17.02.2023 – der Arzt kommt an Bord

Wir frühstücken in Ruhe, dann gehen wir ins Marina-Office, um eine Mitarbeiterin dort zu bitten, für uns zu telefonieren. Wir haben eine Telefonnummer eines Arztes hier in Santa Marta von einem Freund bekommen und wir wissen, dass dieser, wie viele hier, nur sehr schlecht englisch spricht. Im Office wird unser Wunsch sofort erfüllt, die junge Angestellte ruft den Arzt an und fragt nach einem freien Termin für uns. Zu unserer Überraschung hören wir, dass der Arzt zu uns an Bord kommen wird, und dies schon in einer Stunde. Das hätten wir nun wirklich nicht erwartet und sind darüber sehr erfreut. Wir gehen duschen und zurück zum Boot, um auf ihn zu warten. Bald klopft es und der Arzt steigt samt seiner mitgebrachten Utensilien zu uns an Bord. Er kann tatsächlich nur sehr, sehr wenig englisch, aber dank eines Übersetzungsprogramms funktioniert die Kommunikation auch so sehr gut. Er untersucht Andreas gründlich, misst den Blutdruck, den Sauerstoffgehalt im Blut, hört Lunge und Herz ab und erklärt uns dann das weitere Vorgehen. Alle Werte sind ok, das beruhigt uns schonmal sehr. Er verpasst Andreas eine Spritze, dessen Inhalt wir ehrlicherweise nicht so genau kennen und überlässt uns Antibiotika, anschließend ruft er für uns in einer Apotheke an und bestellt andere Medikamente und ein Inhaliergerät. Weiter sagt er uns, dass heute noch eine Laborangestellte zu uns kommt, um Blut abzunehmen und ein Ultraschall des Oberkörpers stattfinden sollte. Den Termin dafür wird er uns per Whatsapp mitteilen. Alles läuft, wie überall, völlig unkompliziert ab. Am Montag wird er wieder zu uns kommen. Kaum ist er von Bord, klopft es wieder, die Medikamente kommen. Kurz danach ist die Labormitarbeiterin bei uns und nimmt Andreas Blut ab. Das Inhaliergerät wird uns später extra von einer Krankenschwester gebracht und Andreas wird eine Einweisung der Benutzung erhalten. Diese Krankenschwester lässt lange auf sich warten, 21.30 Uhr schreibt sie per Whatsapp, dass sie am Eingang steht. Wir holen sie ab und gehen gemeinsam zur Minna. Dort stellen wir fest, dass das Gerät mit unseren europäischen Steckdosen leider nicht kompatibel ist und wir uns einen anderen Platz fürs Inhalieren suchen müssen. Die Wahl fällt auf den Raum mit den Waschmaschinen. Dort steht ein Tisch, ein Stuhl und eine Steckdose finden wir auch. Nun wird uns die Anwendung haarklein erklärt, anschließend überlässt sie uns das Gerät und verabschiedet sich. Für all diese Bemühungen und den Service zahlen wir insgesamt ca 100 Euro, sicher wird im Laufe der nächsten Tage noch einiges dazu kommen, aber wir sind über diese günstigen Preise echt erstaunt. All dies wird die Auslandskrankenversicherung übernehmen, davon gehen wir jedenfalls aus. Ob Andreas in Deutschland eine so schnelle und umfassende Erstbehandlung bekommen hätte, ist fraglich….

Durch den Verdi-Streik in Deutschland kommen Annabell und Fabian nun erst morgen bei uns an, wir freuen uns sehr auf die Beiden und sind froh, dass sie umbuchen konnten.  Morgen Abend sind wir zu viert an Bord, die Beiden werden bis zum 03.03.23 bei uns bleiben.

Alle kommen zu uns an Bord….

Zum Inhalieren in die Waschküche 🤣👍

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