Diesel tanken in Mindelo

Auf geht’s nach Martinique

Unser erster Abend unterwegs

10.01.22-Tag 157: Ausklarieren, einkaufen, Wegepunkte besprechen

Morgen Mittag wollen wir los, also muss heute noch einiges passieren, aber vorher erstmal frühstücken.

Danach packen wir unsere Pässe ein, schnappen uns unseren Hackenporsche und fahren an Land. Zuerst wollen wir zur Hafenpolizei, ausklarieren. Im ersten Büro läuft alles super, nur den Stempel für die Ausreise kann man uns nicht hier geben. Wir müssen in ein Büro ca. 10 Minuten Fußmarsch. Unterwegs unterhalten wir uns nett mit einem holländischem Paar, die schon seit 2 Jahren mit ihrem Boot unterwegs sind, die Glücklichen…

Danach holen wir nochmal ein bischen Geld am Bankomat. Wir müssen ja noch einkaufen, Internet nachbuchen, Diesel und Wasser tanken.

Eine Runde über den Markt, Manjok, eine Baumfrucht, Tomaten, Paprika, Salat, Möhren, unser Trolli ist schon fast voll. Dann noch in den Fragata, einen Supermarkt ganz nah am Hafen. Wir kaufen etwas tiefgekühltes Geflügel, Milch, Kekse, Käse und Joghurt. Nun ist der Trolli randvoll. Auf dem Rückweg zum Hafen noch fix etwas Internet nachgebucht, damit ich heute Abend noch Blog schreiben kann 🙂

In der Marina treffen wir Stefan und Ellen beim Essen. Wir verabreden uns für 14.30 Uhr auf der Adel, um unsere weitere Reise ab morgen zu besprechen.

Harry hat haarklein Wegepunkte definiert, damit wir eine reelle Chance haben uns zu treffen. Wir und die Thetis werden morgen Mittag zeitgleich starten und die Adel kommt dann am Mittwoch früh nach, da sie unter Segeln höchstwahrscheinlich um einiges schneller ist, als wir. Wir rechnen mit einem Treffen ca am 5. oder 6. Tag irgendwo auf dem Atlantik an einem der Wegepunkte. Auch schauen wir uns nochmal das Wetter und die Vorhersage an, es scheint sehr ruhig zu werden. Hoffentlich nicht zu ruhig, denn ein wenig Wind brauchen wir schon zum Segeln. Wir schätzen unsere Überfahrt auf ca. 18 Tage. Unser Ziel ist Martinique. Und wir freuen uns jetzt auch, dass es endlich weiter geht.

Morgen noch kurz an den Tanksteg, Diesel und Wasser fassen und dann ab in die Karibik…..

Auf dem Weg zur Hafenpolizei

Warten auf unseren Stempel

Unterwegs haben wir die deutsche Vertretung entdeckt 😉

Obst und Gemüse für die nächsten 2 Wochen kaufen

Pause im Marina-Café

Auf der SY Adel…

09.01.22-Tag 156: Sao Antao-eine grüne Insel

Wir müssen seit langer Zeit mal wieder zeitig aufstehen. 5 Uhr klingelt unser Wecker, schnell einen Kaffee trinken und etwas Proviant für den Tag einpacken. Was anziehen?? Lange Hose, kurze Hose??? Wir entscheiden uns für lange Hosen und packen die kurzen Hosen in den Rucksack. 6 Uhr holen wir Ellen und Stefan mit dem Dingi von der Thetis ab und fahren zum Anleger im Fishing Club. Von dort ist es nicht weit zum Fähranleger. Das Fährbüro ist auch schon geöffnet und wir kaufen die Fahrkarten, auch gleich für die Rückfahrt, die letzte Fähre geht um 17 Uhr.

Ca eine Stunde dauert die Überfahrt zum Fährhafen Porto Novo auf Sao Antao. Diese Insel ist die zweitgrößte der 10 kapverdischen Inseln und soll wohl viel grüner sein als Sao Vicente. Wir sind sehr gespannt….

Kaum angekommen werden wir direkt am Ausgang von einigen geschäftstüchtigen Guides angesprochen. Wir verhandeln mit einem jungen Mann einen annehmbaren Preis, um uns von ihm die Insel zeigen zu lassen.

Unser erster Stopp ist am Krater des Coya do Paúl, unser Fahrer, Eric, zeigt uns den Weg, auf dem wir den Krater in ca. einer Stunden einmal umrunden können. Er wird so lange auf uns warten. Schon zeigt sich die Insel in ihrer ganzen Schönheit, sattes Grün, im Krater kleine Häuser, Kühe, Esel, Ziegen….Wolken die im Krater hängen, es ist wirklich zauberhaft und eine himmlische Ruhe hier…

Danach geht es weiter auf einer alten kopfsteingepflasterten Straße durch Ribeira Grande. Die von steilen Felskegeln gesäumte Straße führt bis zum Tal Ribeira do Paúl. Eric fährt uns von einem schönen Punkt zum nächsten. Wir schauen in atemberaubende Täler, bestaunen riesige Brotfruchtbäume, Bananenstauden und Papayabäume. Danach fahren wir in das Dorf Paúl, wir beschließen einmal vom Anfang bis zum Ende des Bergdorfes zu wandern. Es ist total interessant dem Leben hier kurz zu schauen zu können. Wir beobachten einen Bauern bei der Ernte der Yams-Wurzel, pflücken eigenhändig Papaya und treffen auf sehr nette Menschen. Am Treffpunkt angekommen, weiß Eric wo wir gut und preiswert essen können, im Casa Maracuja werden wir sehr gut versorgt. Eine große Fischplatte, eine Platte Hähnchenfleisch, Unmengen Salat, dazu Manjok, fritierte Stücke der Brotfrucht, gekochte Süßkartoffeln und anschließend auch noch ein selbstgemachtes Maracuja-Eis….wir platzen fast…

Im Auto auf der Fahrt zurück zur Fähre können wir das Essen kurz sacken lassen. Stefan und Harry hatten bei Eric eine Bananenstaude bestellt und auch bekommen. Nun schleppen die beiden eine 15 kg schwere Bananenstaude mit auf die Fähre.

17 Uhr pünktlich geht unsere Fähre zurück nach Sao Vicente. Nach wiederum eine Stunde später sind wir angekommen. Wir nehmen Ellen mit in unserem Dingi. Stefan, Harry und Nadja (und die Bananenstaude) fahren erstmal kurz zur SY Adel, um die Staude zu halbieren….

Fakt ist: die Vier brauchen morgen keine Bananen mehr für die Überfahrt kaufen 🙂 davon haben sie die nächsten Wochen erstmal genug.

Es ist noch dunkel, als wir auf die Fähre gehen

die alte Straße aus Kopfsteinpflaster…eine sehr holprigen Angelegenheit

Papayabäume

Yams-Wurzel Ernte

gemeinsames Mittagessen

Bananen satt…..

08.01.22-Tag 155: wie Fährt die Fähre morgen?? Und wo gibt es Käse???

Morgen wollen wir zu sechst mit der Fähre nach Santo Antao, das ist die Nachbarinsel von Sao Vicente, wo wir momentan vor Anker liegen. Erst hatten wir ja vor mit den Booten rüber zufahren, aber wir haben hier einen so guten und sicheren Ankerplatz, dass wir beschließen doch besser mit der Fähre zu fahren. Also klären wir heute, wann die Fähre morgen früh fährt. Harry holt uns mit seinem Dingi gegen Mittag ab. Vorher habe ich Wäsche gewaschen und einen Brotteig angesetzt, der jetzt in aller Ruhe gehen kann. Ich hoffe, dass das Brot diesmal noch besser gelingt. Es ist immernoch Luft nach oben, was die Zubereitung und/oder das Backen betrifft. Wir versuchen jetzt mal in einer Kuchenform mit passendem Deckel auf dem Gasherd zu backen, wobei der Ring genau auf der Flamme steht, sodass nur indirekte Hitze an die Form kommt. Ich bin gespannt, ob das funktioniert. Wir haben von anderen Seglern gehört, dass diese Methode sparsamer (Gasverbrauch) sein soll.

In der Marina quatschen wir erst mal mit dem Einen oder dem Anderen. Mittlerweile kennen wir hier schon einige andere Segler und man trifft sich ständig irgendwie.

Dann machen wir uns auf zum Büro der Fährgesellschaft. Wir erfahren, dass wir die Karten erst morgen früh direkt vor Abfahrt kaufen können und die erste Fähre 7 Uhr ablegt. Man rät uns schon 6 Uhr da zu sein, weil es immer sehr voll ist.

Auf dem Rückweg entdecken wir in der direkten Nähe zum Hafen noch einen neuen Lebensmittelladen. Er ist absolut auf die Bedürfnisse der Segler ausgerichtet und hat genau das, was man für eine lange Überfahrt so braucht, sogar Edamer und Gouda. So etwas haben wir schon lange nicht gesehen 🙂  Hier werden wir definitiv am Montag einkaufen…..

Stephan leiht sich später noch unsere Dieselkanister, um seine Tanks zu füllen.

Achja….als wir wiederkommen ist der Brotteig herrlich aufgegangen und ich backe es auf dem Herd wie geplant…es gelingt sehr gut. Wir freuen uns total, weil Brot hier, so wie wir es von zu Hause kennen, echt nicht zu bekommen ist. Und auf unserer Überfahrt in die Karibik schmeckt ein selbst gebackenes Brot ja sicher auch ganz gut…eine willkommene Abwechslung….

Eine merkwürdige Form, aber es schmeckt wie Brot schmecken sollte